Die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) war eine paramilitärische Massenorganisation der DDR, gebildet 1952 zur vormilitärischen Ausbildung für den „Schutz der Heimat“. Sie war nicht für Kampfeinsätze vorgesehen und ist daher nur bedingt zu den bewaffneten Organen der DDR zu zählen.[1] Sie wurde Dachverband für Sportarten wie Sportschießen, Motorsport, Marine- und Seesport, Tauchsport, Segelfliegen, Funksport und Fallschirmspringen[2] sowie für den Schiffsmodellsport, den Automodellsport und den Flugmodellsport.[3] Die GST war neben der Nationalen Volksarmee zuständig für die vormilitärische Ausbildung, die an Schulen, Universitäten und in den Betrieben durchgeführt wurde, wodurch die GST auch zur Militarisierung der Gesellschaft der DDR, zur Disziplinierung der Jugend und der Förderung der Wehrbereitschaft der Bevölkerung beitrug.[4]
Die GST wurde am 7. August 1952 als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründet und war zunächst unter der Anleitung des Ministeriums des Innern tätig. Auf Verordnung des Ministerrates vom 14. September 1968 wurde die GST dem Ministerium für Nationale Verteidigung unterstellt. Ab Mitte der 1970er Jahre bezeichnete sich die GST als „sozialistische Wehrorganisation der DDR“.[5] Im Frühjahr 1990 wurde die GST aufgelöst.
Die Gesellschaft für Sport und Technik wurde im Zuge der von Josef Stalin veranlassten Wiederbewaffnung der DDR gegründet. Als Vorbild diente die 1951 gegründete sowjetische Massenorganisation DOSAAF.[6] Um die komplexen Verteidigungsvorbereitungen der DDR nach sowjetischem Vorbild auf den Weg zu bringen, wurden am 6. Mai 1952 durch mehrere Beschlüsse des Politbüros des ZK der SED die Bildung des Dienstes für Deutschland, des Deutschen Roten Kreuzes, des Staatssekretariats für Körperkultur und Sport und der Organisation Schutz der Heimat, aus der die spätere GST hervorging, beschlossen.[7] Die GST sollte dem Zweck der Friedenssicherung dienen und deshalb zunächst Schutz der Heimat heißen. Kurze Zeit später entschloss man sich jedoch die eigentliche Intention der Organisation durch die Vergabe eines zivilen, sportlichen Namens zu verschleiern.[6] Am 7. August 1952 erließ Otto Grotewohl als Vorsitzender des Ministerrates die Verordnung über die Bildung der GST als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die GST-Leitung sollte der Kontrolle des Innenministeriums unterliegen. Den Mitgliedergrundstock bildeten Mitglieder aus den Interessengemeinschaften für Sport der FDJ, die zur GST übertraten.[8]
Die Kosten für die GST wurden nach ihrer Gründung in die Finanzplanung des Ministeriums des Innern (MdI) eingeordnet. Die finanziellen Aufwendungen für die Wehrsportorganisation GST lagen für die DDR-Steuerzahler 1952/53 auf fast demselben Niveau wie für den ebenfalls vom MdI finanzierten freiwilligen, kasernierten Dienst für Deutschland. Ab 1. September bis 31. Dezember 1952 kostete die Unterhaltung der GST 41,6 Millionen DM und 1953 45,5 Millionen DM. Bis 1955 wurde die GST zudem mit Geldern des FDGB unterstützt.[9] Ende 1952 waren fast eine halbe Million DDR-Bürger Mitglied der GST.[10]
Die GST spielte neben der FDJ zunächst eine besondere Rolle bei der Personalwerbung und Rekrutierung für die künftigen Streitkräfte der DDR. Die GST war für die Gewinnung und Disziplinierung Jugendlicher und die Überwindung pazifistischer Anschauungen zuständig und übernahm die vormilitärische Ausbildung.[10] Die Vernachlässigung des sportlichen Charakters der GST zugunsten eines militärischen Anstrichs Anfang 1953 führte die GST mit dem Aufstand vom 17. Juni 1953 in eine Existenzkrise, die sie politisch nur knapp überstand.[11]
Im Januar 1955 wies das Politbüro der SED der GST die folgenden vier zentralen Aufgaben zu, von denen wesentliche Teile nie realisiert worden sind:
Nach diesem Beschluss sollten die Arbeiter und Bauern im Alter von 20 bis 50 Jahren durch die GST allgemein vormilitärisch und außerdem an allen Handwaffen und automatischen Waffen ausgebildet werden. Andere Schichten, wie Angehörige des gewerblichen Mittelstandes, die vermutlich als Gegner forcierter Wehrerziehung galten, blieben außen vor. Die GST sollte zum hauptsächlichen Werbeträger für die KVP gemacht werden.[13] Neue Kameraden wurde generalstabsmäßig geworben und viele Funktionäre mutmaßten bereits, „daß die GST ‚eine KVP im Kleinen‘ sei“, und es kam im Zuge dessen zu ersten kaderpolitischen Säuberungsaktionen in den Bezirken.
