1713 wurde seine erste Oper, L’amor tirannico, ossia Zenobia aufgeführt. Zum Karneval 1714 präsentierte er Il martirio di Santa Caterina, ein Oratorium. Bekannt wurde Feo mit seiner Oper Siface für das Teatro San Bartolomeo in Neapel im Jahr 1723.
Feo hatte nicht nur Aufträge aus Italien, sondern auch aus Madrid und Prag. Seine letzte Oper, Arsace, wurde in Turin zur Wiedereröffnung des Teatro Regio 1740 uraufgeführt. Sein letztes Autograph ist ein Quoniam tu solus sanctus für Tenor und Streicher von 1760. Feo starb im Alter von 70 Jahren 1761 in Neapel.
Francesco Feo war in erster Linie bekannt durch seine Opern, Oratorien und geistlichen Dramen. Die meisten dieser Werke stammen aus der Zeit zwischen 1720 und 1745. Außerdem komponierte er zahlreiche Kantaten, Arien und andere geistliche Musik, wie zahlreiche Messen, Passionsmusiken, ein Stabat Mater und das Requiem Missa defunctorum (1718). Um die Wiederentdeckung und -aufführung der Johannes-Passion hat sich Lorenzo Ghielmi verdient gemacht.[1]
Feos Passio secundum Joanneum von 1744 kombiniert als bedeutendster Beitrag seit Alessandro Scarlatti Dramatik mit eingängigen Melodien.[2] Als Merkmal der oratorischen Passion kann die Arie gelten, in der die Frage des Pilatus nach der Wahrheit beantwortet wird.[3]
Als in der Kirchenmusik eher seltene Beispiele für Rezitative gelten diejenigen in Feos Miserere f-Moll, in der Messe wird es erst durch Joseph Haydn eingeführt.[4] Seine Messen schuf Feo in Neapel, einem frühen Zentrum der Missa solemnis mit größerer Ausdehnung und großer Besetzung.[5] Den konzertierenden Stil nutzte er auch für die Requiem-Vertonung.[6] In der Vertonung des 110. Psalms Confitebor wird der furchteinflößende Name Gottes durch starke Kontraste in Dynamik und rhythmischer Deklaration dargestellt.[7]
Feos Opern eröffnen nach Anfängen in der Nachfolge Scarlattis einen Mittelgrund zwischen dem genialen populären Leonardo Vinci und dem konservativeren aber einfallsreicheren Leonardo Leo. In den Hauptteilen der Da-capo-Arien zeichnet sich in der Modulation die Sonatenform ab.[8]
↑Wolfgang Hochstein: Passion und Historia. In: Ders. (Hrsg.): Geistliche Vokalmusik des Barock. Teilband 2. Laaber-Verlag, Laaber 2019 (= Handbuch der Musik des Barock, Band 2/2), ISBN 978-3-89007-872-4, S. 7–19, hier 10.
↑ Wolfgang Hochstein: Stilistische und formale Aspekte. In: Ders. (Hrsg.): Geistliche Vokalmusik des Barock. Teilband 1. Laaber-Verlag, Laaber 2019 (= Handbuch der Musik des Barock, Band 2/1), ISBN 978-3-89007-872-4, S. 63–85, hier 74.
↑Wolfgang Hochstein: Die Messe. In: Ders. (Hrsg.): Geistliche Vokalmusik des Barock. Teilband 1. Laaber-Verlag, Laaber 2019 (= Handbuch der Musik des Barock, Band 2/1), ISBN 978-3-89007-872-4, S. 133–182, hier 162f.
↑Wolfgang Hochstein: Das Requiem. In: Ders. (Hrsg.): Geistliche Vokalmusik des Barock. Teilband 1. Laaber-Verlag, Laaber 2019 (= Handbuch der Musik des Barock, Band 2/1), ISBN 978-3-89007-872-4, S. 183–201, hier 197.
↑Wolfgang Hochstein: Musik zum Offizium und zu weiteren Andachtsformen. In: Ders. (Hrsg.): Geistliche Vokalmusik des Barock. Teilband 1. Laaber-Verlag, Laaber 2019 (= Handbuch der Musik des Barock, Band 2/1), ISBN 978-3-89007-872-4, S. 217–257, hier 229.
↑Hanns-Bertold Dietz: Feo, Francesco. In: Grove Music Online. Oxford Music Online. Oxford University Press, Version: 20. Januar 2001. http://www.oxfordmusiconline.com.