Seit Februar 2009 bilden die Kirchengemeinden Herz Jesu und St. Antonius von Padua die Pfarreiengemeinschaft Georgsmarienhütte-West. Die bestehende Pfarreiengemeinschaft Georgsmarienhütte-Ost aus den Kirchengemeinden St. Peter und Paul, Heilig Geist und St. Maria Frieden wurde im Mai 2009 um die Kirchengemeinde St. Johann/St. Marien erweitert. Somit gibt es zwei katholische Pastoralteams mit jeweils einem leitenden Pfarrer mit Dienstsitz in St. Peter und Paul bzw. St. Antonius von Padua sowie mit mehreren Pastoren und Pastoral- bzw. Gemeindereferenten und pastoralen Mitarbeiterinnen. Daneben gibt es eine kleine Holzkirche, die Bruder-Klaus-Kirche, die zur Katholischen Landvolkhochschule Oesede gehört.
Die katholischen Christen aus dem Stadtteil Holsten-Mündrup gehören zur kath. Dionysius-Gemeinde in Bissendorf (Landkreis Osnabrück).
Die evangelischen Gemeinden arbeiten seit 2009 in einer Kooperation der Pastoren, Diakone und in Gemeindeprojekten zusammen. Seit dem 1. Januar 2024 bilden die Gemeinden die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Georgsmarienhütte.
Die evangelisch-lutherischen Christen aus dem Stadtteil Holzhausen gehören zur Apostelgemeinde in Osnabrück-Sutthausen.
Die evangelisch-reformierten Christen von Georgsmarienhütte sind Mitglieder der evangelisch-reformierten Gemeinde in Osnabrück.
Die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche gehören zur Gemeinde Dissen-Bad Rothenfelde. Die Apostel-Engelauf-Kirche in Oesede wurde, bedingt auch durch die Altersstruktur, im Dezember 2014 entwidmet.
Nach 1857 baute der Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein ein Eisenhüttenwerk in der Gemeinde Malbergen. Namensgeber waren der letzte Herrscher des Königreichs Hannover, Georg V. und seine Frau Marie.[3] Aus der zugehörigen Arbeiterkolonie entstand 1860 die Gemeinde Georgsmarienhütte. Nach Jahren der räumlichen Ausdehnung wurde Malbergen 1937 eingemeindet. 1970 schlossen sich die Landgemeinden Oesede, Kloster Oesede, Harderberg, Holsten-Mündrup, das südliche Holzhausen sowie das Industriedorf Georgsmarienhütte zur neuen Gemeinde Georgsmarienhütte zusammen. Diese erhielt am 19. September 1970 die Stadtrechte.[4]
Von 1857 bis 1925 stand in Georgsmarienhütte das Schloss Monbrillant, das im 18. Jahrhundert in Hannover als Lustschloss gebaut worden war. Dort wurde es abgetragen und in Georgsmarienhütte als Wohnhaus für die Direktoren des Hüttenwerks wieder aufgebaut. 1925 wich es der Erweiterung des Hüttenwerks. An das frühere Schloss erinnert die Bezeichnung Schloßstraße.
Der Rat hat gegenwärtig 38 Mitglieder aus fünf Parteien oder Gruppen. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 30.001 und 40.000 Einwohnern.[6] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Vorsitzender des Rates.
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.
Rat der Stadt Georgsmarienhütte: Wahlergebnisse und Ratsmitglieder
_____________________________________ Prozentanteile gerundet. Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen,[7] Landkreis Osnabrück[8][9] Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet, da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen. Die Ergebnisse der Kommunalwahl 2016 stammen von der Stadt Georgsmarienhütte (http://wahl-georgsmarienhuette.de/)
Wappenbegründung: Das Wappen wurde der Gemeinde Oesede 1951 durch die niedersächsischen Minister des Innern verliehen. Es wurde von der 1970 neu gegründeten Stadt Georgsmarienhütte weitergeführt und ist in kaum veränderter Form abgeleitet vom Wappen der Stifter des Klosters Oesede, der Grafen von Oesede. Die Farben entstammen dem Wappen der Grafschaft Ravensberg.[17]
Banner und Flagge sind ebenfalls mit dem Wappen verliehen worden:
„Die Flagge der Stadt besteht aus drei waagerechten Streifen in den Farben Rot-Weiß-Rot, und sie zeigt auf weißem Grund das Wappen der Stadt.“
– Diese ungenaue Formulierung ist der Hauptsatzung entnommen.