Nachdem per Gesetz vom 18. Januar 1956 die Nationale Volksarmee geschaffen worden war, fungierte die GST als ihr Hauptwerbeträger. Der hauptamtliche Apparat der GST wurde im Laufe der Zeit überwiegend mit ehemaligen NVA-Offizieren besetzt. Obschon das Politbüro am 16. Oktober 1956 die GST ausdrücklich zu einer engen Verzahnung mit den Wehrkommandos verpflichtete, kam es unter den GST-Mitgliedern nach dem in Ungarn im Herbst 1956 blutig niedergeschlagenen Volksaufstand zu Stagnationserscheinungen, weil die Mitglieder mit Austritt drohten, da sie sich nicht mit der militärischen Grundausrichtung der GST identifizieren wollten und die der GST zugedachten Rolle als bester Freund der NVA nicht goutierten. Zudem wollten die GST-Mitglieder die Ausreise aus der DDR als Privatangelegenheit betrachtet wissen und nicht als Verrat am Arbeiter-und-Bauern-Staat. Nach Überwindung der Anfangsschwierigkeiten entwickelte sich die GST zu einer der Massenorganisationen, die den Machterhalt der SED-Herrschaft pseudoplebiszitär stützten.[14]
1962 leitete der neue Verteidigungsminister Heinz Hoffmann die zukünftigen Aufgaben der GST aus denen der NVA ab. Er verlangte „einen politisch bewußten, disziplinierten, standhaften und militärisch gut vorgebildeten Soldaten“, und sah in dieser Vorbildung den Kern der künftigen Aufgabe der GST.[15]
Bis zur Einführung des Wehrkundeunterrichts als Pflichtfach buhlte die GST um Einfluss und Profilierung an Schulen und Universitäten und verstärkte ab 1963 die Arbeit in Schulen, woraufhin in fast allen Fächern vormilitärische und technische Kenntnisse vermittelt wurden. Das führte zu einem anhaltenden Mitgliederschwund und 1964 kam es zu einer Austrittswelle von über 10.000 Mitgliedern.[16]
Die Bedeutung der Organisation wuchs weiterhin vom bloßen Wehrsport zur „Schule des Soldaten von morgen“. Sie betrieb Ausbildungsbasen und Schießstände, führte Wehrausbildungslager und Wettkämpfe durch. Durch die im Wehrdienstgesetz festgeschriebene Teilnahme an der vormilitärischen Ausbildung kamen fast alle jungen Männer mit der GST in Kontakt, die diese Übungen organisierte, auch wenn sie keine Mitglieder der GST waren. Ein Teil der Oberschüler (EOS) war Mitglied der GST. Das Gleiche galt für Lehrlinge in Großbetrieben. Sie zahlten einen geringen Mitgliedsbeitrag (0,25 Mark für Schüler).
Neben der allgemeinen vormilitärischen Ausbildung wurden
Die Funktion der GST bestand zunächst in der Wehrerziehung und vormilitärischen Ausbildung der Gesamtbevölkerung. Jugendliche nahmen ursprünglich auf freiwilliger Basis an den Wehrerziehungskursen teil. Während des Mauerbaus 1961 rief der GST-Vorsitzende Staimer zur Bildung von Einsatzgruppen auf, um die LPGs zu sichern, angebliche Provokateure und Saboteure, die im kommunistischen Sprachgebrauch Diversanten genannt wurden, zu bekämpfen und oppositionelle Flugblattverteiler festzunehmen, was in den Grundorganisationen mitunter auf Ablehnung stieß.[17]
Ab 1969 wurde die vormilitärische Ausbildung von Lehrlingen und Abiturienten durch die GST dann obligatorisch. In den zentralen Ausbildungslagern für die vormilitärische Ausbildung von Lehrlingen und Abiturienten waren die Lebensbedingungen in einigen Fällen wegen Mängeln (Essensversorgung, sanitäre Anlagen und medizinische Versorgung) kritikwürdig.[18] Diese Form der obligatorischen Wehrerziehung war unabhängig von der Tätigkeit der GST gegenüber ihren Mitgliedern. Es handelte sich dabei um obligatorische Lehrgänge für Lehrlinge, welche von den Mitgliedern und Funktionären der GST durchgeführt wurden.
Zum 1. Januar 1957 wurde auf Vorschlag des ZK der SED die Einrichtung von GST-Fahrschulen beschlossen. Damit bestand für Jugendliche die Möglichkeit, im Rahmen der GST Führerscheine für Lkw, Pkw oder Moped zu erwerben.[19] Die GST war mitunter die einzige Möglichkeit, bestimmte Sportarten (zum Beispiel Segelfliegen, Motorfliegen, Schießsport, Tauchsport) auszuüben.
