Galma Koudawatché liegt am Übergang der Großlandschaft Sudan zur Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Tama im Nordwesten, Azarori im Nordosten, Madaoua im Südosten, Sabon-Guida im Süden und Doguérawa im Westen. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 24 Dörfer, 22 Weiler und 2 Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Galma Koudawatché.[2] Er liegt im Arewa-Tal, einem Seitental des Tarka-Tals.[3] Weitere größere Dörfer im Gemeindegebiet sind Magaria Makéra Bakalé und Nassaraoua Takoulé.[1]
Das Dorf Galma Nomade ist ein alter Herrschaftssitz der Tuareg-Untergruppe Kel Gress, der auf den von 1692 bis 1732 herrschenden Kel-Gress-Anführer Wanna Goda zurückgeht. Die Kel Gress hatten sich ab dem Jahr 1579 von ihrem früheren Siedlungsgebiet im Hochgebirge Aïr Etappe für Etappe Richtung Süden bewegt. Der heutige Hauptort Galma Koudawatché wurde um das Jahr 1800 gegründet. Koudawatché war der Name eines für seinen Mut und seine Stärke bekannten Dorfchefs. Das Dorf Galma Koudawatché untersteht dem Kel-Gress-Anführer von Galma Nomade, wird jedoch überwiegend von Hausa bewohnt.[4]
In der Schlacht von Galma besiegte die Kolonialmacht Frankreich am 18. Juni 1901 die Kel Gress, die sich wenige Monate später im Frieden von Tamaské den Franzosen unterwarfen.[5]
Infolge der Hungersnot in der Sahelzone in den 1970er und 1980er Jahren, die von einem massiven Viehsterben begleitet wurde, gewann der Ackerbau gegenüber der Viehzucht an Bedeutung. Galma Koudawatché wurde 1994 von einer verheerenden Überschwemmung heimgesucht, die mehrere Todesopfer forderte und fruchtbaren Ackerboden zerstörte. Infolgedessen wanderten einige Einwohner nach Nigeria und in die Nachbargemeinde Sabon-Guida aus.[6]
Die Landgemeinde Galma Koudawatché ging 2002 bei einer landesweiten Verwaltungsreform aus einem Teil des Kantons Madaoua hervor.
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 57.255 Einwohner, die in 7859 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 33.965 in 5572 Haushalten.[7]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 3063 Einwohner in 441 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 2230 in 366 Haushalten[7] und bei der Volkszählung 1988 2056 in 310 Haushalten.[8]
Im Dorf Gogé im Gemeindegebiet von Galma Koudawatché befindet sich ein Raum mit Schlangen, für die jeden siebten Mondmonat ein Widder geopfert wird.[10]
Die Gemeinde liegt in jener schmalen Zone entlang der Grenze zu Nigeria, die von Tounouga im Westen bis Malawa im Osten reicht und in der Bewässerungsfeldwirtschaft für Cash Crops betrieben wird.[11] Die Niederschlagsmessstation im Hauptort wurde 1989 in Betrieb genommen.[12] Im zu Galma Koudawatché gehörenden Dorf Magaria Makéra Bakalé befindet sich eine von drei Gerbereien in der Region Tahoua. Die beiden anderen sind in der Regionalhauptstadt Tahoua und in der Landgemeinde Tamaské.[13]
Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Aréwa und Magaria Makéra Bakalé vorhanden.[14] Der CEG Galma, der im Dorf Magaria Makéra Bakalé gelegene CEG Magaria Makéra und der im Dorf Nassaraoua Takoulé gelegene CEG Nassaraoua sind allgemein bildende Schulen der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[15] Beim Centre de Formation aux Métiers de Galma (CFM Galma) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[16]
Rabiou M. Boubé: Impacts socio-économiques et écologiques des opérations de récupération des terres dégradées dans le département de Madaoua. Cas de la commune de Galma Koudawatché. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2012.
François Fauquet: Dynamiques des ressources environnementales et mutations des systèmes agro-stylo-pastoraux en milieu tropical semi-aride : le cas de la vallée d’Arewa (Niger Central). Thèse de doctorat en Géographie. Université Joseph Fourier de Grenoble I, Grenoble 2005 (biw.kuleuven.be [PDF]).
Arzika Mani Djika: Analyse diagnostique du système de gestion des ressources naturelles des bassins versants traités en CES/DRS. Cas de terroirs villageois de Magaria Kochimawa et Magaria Tacha Kaji (Madaoua). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2001.
↑Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
↑François Fauquet: Dynamiques des ressources environnementales et mutations des systèmes agro-stylo-pastoraux en milieu tropical semi-aride : le cas de la vallée d’Arewa (Niger Central). Thèse de doctorat en Géographie. Université Joseph Fourier de Grenoble I, Grenoble 2005, S.7 (biw.kuleuven.be [PDF; abgerufen am 14. September 2018]).
↑François Fauquet: Dynamiques des ressources environnementales et mutations des systèmes agro-stylo-pastoraux en milieu tropical semi-aride : le cas de la vallée d’Arewa (Niger Central). Thèse de doctorat en Géographie. Université Joseph Fourier de Grenoble I, Grenoble 2005, S.78–79 (biw.kuleuven.be [PDF; abgerufen am 14. September 2018]).
↑François Fauquet: Dynamiques des ressources environnementales et mutations des systèmes agro-stylo-pastoraux en milieu tropical semi-aride : le cas de la vallée d’Arewa (Niger Central). Thèse de doctorat en Géographie. Université Joseph Fourier de Grenoble I, Grenoble 2005, S.63 und 172 (biw.kuleuven.be [PDF; abgerufen am 14. September 2018]).
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.319 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
↑Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
↑Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S.7 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 18. März 2022]).
↑Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
↑Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 94, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).