Die Beschreibung in diesem Artikel bezieht sich auf dem Umfang von Cytisus inklusive Sarothamnus, Corothamnus und Lembotropis, aber exklusive Chamaecytisus.
Der Umfang der Gattung Cytisus wird kontrovers diskutiert. Hier wird die Beschreibung entsprechend Gams 1964 dargestellt und auch weitere Gattungen mitbeschrieben.
Cytisus-Arten handelt es sich um ginsterähnliche Sträucher, die überall, mindestens jedoch am Grunde, stark verzweigt sind. Je nach Art können sie Wuchshöhen von 30 bis etwa 300 Zentimetern erreichen. Einige Arten bilden lange unterirdische Ausläufer.
Die Laubblätter sind dreiteilig gefiedert oder gefingert bis einfach und schmal. Es gibt auch Arten, die beide Blattformen zeigen, oder die nahezu blattlos sind. Die Blätter sind meist sommergrün, seltener immergrün. Die Nebenblätter sind meist ganz verkümmert.[1]
Die Blüten können in endständigen, aufrechten, langen (beispielsweise bei Lembotropis) oder kurzen traubigenBlütenständen, oder zu wenigen in den Blattachseln (beispielsweise bei Sarothamnus) stehen. Der Blütenstiel ist ungefähr so lang oder länger als der Kelch.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist meist zweilippig mit zweizähniger oder abgestutzter Oberlippe.[1] Im Unterschied zu ähnlichen Gattungen ist der Kelch kaum länger als breit. Die zwei oberen Zähne des Kelches sind ungefähr gleich groß wie die drei unteren Zähne. Die meist gelben, bei manchen Arten auch weißen Blütenkronen besitzen die Form von Schmetterlingsblüten. Die Fahne ist rundlich, die Flügel sind länglich, das Schiffchen ist meist stumpf und mehr oder weniger stark gekrümmt.[1] Die Staubfäden sind alle miteinander verwachsen. Der Griffel ist leicht gekrümmt, mit kopfiger oder schief nach außen abschüssiger Narbe.[1]
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Im Gegensatz zu den meisten ähnlichen Gattungen, die vor allem im ozeanisch geprägten westlichen Europa zu finden sind, kommen einige Geißklee-Arten auch in kontinentaler geprägten Klimaten bis Westasien vor. Besonders artenreich ist aber auch hier der Mittelmeerraum.
Die meisten Arten wachsen hauptsächlich an trockenen, steinigen Orten wie in Trockenwiesen, in lichten Wäldern oder an Felshängen.
Die Gattung Cytisus wurde 1798–1799 durch René Louiche Desfontaines in seiner Flora Atlantica: sive historia plantarum quae in Atlante, agro tunetano et algeriensi crescunt. Tomus secundus, Paris, Panckoucke, S. 139 aufgestellt.
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Die Abgrenzung der Gattung Cytisus zu ähnlichen Gattungen wie Goldregen (Laburnum), Zwergginstern (Chamaecytisus) und Ginstern (Genista) ist unklar und je nach Gewichtung der Merkmale von verschiedenen Autoren sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Weiterhin werden oft Gattungen Sarothamnus, Corothamnus und Lembotropis von Cytisus abgetrennt. Die Einteilung erfolgte bislang aufgrund rein morphologischer Merkmale.
