Nördlich liegt der Dün mit dem Kirchloh (438 m) und der Steinrunde (475 m), im Süden die Obereichsfelder Höhe mit dem Warteberg (516 m). Verkehrsmäßig ist der Ort über die Landesstraßen L 1005 Heiligenstadt–Dingelstädt sowie L 2020 Bodenrode–Heuthen angeschlossen.
Urkundlich erwähnt wird Geisleden schon um das Jahr 1022 als kaiserliches Reichsdorf, als Heinrich der II. dem Stift in Heiligenstadt dabei einige Besitzungen, unter anderem zwei Höfe in Geisleden schenkt. 1028 fand in Geisleden eine von Erzbischof Aribo einberufene Synode statt, in der es um den Streit zwischen dem Mainzer Erzbischof und dem Bischof von Hildesheim Godehard um das Stift Gandersheim ging.[2] Voraussetzung für den Aufenthalt des Kaisers und die Durchführung einer Synode waren eine ausreichend große Hofhaltung und das Vorhandensein einer Kirche. Beim Durchzug des Mühlhäuser Haufens durch das Eichsfeld warb der Vater von Thomas Müntzer in Geisleden um Teilnahme am Feldzug, erhielt vermutlich aber nur Brot und Bier. Ende des 16. Jahrhunderts erwarb Leopold von Stralendorf, Oberamtmann des Eichsfeldes, in Geisleden mehrere Höfe. Geisleden zählte zu den wenigen Dörfern im Eichsfeld, die nicht evangelisch geworden waren.[3]
Am 9. April 1945 wurde Geisleden von der US Army besetzt. Vorausgegangen war Artilleriebeschuss mit Schäden an zahlreichen Häusern. Drei Zivilpersonen wurden dabei getötet. Zwei Wehrmachtssoldaten wurden auf dem Gemeindefriedhof beerdigt.[4] Anfang Juli erfolgte die Besetzung durch Rote Armee und die Eingliederung in die SBZ, ab 1949 DDR.
Der Name Geisleden könnte sich von „Geis-laha“ für Ziegenlache/–bach oder auch Geisbach ableiten. Ein Oberlauf der Geislede heißt noch heute „Gieselbach“. Eine weitere Erklärung ist von „Geisl-aha“ für Geißel oder schlängeln und Wasser, also gieselndes Wasser denkbar.[5]
Vom 13.–14. Jahrhundert ist ein Adelsgeschlecht von Geisleden bekannt. Sie besaßen das Vogteirecht über Geisleden und die Altstadt von Heiligenstadt mit weiteren Orten. Vermutlich besaßen sie bereits das Vogtsamt über den Königshof in Geisleden, wo zahlreichen Urkunden ausgefertigt wurden und der Mainzer Erzbischof Aribo eine Synode abhielt.[6] Folgende Mitglieder der Familie sind nachgewiesen:
Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Marion Frant (CDU) wurde am 19. Juni 2016 gewählt.[15] Bei der Kommunalwahl am 12. Juni 2022 wurde sie mit 94,9 % der Wählerstimmen im Amt bestätigt.[16]
Blasonierung: „In Rot mit silbernen, zweifach geteilten Wellenflanken eine golden bekleidete Frau in Eichsfelder Tracht auf einem silbernen Schemel sitzend, die Rechte an einem silbernen Spinnrocken, mit der Linken eine silberne Spinnwirtel haltend.“
Am südöstlichen Dorfrand befindet sich ein Gewerbegebiet. Im Landschaftsschutzgebiet wurde 1998 ein Windpark errichtet, der wegen technischer Mängel 2001/02 wieder demontiert wurde. Am gleichen Standort, auf der Steinrunde, entsteht ein neuer Windpark. Vier von sieben geplanten großen Windkraftanlagen waren im November 2010 montiert.
Im Ort waren vier, zum Teil denkmalgeschützte, Mühlen vorhanden.
Die Ankermühle war als Vierseithof angelegt, sie stammt aus dem 16. Jahrhundert und war bis 1960 in Betrieb, von ihr blieb nur die Scheune erhalten.
Die Biegemühle liegt nordwestlich der Ortslage, sie war ebenfalls schon vor 1600 in Betrieb, zuletzt wurde in ihr 1962 Getreide gemahlen, jetzt wird sie als Wohnhaus genutzt.
Die Einödsmühle – auch Mittelmühle – war bereits 1311 bekannt. Die Mühle brannte 1912 und 1962, deshalb wurde ihr Betrieb eingestellt.
Am westlichen Ortsrand findet man die Ölbergsmühle. Auch diese war bereits um 1600 in Betrieb gegangen und wurde ab 1960 zu einem Wohnhaus umgebaut.[17]
Im Ort sind zahlreiche Vereine aktiv, unter anderem:
der Sportverein TSV Jahn Geisleden e.V. seit 1908 aktiv
der Motorsportclub MSC Geisleden, welcher „Am Berge“ über eine Motocrossstrecke verfügt, wo auch Rennen zur Deutschen Meisterschaft für Seitenwagen durchgeführt werden
Gemeindeverwaltung Geisleden (Hrsg.): Ortschronik von Geisleden. Nach archivalischen, literarischen und anderen Quellen bearb. von Hauptlehrer Wilhelm Diete und weiteren Chronistinnen. Geisleden 1998, S.333.
Alfred K. Kirsten: Mühlen an der Geislede. Heilbad Heiligenstadt 2007, ISBN 978-3-939848-04-2, S.48.
Norbert Degenhard: Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Geisleden (Kreis Heiligenstadt) 1686 bis 1875. In: Mitteldeutsche Ortsfamilienbücher. Band18. Ratingen 2004, S.576.
Karl Albert Heidenblut: Geisleden im Mittelalter und seine Anfänge als Kirchort. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift. 62. Jahrgang, Heft 9/10. Verlag Mecke, Duderstadt 2018, S.261–269.
↑Heinz Wolter: Die Synoden im Reichsgebiet von 916-1056. Schöningh Paderborn 1988, S. 338–340
↑Karl Albert Heidenblut: Geisleden im Mittelalter und seine Anfänge als Kirchort. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift. 62. Jahrgang (2018), Verlag Mecke Duderstadt, Heft 9/10, S. 261–269
↑Eduard Fritze: Die letzten Kriegstage im Eichsfeld. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2002. ISBN 3-936030-06-5. S. 189
↑Erhard Müller: Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt. Heilbad Heiligenstadt 1989, S. 18
↑Levin von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. Göttingen (O. Hendel) 1903, Seite 422
↑Johann Wolf: Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst der Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel. Göttingen 1819 (Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel, als Beitrag zu dessen Geschichte. Seite 12)
↑Johann Wolf: Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst einer Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel. Göttingen 1819, S.26.
↑RIplus Regg. EB Mainz 1,1 n. 2459, in: Regesta Imperii Online, URI: [1] (Abgerufen am 23. August 2017)
↑Johann Wolf: Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst der Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel. Göttingen 1819 (Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel, als Beitrag zu dessen Geschichte. Seite 47)
↑RIplus Regg. EB Mainz 1,2 n. 4642, in: Regesta Imperii Online, URI: [2] (Abgerufen am 23. August 2017)