Er studierte ab dem Herbst 1784 am damals evangelisch-reformierten Gymnasium Academicum in Lingen Theologie, dann ab 1786 in Halle Theologie und Philosophie. 1788 legte er sein Examen in Tecklenburg ab und wurde 1790 Konrektor am Gymnasium Hammonense in Hamm. Ab 1793 bis 1801 war Krummacher Rektor am Gymnasium Adolfinum Moers. Nach seiner Promotion zum theologischen Doktor 1801 wurde er Professor für reformierte Theologie in Duisburg, seit 1802 mit einem zusätzlichen Lehrauftrag für Eloquenz.
1805 veröffentlichte Krummacher seine volkstümlichen Parabeln. Nach dem Niedergang der Duisburger Universität ab 1807 war er als Pfarrer in Kettwig an der Ruhr (heute: Essen), wo die "Krummacherstraße" nach ihm benannt ist. Ab 1812 war er als General-Superintendent von Anhalt-Bernburg tätig. Der Bernburger Zeit Krummachers hat sein Schwiegersohn, der Maler Wilhelm von Kügelgen in den berühmten Jugenderinnerungen eines alten Mannes, in denen er Friedrich Adolf Krummacher den Ätti nannte, ein literarisches Denkmal gesetzt. 1824 wurde er Pfarrer zu St. Ansgarii in Bremen, wo er schließlich 1843 in den Ruhestand trat und zwei Jahre darauf verstarb.
Auf hoher Alp
Wohnt auch der liebe Gott,
Er färbt den Morgen rot,
Die Blümlein weiß und blau,
Und labet sie mit Tau.
Auf hoher Alp ein lieber Vater wohnt.
Auf hoher Alp
Von kräuterreichen Höhen
Die Lüftlein lieblich wehen,
Gewürzig, frei und rein.
Mag's auch sein Odem sein?
Auf hoher Alp ein lieber Vater wohnt.
Auf hoher Alp
Erquickt sein milder Strahl
Das stille Weidetal;
Des hohen Gletschers Eis
Glänzt wie ein Blütenreis.
Auf hoher Alp ein lieber Vater wohnt.
Auf hoher Alp
Des Gießbachs Silber blinkt;
Die kühne Gemse trinkt
An jäher Felsen Rand
Aus seiner hohlen Hand.
Auf hoher Alp ein lieber Vater wohnt.
Auf hoher Alp
In Scharen weiß und schön
Die Schafe und Zieglein gehn
Und finden´s Mahl bereit,
Daß sich ihr Herz freut.
Auf hoher Alp ein lieber Vater wohnt.
Auf hoher Alp
Der Hirt sein Heerdlein schaut;
Sein Herz Gott vertraut;
Der Geiß und Lamm ernährt,
Ihm auch wohl gern beschert.
Auf hoher Alp ein lieber Vater wohnt![1]
Apostolisches Sendschreiben an die Christengemeinden von dem was noth thut zur Kirchenverbesserung. Göschen, Leipzig 1815. (anonym).
Leiden, Sterben und Auferstehung unseres Herrn Jesu Christi. Hasselberg, Berlin 1818.
Fürst Wolfgang zu Anhalt, eine geschichtliche Reformationspredigt. Ackermann, Dessau 1820.
Briefwechsel zwischen Asmus und seinem Vetter bei Gelegenheit des Buches Sophronizon und Wie Fritz Stolberg ein Unfreier ward. Bädeker, Essen 1820. (Digitalisat)
Die freie evangelische Kirche. Friedensgruß zum neuen Jahrzehend. Den Lehrern und Aeltesten der evangelischen Gemeinden der rheinischen und westphälischen Provinzialsynoden zunächst gewidmet. Bädeker, Essen 1821.
Bilder und Bildchen. Bädeker, Essen 1823.
Katechismus der christlichen Lehre. 1823. Digitalisat (Ausg. von 1821)
Die christliche Volksschule im Bunde mit der Kirche. Bädeker, Essen 1823. (Digitalisat)
St. Ansgar. Die alte Zeit und die neue Zeit. Zur Geschichte der christlichen Kirche, der Hierarchie, der Wunder und Reliquien. Kaiser, Bremen 1826. (Digitalisat)
Das Täubchen. Bädeker, Essen 1828.
Der Hauptmann Cornelius. Betrachtungen über das zehnte Kapitel der Apostelgeschichte. Kaiser, Bremen 1829.
Die Geschichte des Reiches Gottes nach der heiligen Schrift, andeutender Text zu von Kügelgens Bildern. 4 Hefte. Bädeker, Essen 1831–1845.
Leben des heiligen Johannes. Eine Schrift für junge Chisten. Bädeker, Essen 1833.
(Hrsg.) John Wesley’s Leben, die Entstehung und Verbreitung des Methodismus. Nach dem Englischen des Robert Southey bearbeitet. 2 Bde., 1828.
Bernhard Paul Schlemann: Friedrich Adolf Krummachers Jugend und Jungmannesjahre. Münster 1923 (maschinenschriftlich; Münster, Diss. v. 19. Nov. 1923).
Maria Krummacher: Unser Großvater, der Ätti. Ein Lebensbild Friedrich Adolf Krummachers aus seinen Briefen gestaltet. Neue Ausgabe, 9. – 13. Tausend. Koehler & Amelung, Leipzig 1926.
Jo Krummacher: Gottes Freundlichkeit leben. Zum 225. Geburtstag von Friedrich Adolph Krummacher (13.7.1767–4.4.1845). In: Deutsches Pfarrerblatt. 1992, ISSN0939-9771, S. 290–292.
Georg Rosenthal (Hrsg.): Friedrich Adolf Krummacher und seine Zeit. Kulturstiftung, Bernburg 1996, ISBN 3-9805532-1-3.
Horst F. Rupp: „Schule als kirchliche Anstalt“. Friedrich Adolf Krummacher (1767–1845) und seine Schrift „Die christliche Volksschule im Bunde mit der Kirche“ (1823). In: Horst F. Rupp (Hrsg.): Denk-Würdige Stationen der Religionspädagogik. Festschrift für Rainer Lachmann. IKS Garamond, Jena 2005, ISBN 3-938203-07-2, S. 163–180.
Christiane Graßt, Julia Husmann, Peter Marx: Des schönen Ruhrtals Krümmung. Friedrich Adolph Krummacher in Kettwig 1807–1812. Hummelshain Verlag, Essen 2011, ISBN 978-3-943322-00-2.
↑Friedrich Adolf Krummacher: Festbüchlein: eine Schrift für das Volk. Der Sonntag. Bädeker u. Kürzel, Reutlingen 1813, S.123–124 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).