Die Fucales umfassen Makroalgen mit echter Gewebebildung, die meist mehrjährig sind. Der derbe, lederartige Thallus ist entweder gabelig geteilt oder unregelmäßig verzweigt. Er kann bei manchen Arten über einen Meter lang werden. Das Wachstum findet an den Thallusenden statt. Einige Arten besitzen Schwimmblasen, die im Wasser für Auftrieb sorgen. Arten der Gezeitenzone sind durch eine Schleimschicht (Fucoidin) vor Austrocknung geschützt.
Zellbiologisch sind die Fucales durch mehrere verstreute discoidale Plastiden und fehlende Pyrenoide gekennzeichnet.[1]
Die Fucales sind Diplonten ohne Generationswechsel. In den Keimzellenbehältern (Konzeptakeln) entstehen die Gameten durch Meiose und eine unterschiedliche Anzahl von Mitosen. Diese wenigen durch Mitose entstandenen Zellen entsprechen einem extrem reduzierten Gametophyten. Fast immer werden unbewegliche Eizellen und bewegliche Spermatozoiden gebildet (Oogamie). Die nach vorne gerichtete Flimmergeißel der Spermatozoiden ist kürzer als die hintere glatte Geißel. Die Spermatozoiden werden durch ein Pheromon von den Eizellen angelockt. Nach der Befruchtung setzt die Zygote sich fest und wächst zu einer neuen diploiden Alge heran.
Die Fucales sind weltweit in den Meeren verbreitet. Sie gehören überwiegend zum Benthos und wachsen in der Gezeitenzone oder im Sublitoral auf dem Felssockel der Küsten. Einige Arten der in wärmeren Meeren verbreiteten Golftange treiben auch frei im Oberflächenwasser (Sargassum natans und Sargassum fluitans).
Die Fucales wurden 1827 von Jean Baptiste Bory de Saint-Vincent aufgestellt.[1] Dieses Taxon ist nach den Ectocarpales die zweit-artenreichste Gruppe der Braunalgen. Nach Guiry in AlgaeBASE (2014) umfasst sie 9 Untertaxa (ehemals Familien) mit etwa 528 Arten. Darunter gehören allein etwa 337 Arten zur Gattung der Golftange (Sargassum).
BifurcariopsidaceaeCho, Rousseau, de Reviers & Boo, mit nur einer Gattung:
Eduard Strasburger (Begr.), Peter Sitte, Hubert Ziegler, Friedrich Ehrendorfer, Andreas Bresinsky: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 33. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1991, ISBN 3-437-20447-5, S. 617–619 (Abschnitte Beschreibung, Fortpflanzung, Vorkommen)
↑ abS. M. Adl et al.: The new higher level classification of eukaryotes with emphasis on the taxonomy of protists. In: Journal of Eukaryotic Microbiology 52: 2005, S. 430. PDF-Datei