Die Gaskiers-Eiszeit war ein Eiszeitalter des Ediacariums vor ca. 584 bis 582 Millionen Jahren[1] (nach neueren Ergebnissen aber bereits vor ca. 579 Millionen Jahren[2]). Sie war das letzte und zugleich das kürzeste von mindestens drei größeren Eiszeitaltern in der Ära des Neoproterozoikums. Aufgrund ihrer Kürze von nur 1 bis 2 Millionen Jahren (bzw. nur ca. 340 Tausend Jahren[3]) wird angenommen, dass sie, im Gegensatz zur Sturtischen Eiszeit und Marinoischen Eiszeit, nicht zu einer globalen Vereisung („Schneeball Erde“) führte. Dennoch hatte auch die Gaskiers-Eiszeit eine große Bedeutung auf die Entwicklung des Lebens auf der Erde. Sie führte zum verbreiteten Aussterben der ersten vielzelligen tierischen Lebewesen, den Acritarchen. Nach dem Ende der Gaskiers-Eiszeit stieg der Sauerstoffspiegel der Meere signifikant an. Dieser Anstieg wird als Voraussetzung für das Auftreten erster komplexer Eukaryoten und der Entwicklung der Ediacara-Fauna angesehen.[4] Die ersten Makrofossilien der Ediacaria-Fauna, die Fossilien von Charnia, werden auf wenige Millionen Jahre nach der Gaskiers-Eiszeit datiert[5] bzw. auf weniger als 9,5 Millionen Jahre nach der Gaskiers-Eiszeit[3].
Namensgebend für die Gaskiers-Eiszeit war die Gaskiers-Formation bei Gaskiers in Neufundland (Kanada), welche reich an eiszeitlichen Gesteinen aus dieser Zeit ist. Weitere Hinweise auf dieses Eiszeitalter fand man in Nordeuropa, China, Australien und Südamerika.