Mohs studierte Mathematik, Physik und Chemie an der Universität in Halle (Saale). An der BergakademieFreiberg komplettierte er seine Studien mit dem zusätzlichen Fach Mechanik. Einer seiner Lehrer in Freiberg war der Mineraloge und Geognostiker Abraham Gottlob Werner, der Mohs in seine Fächer einführte. 1801 wurde Mohs Grubenvorarbeiter in Neudorf im Harz. 1802 kam er zum ersten Mal nach Wien, um die Gesteinskollektion des Bankiers J. F. van der Nüll zu sortieren und annotieren.
1812 wurde Mohs zum Professor der Mineralogie am Joanneum in Graz berufen.[1] Den von ihm gehaltenen Vorlesungen lag sein Werk „Versuch einer Elementarmethode zur naturhistorischen Bestimmung und Erkenntniß der Fossilien“ zugrunde.[2] In Graz entwickelte er die nach ihm benannte Mohshärteskala. Mit seiner Klassifikation der Mineralien, die vor allem auf die physikalischen Eigenschaften (Form, Härte, Sprödigkeit, spezifisches Gewicht) seiner Objekte abhob, befand sich Mohs in Opposition zu den meisten seiner Kollegen, die das Hauptgewicht auf die chemische Zusammensetzung legten.
Am 9. Oktober 1818 ernannte ihn der sächsische König Friedrich August I. zum „Professor der Mineralogie an der Berg-Academie zu Freyberg mit dem Character eines Berg-Commissionsraths“.[3] Damit war er Nachfolger auf dem Lehrstuhls seines Lehrers Werner. Mohs entwickelte etwa gleichzeitig, aber nach eigenen Angaben unabhängig von Christian Samuel Weiss ein Konzept der Kristallsysteme, das er 1822 veröffentlichte. 1826 folgte eine Berufung nach Wien. Seine Vorlesungen dazu hielt er aber am Mineralien-Cabinet. 1834 erhielt er hier neben seiner Professur auch eine der Kustodenstellen. 1835 wurde Mohs vom Mineralien-Cabinet abgezogen und als wirklicher Bergrat mit der Errichtung eines Montanistischen Museums in Wien beauftragt, dessen Leitung er von 1835 bis 1839 innehatte. 1849 ging daraus die k. k. Geologische Reichsanstalt (heute Geologische Bundesanstalt) hervor.
Georg Haltmeyer und Franz Leydolt (Hrsg.): Friedrich Mohs und sein Wirken in wissenschaftlicher Hinsicht – Ein biographischer Versuch, entworfen, und zur Enthüllungsfeier seines Monumentes im st. Johanneums-Garten zu Grätz, Kaulfuss & Prandel, Wien 1843.
Johannes Uray: Chemische Theorie und mineralogische Klassifikationssysteme von der chemischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. In: Bernhard Hubmann, Elmar Schübl, Johannes Seidl (Hrsg.): Die Anfänge geologischer Forschung in Österreich. Beiträge zur Tagung „10 Jahre Arbeitsgruppe Geschichte der Erdwissenschaften Österreichs“ von 24. bis 26. April 2009 in Graz. Graz 2010, S. 107–125.
↑Fortgesetzte Wirksamkeit des Johanneums in Grätz. In: Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst / Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst / Neues Archiv für Geschichte, Staatenkunde, Literatur und Kunst, Jahrgang 1812, S. 570 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/hsk („Die Mineralogie wird Herr Friedrich Mohs in dem Zeitraume vom 1. November dieses bis letzten May kommenden Jahres an allen gewöhnlichen Schultagen, den Dienstag mitgerechnet, von 9 bis 10 Uhr in dem Johanneum lehren.“)