Die Gattung Cytisus enthält je nach Autor 30 bis 70 Arten:[2][3]
Cytisus albusHacq.: Sie kommt in Mittel-, Südost- und Osteuropa vor in der nordwestlichen Türkei.[2][3]
Cytisus arboreus(Desf.) DC. (Syn.: Cytisus arboreus(Desf.) DC. subsp. arboreus, Cytisus arboreus subsp. baeticus(Webb) Maire, Cytisus baeticus(Webb) Steud.): Sie kommt in Marokko, im nördlichen Algerien, in Portugal, Spanien und Südfrankreich vor.[2][3]
Österreich-Zwerggeißklee (Cytisus austriacusL., Syn.: Cytisus austriacus var. virescensKováts ex Neilr., Cytisus danubialisVelen., Cytisus virescens(Kováts ex Neilr.) A.Kern.):[2] Es gibt etwa vier Unterarten:[3]
Cytisus austriacus subsp. microphyllus(Boiss.) Boiss.: Sie kommt in Bulgarien und Griechenland vor.[3]
Cytisus austriacus subsp. pygmaeus(Willd.) Briq. (Syn.: Cytisus pygmaeusWilld.): Sie kommt in Bulgarien, im früheren Jugoslawien und in der Türkei vor.[3]
Cytisus baeticus(Webb) Steud.: Sie kommt in Marokko, Algerien, Portugal und Spanien vor.[3]
Cytisus balansae(Boiss.) Ball (Syn.: Cytisus balansae(Boiss.) Ball subsp. balansae, Cytisus balansae(Boiss.) Ball var. balansae, Cytisus galianoiTalavera & P.E.Gibbs, Cytisus valdesiiTalavera & P.E.Gibbs):[2] Es gibt etwa zwei Unterarten:
Behaarter Geißklee (Cytisus hirsutusL., Syn.: Cytisus supinusL., Chamaecytisus hirsutus(L.) Link, Chamaecytisus supinus(L.) Link, Cytisus capitatusScop., Cytisus leucotrichusSchur, Cytisus ciliatusWahlenb., Cytisus ciliatus var. grisebachii(Briq.) C.K.Schneid., Cytisus falcatusWaldst. & Kit.):[2] Er kommt in Spanien, Frankreich, Deutschland, Österreich, in der Schweiz, in Österreich, im früheren Jugoslawien, in Italien, Ungarn, Polen, in der früheren Tschechoslowakei, in Polen, Albanien, Bulgarien, in Griechenland, Rumänien, in der Ukraine und in der Türkei vor. Es gibt etwa drei Unterarten:[3]
Cytisus hirsutus subsp. polytrichus(M.Bieb.) Hayek: Sie kommt in Frankreich, Italien, im früheren Jugoslawien, in Bulgarien, Griechenland und in der Ukraine vor.[3]
Cytisus hirsutus subsp. pumilus(De Not.) Briq.: Sie kommt in Frankreich und in Italien vor.[3]
Cytisus procumbens(Waldst. & Kit. ex Willd.) Spreng.: Sie kommt in Tschechien, Österreich, Ungarn, im früheren Jugoslawien, in Bulgarien, in der Ukraine, in Griechenland und in der Türkei vor.[3]
Besenginster (Cytisus scoparius(L.) Link, Syn.: Cytisus scoparius(L.) Link subsp. scoparius, Cytisus scoparius(L.) Link var. scoparius, Cytisus scoparius subsp. andreanus(Puiss.) Dippel, Cytisus scoparius var. andreanus(Puiss.) Dippel, Cytisus scoparius var. prostratus(C.Bailey) F.Hanb. ex A.K.Jacks., Cytisus scoparius var. sulphureusGoldring):[2] Es gibt etwa zwei Unterarten:[3]
Cytisus triflorusLam. non LʼHér.: Sie kommt in Österreich, in der früheren Tschechoslowakei, in Ungarn, Italien, im früheren Jugoslawien, in Albanien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien und in der Türkei vor.[3]
Dreiblütiger Geißklee (Cytisus villosusPourr., Syn.: Cytisus triflorusLʼHér. non Lam.): Er kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, Spanien, Frankreich, Korsika, Italien, Sardinien, Sizilien, im früheren Jugoslawien, in Albanien, Griechenland und in der Türkei vor.[2][3]
Cytisus wulfiiV.I.Krecz.: Sie kommt in der Ukraine und in Russland vor.[3]
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Bei manchen Autoren nicht zur Gattung Cytisus gerechnet werden (Auswahl):
↑ abcdeHelmut Gams: Familie Leguminosae., S. 1167–1189. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band IV, Teil 3. Verlag Carl Hanser, München 1964.
↑ abcdefghijklmnopqrstuvwxyzaaabacCytisus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 17. Oktober 2021.
↑ abcILDIS World Database of Legumes 2010: Fabaceae. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Cytisus.
Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-012539-2.
P. Cubas et al.: Molecular approach to the phylogeny and systematics of Cytisus (Leguminosae) and related genera based on nucleotide sequences of nrDNA (ITS region) and cpDNA (trnL-trnF intergenic spacer). In: Pl. Syst. Evol., Volume 233, 2002, S. 223–242.
G. Cristofolini, A. Troìa: A reassessment of the sections of the genus Cytisus Desf. (Cytiseae, Leguminosae). In: Taxon, Volume 55, 2006, S. 733–746.
G. Auvray, V. Malecot: A revision of Cytisus sections Alburnoides, Spartopsis and Verzinum (Genisteae, Fabaceae). In: Edinburgh Journal of Botany, Volume 70, 2013, S. 91–101.