Gautier de Coincy (auch: Coinci; * 1177 in Coincy; † 1236 in Soissons) war ein französischer Benediktiner und Dichter.
Gautier de Coincy trat 1193 in die Benediktinerabtei Saint-Médard in Soissons ein. Von 1214 bis 1233 war er Prior in der Priorei Sainte-Léocade in Vic-sur-Aisne, dann Prior von Saint-Médard. Er ist berühmt für sein umfangreiches Mirakelbuch mit 58 Wunderberichten (in 35 000 Versen) über Wunder, die von der Muttergottes gewirkt werden (Miracles de Notre-Dame), indem sie jedes Mal die dem Teufel bereits verschriebene Seele im letzten Moment aus dem Vertrag löst. Die zahlreichen Abschriften zeugen vom Erfolg des Buches. Daneben war Gautier ein wichtiger Erneuerer des liturgischen Marienliedes.[1]
Die umfangreiche Forschung zu Gautier ist im Portal Archives de littérature du Moyen Âge (ARLIMA) dokumentiert. Zu den deutschsprachigen Gautier-Forschern gehörten Adolf Tobler, Erhard Lommatzsch, Jakob Ulrich, Friedrich Gennrich und Andreas C. Ott.
Personendaten | |
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NAME | Gautier de Coincy |
ALTERNATIVNAMEN | Gautier de Coinci |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Benediktiner und Dichter |
GEBURTSDATUM | 1177 |
GEBURTSORT | Coincy (Aisne) |
STERBEDATUM | 1236 |
STERBEORT | Soissons |