Friedrich „Fritz“ Gesztesy (* 5. November 1953 in Leibnitz) ist ein österreichisch-amerikanischer Mathematiker und Hochschullehrer am Institut für Mathematik der Baylor University. Er ist bekannt für seine wichtigen Beiträge zur Spektraltheorie, Funktionalanalysis, nichtrelativistischen Quantenmechanik (insbesondere Schrödinger-Operatoren), und vollständig integrierbaren Systemen (Soliton-Gleichungen). Er hat mehr als 270 Publikationen in Mathematik und Physik verfasst.
Nach einem Grundstudium der Physik an der Universität Graz absolvierte er ein Doktoratsstudium der Theoretischen Physik ebendort. Der Titel der Dissertation 1976 bei Heimo Latal und Ludwig Streit war Energiedichten und Renormierung im Modell einer Feldtheorie mit quadratischer Wechselwirkung.[1] Nach wissenschaftlicher Tätigkeit am Institut für Theoretische Physik der Universität Graz (1977/82) und mehreren Auslandsaufenthalten an der Universität Bielefeld (Alexander-von-Humboldt-Stipendium 1980–81 und 1983–84) und am California Institute of Technology (Max Kade Stipendium 1987–88) wechselte er an die University of Missouri – Columbia. 2002 wurde er Houchins Distinguished Professor. 2016 wechselte er an die Baylor University als Storm Professor of Mathematics.
Er befasst sich unter anderem mit direkter und inverser Spektraltheorie und deren Anwendung auf integrable Wellengleichungen (Solitonengleichungen), wo er wichtige Beiträge in über 300 Publikationen geleistet hat.
Im Jahr 1983 gewann der den Theodor-Körner-Preis, 1987 gewann er den Ludwig-Boltzmann-Preis der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft. Im Jahr 2002 wurde er zum Mitglied der Det Kongelige Norske Videnskabers Selskab in Trondheim gewählt. Er ist Fellow der American Mathematical Society. 2022 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Graz.[2]
Personendaten | |
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NAME | Gesztesy, Fritz |
ALTERNATIVNAMEN | Gesztesy, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 5. November 1953 |
GEBURTSORT | Leibnitz, Österreich |