Frank Frankfort Moore (* 15. Mai 1855 in Limerick, County Limerick, Irland; † 11. Mai 1931 in Lewes, East Sussex, England) war ein irischer Journalist und Schriftsteller.
Moore entstammte einer wohlhabenden Familie. Sein Vater war Juwelier und Uhrmacher und ein großer Vertreter des Unionismus. Die Anhänger des Evangelikalismus[1] trafen sich in Moores Elternhaus zu regelmäßigen Gebetsstunden unter Leitung von Michael Paget Baxter (1834–1910) und dessen Ehefrau Elizabeth (1837–1926).
Moore verbrachte seine Schulzeit in Belfast. Er besuchte die Royal Belfast Academical Institution (Grammar School mit Internat) und wechselte anschließend an die Queen’s University. Als Student erlebte er einmal eine Interpretation der Offenbarung des Johannes durch das Ehepaar Baxter, in der Kaiser Napoleon III. mit dem Antichrist gleichgesetzt wurde. Als Antwort darauf verfasste Moore das Pamphlet „Mr. Baxter and the Beast“.
Anlässlich einer Veranstaltung der British Science Association machte Moore 1874 die Bekanntschaft des Naturwissenschaftlers John Tyndall, der ihm dann als Mentor zur Seite stand. Ab dem darauffolgenden Jahr schrieb Moore für die Tageszeitung The News Letter. Schon bald entsandte man ihn zu wichtigen Ereignissen ins Ausland, um dann direkt vom Ort des Geschehens zu berichten. 1878 fuhr er nach Deutschland, um vom Berliner Kongress (→Balkankrise) zu berichten. Er blieb bis zur Unterzeichnung des Berliner Vertrags und konnte die Vertreter aller anwesenden Großmächte interviewen.
1879 reiste Moore in die Kapkolonie (Südafrika) und berichtete vom Zulukrieg. Weitere Reisen führten ihn nach Britisch-Indien, wo er mehrere Militärkampagnen miterlebte. 1885/86 berichtete er aus Birma vom Ende des anglo-birmanischen Kriegs und er war dabei, als König Thibaw Min ins Exil nach Indien ging. Später reiste Moore nach Südamerika, wo ihn die Unabhängigkeitsbestrebungen einzelner Staaten interessierten. Ob es wirklich zu einer Unterredung mit Kaiser Peter II. kam, ist bis heute strittig.
1893 veröffentlichte Moore seinen Roman „I forbid the banns“ und konnte sich mit dem finanziellen Erfolg für immer in London niederlassen. Dort machte er die Bekanntschaft von Alice Balcombe († 1901), die er bald auch heiratete. Seine Schwägerin Florence hatte 1878 den Schriftsteller Bram Stoker geheiratet und sich ebenfalls in London niedergelassen.
In zweiter Ehe heiratete Moore Dorothea Hatton, mit der er sich nach dem Ersten Weltkrieg in Lewes niederließ.
Moores erste literarische Versuche stammen aus seiner Schulzeit. Als er 1872 einige Gedichte veröffentlichen konnte, brachte ihm das ein großes Lob des Schriftstellers Henry Wadsworth Longfellow ein. Neben seinem Brotberuf als Journalist, den er sehr erfolgreich ausübte, entstand mit den Jahren ein großes eigenständiges literarisches Werk mit über achtzig Romanen. In diesen Romanen erzählte er gerne Geschichten um reale Personen wie zum Beispiel eine Romanze zwischen Oliver Goldsmith und Mary Horneck in „The Jessamy bride“. In einem anderen Roman befasste er sich mit der Rückeroberung Irlands durch Oliver Cromwell.
Den irischen Helden Eoghan Rua Ó Néill ließ er nach Barbados flüchten oder er berichtete über die politischen Skandale der Tammany Hall. Aber auch das Leben und Wirken von Politikern wie Edward Carson oder James Craig wurden literarisch verarbeitet. Daneben verfasste er Theaterstücke, einige Gedichtbände, Satiren und Essays zu politischen Ereignissen und Zuständen.
Personendaten | |
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NAME | Moore, Frank Frankfort |
KURZBESCHREIBUNG | irischer Journalist und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1855 |
GEBURTSORT | Limerick, County Limerick, Irland |
STERBEDATUM | 11. Mai 1931 |
STERBEORT | Lewes, East Sussex, England |