Die korrekte Beschreibung lautet: „Die Hissflagge zeigt auf einer weißen, von zwei roten Längsstreifen im Verhältnis 1:3:1 begleiteten Bahn das Wappen der Stadt.“
Darüber hinaus führt die Stadt ein Banner: „Es zeigt auf einer weißen, von zwei roten Längsstreifen im Verhältnis 1:3:1 begleiteten Bahn das nach oben hin verschobene Wappen.“[16][18]
Charakteristisch für die Wohngebäude, die im 19. Jahrhundert als Werkswohnungen in Georgsmarienhütte errichtet wurden, sind die Häuser in der Schlossstraße
Das Forum Artium am Kasinoteich in Alt-Georgsmarienhütte veranstaltet regelmäßig Konzerte mit den Teilnehmern seiner Meisterkurse im eigenen Kammerkonzertsaal. Alljährlich organisiert das Forum Artium das Festival Musica Viva, das 1989 als „Tage Alter Musik im Osnabrücker Land“ gegründet wurde.[22] Spielstätten sind historisch wertvolle Bauwerke in Osnabrück und seinem Umland.[23]
Georgsmarienhütte ist durch die in Nord-Süd-Richtung verlaufende BundesstraßeB 51 kreuzungsfrei an das Fernstraßennetz über die BundesautobahnA 30 angebunden. Weiterhin befinden sich in den Stadtteilen Harderberg und Kloster Oesede Anschlüsse an die A 33 und die B 68 in Nord-Süd-Richtung. In Ost-West-Richtung verläuft die Landesstraße L 95.
Durch das Stadtgebiet verläuft die Bahnstrecke Osnabrück–Bielefeld (KBS 402[25]), auf der im Stundentakt die Regionalbahn „Haller Willem“ RB 75 verkehrt. Haltepunkte befinden sich in Oesede und Kloster Oesede. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der NordWestBahn, die Talent-Dieseltriebwagen für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt. Bestimmte Siedlungsbereiche der Stadt liegen auch in der Nähe zu Bahnhaltepunkten in Nachbarorten, so ist von Holzhausen mit dem Bus der Bahnhof Osnabrück-Sutthausen erreichbar und von der Siedlung Brannenheide ist der nächste Bahnhof in Wellendorf (Hilter). Nur noch im Güterverkehr bedient wird die Bahnstrecke Georgsmarienhütte–Hasbergen. Sie hatte einen Bahnhof in Georgsmarienhütte und einen in Holzhausen-Patkenhof. Die Güterstrecke gewährt einen Anschluss an die Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg und damit auch die für das Stahlwerk wichtige Anbindung an den Osnabrücker Hafen.
Im Straßenpersonennahverkehr verkehren Regionalbusse nach Bad Iburg, Bad Laer, Glandorf, Hagen, Hilter-Borgloh, Hilter, Dissen am Teutoburger Wald, Bad Rothenfelde sowie im 10-Minuten-Takt nach Osnabrück.
Eine wichtige Bushaltestelle als Knotenpunkt der Buslinien im Osnabrücker Südkreis ist Oesede-Gildehaus; sie liegt auch in der Nähe zum Bahnhof Oesede und zur Einkaufsstraße Oeseder Straße. Ferner gibt es im 20-Minuten-Takt in Holzhausen den Bus nach Osnabrück, in der anderen Richtung fährt er teilweise weiter bis Hagen bzw. Malbergen.
Die Stadt Georgsmarienhütte hat eine sehr starke Pendlerverflechtung nach und von Osnabrück.
Es gibt im Rahmen der Planungen der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS) Überlegungen, Linien an der Stadtgrenze zu unterbrechen, so für die Verbindung von Hagen, Holzhausen nach Osnabrück-Mitte mit einem Umstiegspunkt in Os.-Sutthausen an der Stadtgrenze oder mit der Unterbrechung der Linie von Osnabrück über Oesede, Dröper, Brannenheide nach Wellendorf-Borgloh mit einer Unterbrechung zwischen Brannenheide und Wellendorf an der Stadtgrenze.
