Verschiedene deutsche Freifallbomben im Ersten WeltkriegAN602, die stärkste jemals produzierte und gezündete BombeRollbombe vor dem Sperrmauermuseum in Hemfurth-Edersee
Eine Freifallbombe (engl.Unguided bomb), auch Gravitationsbombe, ungelenkte Bombe oder dumme Bombe, ist eine Fliegerbombe, die ohne jegliches Lenksystem in ihrer ballistischen Flugbahn auf ihr Ziel fällt.
Der Begriff Freifallbombe oder „dumme Bombe“ kam erst auf, als etwa 1970 sogenannte präzisionsgelenkte Munition eingeführt wurde, die über ein Lenksystem verfügt. Durch die rechnergestützte Berechnung des Aufschlagspunktes (Constantly computed impact point, CCIP) in modernen Flugzeugen können mittlerweile auch Freifallbomben relativ zielgenau abgeworfen werden. Um die Genauigkeit zu steigern, verfügen Freifallbomben auch über Leitflossen am Heck und werden beim Abwurf in eine stabilisierende Drehbewegung versetzt.
Die Basis für die westlichen Bombenhüllen basieren auf der 1946 von Douglas entworfenen Mk-80-Serie. Diese wird auch als aerodynamische Mehrzweckbombe bezeichnet. Üblicherweise werden Kontaktzünder verwendet, welche beim Aufschlag auf ein Objekt detonieren. Alternativ werden jedoch auch Verzögerungszünder, Annäherungszünder oder mittels Höhenmessung auslösende Zünder verwendet. Eine Sonderform der Freifallbomben waren die im Zweiten Weltkrieg verbreiteten Rollbomben, die der Zerstörung von Staudämmen dienten.
Florian Angerer: Der konventionelle Enthauptungsschlag im Kontext moderner Kriege: politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte, vdf Hochschulverlag AG, 2010, ISBN 978-3-7281-3316-8.
Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik, Arbeitskreis für Wehrforschung, Clausewitz-Gesellschaft, Deutsches Strategie-Forum, Gesellschaft für Sicherheitspolitik und Rüstungskontrolle: Europäische Sicherheit, Band 58, Ausgaben 7–12, E.S. Mittler, 2009
Thomas Stamm-Kuhlmann, Reinhard Wolf: Raketenrüstung und internationale Sicherheit von 1942 bis heute, Franz Steiner Verlag, 2004, ISBN 978-3-515-08282-2.