Friedrich Rochleder war von seinem Vater, dem Apotheker Anton Rochleder, zum Pharmazeuten bestimmt, worin er keine Befriedigung fand. Ab 1836 studierte er Medizin an der Universität Wien und promovierte 1842 zum Dr. med. Wie sein Freund Josef Redtenbacher wandte er sich dann der Chemie zu und setzte sein Studium in Gießen bei Justus von Liebig fort. Liebigs Ideen zur Anwendung der Chemie auf die Physiologie und den Ackerbau ergänzte sich mit Rochleders Interesse für Biologie. Nach Abschluss seiner Ausbildung war er mehrere Monate in Paris und London. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1845 ernannte Minister Graf Stadion ihn zum Professor für technische Chemie an der neuerrichteten Technischen Akademie in Lemberg. Ab 1848 war er wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien. 1849 wurde er Professor für Chemie an der Karls-Universität Prag und 1870 Professor für allgemeine und pharmazeutische Chemie an der Universität Wien.
Johannes Uray, Organische Chemie in chemischer Forschung und Lehre an österreichischen Universitäten zwischen 1840 und 1870. In: Bericht über den 25. Österreichischen Historikertag in St. Pölten 2008. St. Pölten 2010, S. 402–427.