Die Stadt Georgsmarienhütte ist in der regionalen Raumordnung ein Mittelzentrum mit den funktionellen Schwerpunkten Arbeiten, Wohnen, Erholung und einem Einzelhandelsangebot sowohl des alltäglichen wie des mittelfristigen Bedarfs.
Arbeiten
Als Wirtschaftsstandort mit ausdifferenzierter mittelständischer Wirtschaftsstruktur weist die Stadt eine Arbeitsplatzdichte (sozialversicherungspflichtigeArbeitsplätze dividiert durch Einwohner) von annähernd 1 : 3 aus und damit den größten Zustrom an Einpendler aller Kommunen im Landkreis Osnabrück. Vor Ort befinden sich eine Geschäftsstelle der Bundesagentur für Arbeit und eine Außenstelle der kommunalen Arbeitsvermittlung des Landkreises Osnabrück, MaßArbeit kAöR (Jobcenter).
Die Stadt Georgsmarienhütte ist eine Pendlergemeinde, wo es im Jahr 2014 bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt 8.984 Einpendler und 8.852 Auspendler gibt, während nur 3.994 Beschäftigte auch in der Stadt selbst wohnen und arbeiten. Die stärkste Pendlerverflechtung mit 4.532 Auspendlern und 2.322 Einpendlern gibt es mit Osnabrück. Des Weiteren gibt es Pendlerverflechtungen vor allem mit weiteren Kommunen im Landkreis Osnabrück, besonders zu betonen sind 870 Einpendler aus Hagen a.T.W. und 237 Auspendler nach Hagen a.T.W., 549 Einpendler aus Hilter a.T.W. und 339 Auspendler nach Hilter a.T.W., ferner 476 Einpendler aus Bad Iburg und 247 Auspendler nach Bad Iburg. In Größenordnungen zwischen jeweils 80 und 400 Ein- und Auspendlern gibt es Pendlerverflechtungen mit Hasbergen, Bad Laer, Bad Rothenfelde, Dissen, Melle, Bissendorf, Belm.
Neben Grund- und Hauptschulen gibt es eine Realschule und das Gymnasium Oesede. Das Gymnasium ist ebenso wie die Förderschule Comeniusschule in Trägerschaft des Landkreises Osnabrück. Im Ortsteil Holsten-Mündrup gibt es die Kinder- und Jugendbildungsstätte Dionysiushaus. Leseförderung findet in der Stadtbibliothek Georgsmarienhütte (kirchliche öffentliche Bücherei mit über 44.000 Medien) mit ihren Einrichtungen in den Stadtteilen Oesede (Hauptstelle), Holzhausen, Kloster Oesede, Harderberg und Alt-Georgsmarienhütte (Kirchstraße und Hindenburgstraße) statt. Die Kunstschule Paletti, eine gemeinnützige Kunstschule für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, wird von der Stadt Georgsmarienhütte unterstützt.[26][27] Die kommunale Kreismusikschule ist mit einer Niederlassung vertreten. Mit dem Forum Artium ist Georgsmarienhütte auch Sitz einer Akademie für Musik und Internationale Meisterkurse.[28][29]
In der Stadt befinden sich drei Krankenhäuser. Die Niels-Stensen-Kliniken GmbH, ein kirchlicher Krankenhausträger mit Sitz in Osnabrück, betreibt das Franziskus-Hospital Harderberg. Sieben medizinische Fachabteilungen und eine Ambulanz versorgen vorwiegend Patienten aus Osnabrück und dem Südkreis. In unmittelbarer Nähe befindet sich in gleicher Trägerschaft die Magdalenen-Klinik, eine Privatklinik für Psychotherapie, Psychosomatik und Psychiatrie. Der am Kasinopark gelegene Standort des Klinikums Osnabrück hat seinen Schwerpunkt im Bereich der Geriatrie und des Kompetenzzentrums Sucht.
28 Sportvereine bieten ein umfangreiches Angebot an traditionellen, aber auch speziellen Sportarten an. Neben Sporthallen, Laufstrecken, einer Vielzahl an Sportplätzen stehen auch zwei Schwimmbäder, das Panoramabad mit 50 m Außenbecken, Erlebnisbereich und Hallenbad, sowie das Waldbad zur Verfügung. Eine Beachvolleyball-, eine Skater-Anlage und ein Minigolfplatz gehören ebenfalls zum Angebot.
