Die Gemeinde liegt in einem südlichen Seitental des Triestingtals und hat 795 Einwohner auf einer Fläche von 64,25 km². Die Seehöhe des Ortes beträgt 422 m ü. A.
Die Further Gewässer sind der in Weissenbach in die Triesting mündende Furtherbach und der Klausbach, der im Ortsteil Schromenau in den Furtherbach mündet. Lediglich bei der Rotte Hof im äußersten Nordosten liegt das Gemeindegebiet direkt an der Triesting.
In Furth befinden sich die Hauptquellen des 1929 ins Leben gerufenen Wasserleitungsverbandes der Triestingtal- und Südbahngemeinden.[1]
Das Kieneck ist 1106 m hoch. Der Gipfel liegt auf Further Gebiet fast genau an der Gemeindegrenze zwischen Furth, Muggendorf und Ramsau. Das Hocheck ist 1037 m hoch, und mehrere Wanderwege führen zu einer Aussichtswarte, der Meyringer-Warte[2], und zum Hocheck-Schutzhaus.[3] Das Hocheck ist der von Wien aus nächstgelegene Berg über 1.000 Meter. Anfang des 20. Jahrhunderts plante man von Furth aus eine Zahnradbahn, deren Ausführung aber an finanziellen Problemen scheiterte. Bis zum Jahr 2022 war das Hocheck-Schutzhaus von Furth über eine Mautstraße erreichbar; seither ist die Straße dauerhaft gesperrt. Ein weiterer von Furth aus ersteigbarer Berg ist der Gaisstein.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Furth drei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, ein Holzhändler, ein Holzgeräteerzeuger, eine Mühle, vier Sägewerke, ein Schmied, ein Schuster, ein Tischler, ein Wagner und mehrere Landwirte sowie die Gutsverwaltung Wittgenstein ansässig.[4]
Steinwandklamm: 1884 wurde die Klamm (Lage47.93055555555615.945600) für Besucher zugänglich gemacht[6] und am 8. Juni selben Jahres, unter Teilnahme von mehr als 600 aus Wien angereisten Teilnehmern[7], eröffnet.[8] Der Österreichische Touristenklub (Ö.T.K.) Triestingtal legte 1927 einen Klettersteig an. Der Satz „Wir wandern auf Kaisers Spuren“ entstand durch den Umstand, dass Kaiser Franz Joseph der wohl berühmteste Wanderer in der Klamm war. Sie wurde im Ersten und Zweiten Weltkrieg ziemlich zerstört. Heute führen gesicherte Steige und Brücken bis zum Türkenloch; dort sollen sich während der zweiten Türkenbelagerung die Bewohner des Triestingtales versteckt haben, aber nach der Entdeckung durch die Türken durch aufsteigenden Rauch alle getötet worden sein.
Der größte Teil der Fläche ist Wald. Die Forstwirtschaft und die Jagd sind dementsprechend wichtig.
Furth ist ein Mostdorf mit Mostheurigen und dem Natursaft-Erzeugungsbetrieb Land-Drink Krenn KG.
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Achau bis Furth. Mechitaristen, Wien 1832, S. 330 (Furth – Internet Archive – 2., ganz unveränderte Auflage).
Ernst Nepomucky, Hans Sachs, Sebastian Schertlin: Erinnerungen an die Türkenschlacht im Triestingtale im Jahre 1532 von Hans Sachs. Verlag des Gymnasialvereines, Berndorf 1932, ONB.
Walter Rieck: Kulturgeographie des Triestingtales. Dissertation. Universität Wien, Wien 1960, ONB.
Leo Wirtner: Furth an der Triesting. Gemeindeamt, Furth an der Triesting 1978, UBW.
Gabriele Handl, Christian Handl: Unser Triestingtal. Band 2: Altenmarkt, Berndorf, Enzesfeld-Lindabrunn, Furth, Hernstein, Hirtenberg, Kaumberg, Leobersdorf, Pottenstein, Weißenbach. Kral, Berndorf 2002, ISBN 3-9501643-2-4.
Gerhard Schirmer, Walter Wenzel: Klammen und Schluchten in Niederösterreich. Sektion „Alpine Gesellschaft Kienthaler“ des Österreichischen Touristenklubs, Neunkirchen 2005, ONB.
Furth und Umgebung um 1872 (Aufnahmeblätter der Landesaufnahme)
Furth und der Steinwandgraben (links)
Der Westen von Furth, die Steinwandklamm ist noch nicht ausgebaut und nur an den Höhenunterschieden am Ende des Steinwandgrabens und am Türkenlücke (Mitte links) erkennbar