Friedrich wurde 1942 als jüngster von vier Söhnen und viertes von fünf Kindern von Ernst Thun-Hohenstein (1905–1985; geb. Graf von Thun und Hohenstein)[1] und dessen Frau Marie Therese (1911–2007; geb. Freiin Wiedersperger von Wiedersperg)[1] geboren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, der Enteignung und Vertreibung sowie einem Aufenthalt in einem tschechoslowakischen Lager übersiedelte die Familie – seine Eltern, der dreijährige Friedrich und seine drei älteren Brüder Jaroslav (* 1935), Johann (1936–1993) und Franz (* 1939) – im Jahr 1945 von Mähren nach Österreich. Seine Schwester Elisabeth wurde 1949 in Litschau in Niederösterreich geboren. 1953 kam er mit seiner Familie nach Leoben, wo die Familie rund zehn Jahre lang in einem Haus in der Max-Tendler-Straße lebte.[2] In dieser Zeit kam er auch zu ersten Kontakten mit dem Theater, als er Kinderaufführungen im Stadttheater Leoben besuchte.[2] Die Volksschule besuchte er in Leoben-Stadt.[2] Er selbst gastierte im Laufe seiner Karriere nur ein einziges Mal in Leoben, als er 1992 an der Seite von Christiane Hörbiger im Stück Das Konzert im Stadttheater Leoben zu sehen war.[2] 2017 kam er für Dreharbeiten der Sendereihe Orte der Kindheit wieder in seine einstige Heimat zurück.[2]
In Seckau in der Steiermark besuchte er das Abteigymnasium. Schon als Schüler spielte er in einer Theatergruppe und entdeckte so seine Begeisterung fürs Theater.[3]
Nach der Matura 1960 studierte Thun in MünchenGermanistik und Theaterwissenschaften und nahm privaten Schauspielunterricht. 1962 sprach er bei Axel von Ambesser vor. Dieser gab ihm erste kleine Filmrollen. Friedrich von Thun spielte in Kohlhiesels Töchter und Heirate mich, Cherie. Er besetzte die Rolle des Vetter Franz in dem von Ambesser inszenierten Film Die fromme Helene (1965). Ambesser verschaffte von Thun ein Engagement bei den renommierten Münchner Kammerspielen, wo er unter Ambessers Regie in Gewitter am See von Wolfgang Christlieb debütierte.
1970 heiratete er Gabriele „Yella“, geb. Bleyler (1941–2023). Aus dieser Ehe stammen zwei Kinder, Katharina Gioia (* 1974) und Max (* 1977), der gleichfalls Schauspieler ist. In zweiter Ehe heiratete Friedrich von Thun 1999 Gabriele „Gaby“, geb. Schniewind (1952–2018). 2009 gab er die Trennung von ihr bekannt.[6]
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 672 f.
↑ abcAufgrund der Gesetze zur Aufhebung des Adels in der Republik Österreich und der Tschechoslowakei, die das Führen von Adelsprädikaten verbietet, lautet der amtliche Familienname Thun-Hohenstein. Siehe: „Gesetz Nr. 61 vom 10. Dezember 1918 (Abschaffung des Adels, Aufhebung der Familienfideikommisse, geändert durch Gesetze Nr. 243/1920 und 179/1924).“ Anmerkung zu § 106 Verfassung der tschechoslowakischen Republik vom 29. Februar 1920 (Sammlung der Gesetze Nr. 121/1920). Siehe auch Mikulas v. Práznovszky: Zur Geschichte des ungarischen Adels in der Slowakischen Republik@1@2Vorlage:Toter Link/ovdhorst.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven): „… und die Führung von Adelstiteln und -Prädikaten als Teil des Namens untersagt wurden …“
↑ abcdeFriedrich von Thun in Leoben. In: Stadtmagazin Leoben. Amtliche Nachrichten und Informationen. 6/17, S. 28.