Friedrich Theodor Fischer

Friedrich Theodor Fischer (* 8. September 1803 in Karlsruhe; † 14. November 1867 ebenda) war ein deutscher Architekt und badischer Baubeamter.

Fischer bekam seine fachliche Ausbildung an der staatlich geförderten privaten Bauschule in Karlsruhe, welche seit 1800 von Friedrich Weinbrenner geleitet wurde, in dem Atelier von Huot und an der Architekturschule von Franz Christian Gau in Paris. Nach seiner 1826 mit Auszeichnung bestandenen badischen Staatsprüfung unternahm er größere Studienreisen durch Deutschland, Frankreich und Italien.

Nach seiner Rückkehr aus Italien wurde Fischer 1833 zum Dienstverweser der Bau-Inspektion Heidelberg, 1835 zum Bauinspektor und 1844 zum Baurat in Karlsruhe ernannt und 1855 zum Oberbaurat befördert. 1854 wurde ihm als Nachfolger von Heinrich Hübsch die Leitung der Karlsruher Bauschule übertragen. Diese Bauschule, die seit 1800 als private Institution von Weinbrenner geleitet worden war, war seit 1825 Bestandteil der neu gegründeten Polytechnischen Schule Karlsruhe.

Ebenfalls als Nachfolger von Heinrich Hübsch wurde Fischer 1864 als Baudirektor an die Spitze der badischen Hochbauverwaltung berufen.[1]

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

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1826, nach Weinbrenners Tod, war Fischer der ausführende Architekt bei der Staatlichen Münze in Karlsruhe.

  • 1831–1833: Zollhaus in Kadelburg (im Rundbogenstil)
  • 1838–1839: Wiederaufbau der durch Blitzschlag und Brand zerstörten katholischen Kirche St. Bartholomäus in Görwihl
  • 1842–1843: Amtshaus in Baden-Baden
  • 1843–1847: Restaurierung des Neuen Schlosses in Baden-Baden
    Fischer schuf neue Gebäudeteile und Räume im Renaissancestil und erreichte damit große Beachtung seines Talents für das Dekorative.[1]
  • 1855–1857: Wiederherstellung und klassizistische Neugestaltung der durch Blitzschlag und Brand zerstörten Klosterkirche Mariä Himmelfahrt in Schuttern
  • 1858–1859: Altes Maschinenbaugebäude des Polytechnikums Karlsruhe[2]
  • 1861: Evangelische Kirche in Waldangelloch
  • 1861–1864: Erweiterungsbau des Polytechnikums Karlsruhe (heutiges Hauptgebäude des KIT; mit Hauptportal im Rundbogenstil)
  • 1865: Rathaus in Tauberbischofsheim (im neugotischen Stil)[1]
  • 1864: Entbindungsanstalt in Freiburg (im Zweiten Weltkrieg zerstört)[3]
  • 1865–1867: Anatomisches Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg[4]
    Das Gebäude wurde im Ersten Weltkrieg zerstört, der Wiederaufbau 1944 im Zweiten Weltkrieg bombardiert.[5]

Fischers weiteres Schaffen umfasst rund 30 evangelische und katholische Kirchen für Landgemeinden und kleinere Städte in Baden.

Einzelnachweise

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  1. a b c D.: Nekrolog. In: Wochenblatt.
  2. Joachim Göricke: Bauten in Karlsruhe. Ein Architekturführer. 2. Auflage, G. Braun, Karlsruhe 1980, ISBN 3-7650-9017-4, Nr. 406 und Verzeichnis der Architekten im Anhang.
  3. Gynäkologie / Entbindungsanstalt
  4. Freiburg im Breisgau: die Stadt und ihre Bauten. Poppen, Freiburg i. Br. 1898, S. 506 u. Bild S. 504 (Die Fertigstellung erfolgte am 11. November 1867).
  5. The History of the Institute of Anatomy und Anatomisches Institut in der Albertstraße
  6. Die Jahreszahlen stammen aus: Falko Lehmann: Friedrich Theodor Fischer (1803-1867). Architekt im Grossherzogtum Baden. Geiger, Horb am Neckar 1988, S. 22.
Commons: Friedrich Theodor Fischer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien