Nach einem Aufenthalt in Paris bestand er im Jahr 1837 die Baumeisterprüfung. Anstatt in den Staatsdienst zu treten, ließ er sich wie Eduard Knoblauch als Privatbaumeister in Berlin nieder. Hitzig wurde zu einem besonders gefragten Architekten in der Zeit nach Schinkel. Dessen klassizistischen Stil entwickelte er durch die Nutzung von Elementen der Renaissance in seinen Entwürfen weiter und gilt damit als Schinkel-Schüler. In der Bellevue-, Lenné-, Roon- (heute: Konrad-Adenauer-) und der nach dem Architekten benannten Hitzigstraße (heute: Stülerstraße) entstanden zahlreiche Privathäuser, die sich unter Einbeziehung von Vorgärten mit Baumgruppen an ländlicher Villenarchitektur orientierten. Hitzig gestaltete Stadthäuser für den Kaufmann Gerson, den Bankier und Weinhändler Krause und den Grafen von Pourtalès.[2]
In den 1840er und 1850er Jahren unternahm Hitzig Studienreisen nach unter anderem nach Ägypten, Griechenland, in die Türkei, Frankreich und Italien. Danach fand er in Triest als Architekt Gelegenheit zur praktischer Arbeit. 1850 wurde er Mitglied der preußischen Baudeputation und 1855 Mitglied der Akademie der Künste. 1868 wurde er Mitglied des Senats der Akademie der Künste und 1875 deren Präsident. Am 1. Oktober 1880 wurde er von der Akademie des Bauwesens zum Abteilungs-Dirigenten für Hochbau gewählt.[3]
1865–1867: Markthalle in Berlin, funktional mehrmals verändert und umgebaut, zuletzt durch Hans Poelzig, 1988 wegen irreparabler Beschädigung abgerissen
1866: Villa Loisset in Eisenach, nach 24-jährigem, leerstandbedingten Verfall 2014 abgebrochen
1868–1871: Palais Kronenberg in Warschau, 1939 Inneres ausgebrannt, 1961/1962 abgebrochen
1867–1868: Wohnanlage „Am Zirkus“ in Berlin, zum Teil erhalten[8]
1869–1878: Gebäude der Reichsbank in Berlin-Mitte, Jägerstraße 34–36, 1945 bis auf die Umfassungsmauern ausgebrannt, Ruine 1960 abgerissen
Hans Christian Förster: Der Modearchitekt nach Schinkel. In: TU intern, Nr. 10, Oktober 2006.
Neidhardt Krauß: Der Architekt Friedrich Hitzig und seine Schloßbauten in Mecklenburg und Vorpommern. In: Baltische Studien, 1993, Band 79, S. 58–77, ISSN0067-3099.
Ute Wachsmuth-Major: Der Berliner Architekt Friedrich Hitzig (1811–1881), Dissertation TU Berlin 1996.
Martin Ernerth, Jörg Kuhn (Hrsg.): Der Dorotheenstädtische Friedhof. Prominente Geschichte in der Mitte Berlins. Mit Beiträgen von Jürgen Quandt, Jörg Kuhn, Klaus-Henning von Krosigk, Klaus von Dohnanyi, Giselher Hickel, Dieter Lomnitz, Nina Nedelykov, Pedro Moreira. VBB Verlag (André Förster), 2019.
↑Adolf Rosenberg: Nekrologe. Friedrich Hitzig. In: Kunst-Chronik. Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst, Jg. 17, Nr. 3, 3. November 1881, Sp. 39 ff.
↑Geheimer Regierungs-Rath, Präsident der Kgl. Akademie der Künste, Georg Friedrich Heinrich Hitzig †. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr.29, 1881, S.252–253 (zlb.de).
↑Claudia Molnar: Die Berliner Villa d’Este. Bürgerpalais. Tanzlokal. NS-Kunsthalle. BOD, Norderstedt 2020, ISBN 978-3-7519-2190-9