Scheffel schrieb Die Wanderfahrt als literarisches Zeugnis der Wanderlust im Sommer 1859. Damals weilte er mehrere Wochen im Kloster Banz bei Staffelstein. Vertont von V. E. Becker wurde daraus das Frankenlied.
Sowohl im Internet als auch in Liederbüchern existieren mehrere verschiedene Versionen, die sich zumeist nur in Kleinigkeiten unterscheiden. Der Liedtext enthält auch inhaltliche Unstimmigkeiten. So ist der Winzer Schutzherr eigentlich der Heilige Urban, der Heilige Kilian gilt als der Patron des Frankenlands. Auch gibt es keinen heiligen Veit von Staffelstein, wohl aber in der Nähe einen heiligen Veit vom Ansberg; es könnte sich aber auch um einen der vierzehn Nothelfer der benachbarten Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen handeln. Die eigentliche Begründung für den Heiligen Veit von Staffelstein ergibt sich wahrscheinlich aus der Geschichte des Staffelberges heraus. Dort lebten von 1696 bis 1929 Eremiten, die dort ihren frommen Dienst versahen. Von Scheffel setzte dem Eremiten Ivo Hennemann mit seinem Lied ein unvergängliches Denkmal. So wird in Scheffels Text beschrieben, wie er zum „Veit“ hinauf steigt (siehe Strophe 4) und dessen gut gelagerten Wein trinkt (siehe Strophe 6). Der heilige Veit ist Schutzpatron u. a. der Bierbrauer und Winzer.
je nach überlieferter Textfassung „allerschönsten“ (meistrezipiert),[2] „allersonn’gsten“[3] oder „allersonnigsten“ (nicht singbar, da eine Silbe zu viel)[4]
Nicht offizieller Bestandteil des Frankenliedes sind die volkstümlich ergänzten Strophen sieben, acht und neun von Gerd Backert, Hermann Wirth und Karl Frisch, welche die von Napoleon Bonaparte verursachte Einverleibung Frankens durch Bayern musikalisch-dichterisch kritisieren. In anti-bayerischen Fassungen des Frankenliedes, die den Spottnamen „Rucksack-Bayern“ enthalten, kommt der Ärger mancher Franken über diese Vereinnahmung und über den Raub fränkischer Kulturgüter zum Ausdruck. Ein Volksgut im Sinne eines Volksliedes oder gar einer Hymne stellen sie jedoch nicht dar. Die Verbreitung ist, wenn überhaupt, sehr regional oder politisch motiviert.[5][6][7][4][8]
Im Schwäbischen Albverein wird bei offiziellen Anlässen auf die gleiche Melodie das Albvereinslied gesungen. Der Text beginnt mit den Worten „Nun steckt dies Zeichen an den Hut, ihr Albvereinsgenossen“. Der Text stammt vom Gründungsmitglied Eugen Nägele und wurde im Juni 1890 in den „Blättern des Schwäbischen Albvereins“ vorgestellt.[9]
↑z. B. „In’s Land der Franken fahren“: Zur Religiosität einer weinseligen Nationalhymne. In Volker von Wegen: Eichendorffs politischer Wald: ein Beitrag zur grünen Geschichte der deutschen Lande. Wagner Verlag, 2009. ISBN 3866834888, ISBN 9783866834880, S. 98 (Textzitat online bei Google Books).