Werner F. Ebke (* 1951), Professor für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht, internationales Privatrecht und Steuerrecht und Herausgeber der Neuen Osnabrücker Zeitung
Georg V., König von Hannover (1819–1878) und seine Frau Marie von Sachsen-Altenburg (1818–1907) gaben dem 1856 gegründeten Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein den Namen und sind damit Namensgeber der heutigen Stadt Georgsmarienhütte[3]
Carl Wintzer (1828–1881), Ingenieur und langjähriger Direktor des Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins[32]
Carl Stahmer (1833–1905), Gründer der Vereinigten Eisenbahnsignalwerke in Oesede, Mäzen und Erbauer der Villa Stahmer[33]
Carl Möller (1930–2011), Bauingenieur, Bauunternehmer und Politiker (CDU). Geschäftsführer der Carl Möller Bauunternehmung (Erbauer unter anderem des Varusturms), wozu in Georgsmarienhütte das Betonteilwerk, die Carl Möller Klinkerwerke und Carl Möller Wohnbau gehörten
Volker Issmer (1943–2023), Lehrer, Historiker und Schriftsteller aus Osnabrück, Kindheit in Kloster-Oesede, Verdienste bei der Errichtung der Gedenkstätte Arbeitserziehungslager Ohrbeck, Ehrengabe der Stadt Georgsmarienhütte
Werner Beermann, Dieter Görbing: Die Hütte. Arbeit und Leben in der Region um das Stahlwerk Georgsmarienhütte. Eigenverlag Dieter Görbing, Georgsmarienhütte 1988, ISBN 978-3-926131-02-7, 194 S.
Susanne Meyer: Schwerindustrielle Insel und ländliche Lebenswelt: Georgsmarienhütte 1856–1933. Werk und Gemeinde, Herkunft, Siedlung und Sozialstruktur an einem ländlichen Industriestandort. Coppenrath, Münster 1991, ISBN 3-88547-805-6 (Volltext als PDF), 430 S.
Inge Becher, Wolfgang Seegrün (Red.): Georgsmarienhütte. Junge Stadt – Alte Traditionen: Festschrift anlässlich 900 Jahre Kirche in Oesede, 825 Jahre Kloster Oesede, 135 Jahre Georgsmarienhütte, 25 Jahre Stadt Georgsmarienhütte. In: Beiträge zur Geschichte Georgsmarienhüttes und seiner Stadtteile, Band 2. Stadt Georgsmarienhütte, Georgsmarienhütte 1995, ISBN 978-3-9803658-2-6, 303 S.
Volker Issmer: Das Arbeitserziehungslager Ohrbeck bei Osnabrück. Steinbacher Druck, Osnabrück 2000, ISBN 3-9805661-9-6, 480 S.
Inge Becher (Autor) und Gisbert Gramberg (Fotos): Georgsmarienhütte: Auf Schritt und Tritt. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2005, ISBN 978-3-8313-1306-8, 108 S.
Oliver Driesen: Schwarz wie Schlacke, rot wie Glut: Die erstaunliche Geschichte der Georgsmarienhütte und ihrer Unternehmensgruppe. Hoffmann und Campe, Hamburg 2006, ISBN 978-3-455-50004-2, 310 S.
Inge Becher (Autor), Nils Tiemeyer (Illustrator): Geschichte der Stadt Georgsmarienhütte für Kinder: Erzählt von Leo, dem steigenden Leoparden. Stadt Georgsmarienhütte, Georgsmarienhütte 2007, ISBN 978-3-00-022287-0, 54 S.
Inge Becher: Die Aushandlung von Raum: Die Gründung der Stadt Georgsmarienhütte und ihre Vorgeschichte. V&R unipress, Göttingen 2020, ISBN 978-3-8471-1102-3
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.258.
↑Johann Jakob Heinrich Czikann: Oesterreichische National-Encyklopädie. In Commission der F. Beck’schen Universitäts-Buchhandlung, 1836, S. 537 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Douglas Carl Fricke: Joseph A. Hemann (1816–1897): German-American Educator, Publisher, Banker in Nineteenth Century Cincinnati. Allodium Chase, Martinsville (Indiana, USA) 2015, ISBN 978-0-9799967-2-6.