Neben ihrer Aufgabe, Jugendliche auf den aktiven Wehrdienst in der NVA vorzubereiten, hatte die GST als „sozialistische Wehrorganisation der DDR“ auch die Wehrfähigkeit der Reservisten zu erhalten. 1987 beschloss man, die „ungedienten Reservisten“, d. h., die Wehrpflichtigen ab dem 18. Lebensjahr bis zur Einberufung zum Wehrdienst, verstärkt in den Wehrsport einzubeziehen.[20] Ab den 1980er Jahren war die überwiegende Mehrheit der Mitglieder an einem freiwillig verlängerten Militärdienst eher desinteressiert.
Für Mitglieder gab es ab 1961 Uniformen, Dienstränge, Leistungsnadeln und Orden. Die GST-Vorstände wurden von hauptamtlichem Personal mit militärischem Hintergrund, meist ehemaligen Berufssoldaten, dominiert.
1989 hatte die GST fast 650.000 Mitglieder, die in 8.526 Grundorganisationen aufgeteilt in 15.810 Sektionen organisiert waren.[21] Neben den meist fachspezifischen Sektionen war die GST als Massenorganisation nach den Regeln des demokratischen Zentralismus in Grundorganisationen, Kreis- und Bezirksvorständen und dem Zentralvorstand (ZV) organisiert. Die Grundorganisationen existierten in Betrieben, Berufsschulen, Erweiterten Oberschulen, Hoch- und Fachschulen, in Verwaltungsinstitutionen und Produktionsgenossenschaften. Als höchstes Organ der Gesellschaft für Sport und Technik galt laut Satzung der Kongress, der nach der Regel alle fünf Jahre tagte und dessen Aufgabe es war, den Zentralvorstand zu wählen.
Die GST diente auch als Dachverband für diverse Sportverbände der DDR und war mitverantwortlich für die Heranbildung von Spitzensportlern, was von der Öffentlichkeit kaum bemerkt wurde.[22]
Vier Sektionen gab es in der GST nur bis 1960/61:
Da der Deutsche Schützenverband der DDR der GST zugeordnet war, war die Gesellschaft für Sport und Technik auch für die olympische Sportart Sportschießen zuständig und in das olympische Programm der DDR eingebunden. Die GST delegierte talentierte Nachwuchsschützen an die Kinder- und Jugendsportschulen und Trainer zum Studium an die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig. Das Training des Leistungssports im Sportschießen konzentrierte sich in den Klubs in Leipzig und Suhl.[23] Die Sportschützen der DDR konnten Olympiasiege, Europa- und Weltmeistertitel erringen. Der Deutsche Schützenverband der DDR war mit 247.000 Sportschützen der mitgliederstärkste Verband im Bereich der GST und seit 1960 Mitglied der Internationalen Schützenunion UIT.
Zu den international erfolgreichen Sportschützen der GST, die olympische Medaillenplätze errangen, gehören Ralf Schumann, Bernd Hartstein, Hellfried Heilfort, Thomas Pfeffer, Harald Vollmar, Axel Wegner, Kurt Czekalla, Werner Lippoldt, Jürgen Wiefel.
Im April 1961 wurden die Schiffsmodellsportler der GST offizielles Mitglied des Europäischen Schiffsmodellsport-Verbandes NAVIGA und mit der Ausrichtung der zweiten Europameisterschaft im Schiffsmodellsport betraut, die vom 11. bis 13. August 1961 in Karl-Marx-Stadt mit Beteiligung aus Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Schweiz, der BRD und der DDR ausgetragen wurde.
Für die Ausbildung in den Fachbereichen – Seemannschaft, Maschinentechnik, Tauchsport und Modellbautechnik gab es in den Bezirken Ausbildungsstätten. Es gab speziell für den Seesport die GST Marine- und Seesportklubs sowie Seesportstützpunkte. Die Ausbildung erfolgte in den Stufen A, B und C.
Für Seesportausbildung standen Kutter K 6 (sechsriemig) / K 10 (zehnriemig) / Segelboote und -schiffe, Motordingis, Barkassen / K-Boote und durch erfahrenes Seepersonal geführte Schulboote und ein Segelschulschiff, die Schonerbrigg „Wilhelm Pieck“, zur Verfügung.
Wehrspartakiaden waren wehrsportliche Wettkämpfe der „verteidigungsbereiten Jugend der DDR“ mit dem Ziel der Bestenermittlung in der vormilitärischen Ausbildung und den Meisterschaften im Wehrsport.
Der Kongress war das oberste beschließende Organ der Massenorganisation, der bis 1972 alle vier Jahre, danach alle fünf Jahre einberufen wurde.
Das Emblem der GST besteht aus einem Oval, umfasst von goldenen Ähren und einem Zahnrad. Es zeigt auf rotem Grund einen Anker, einen Propeller und ein Gewehr. Die Flagge der GST ist rot und trägt in der Mitte das Emblem.
Die GST gab ab Oktober 1952 die Zeitschrift „Sport und Technik“[25] sowie weitere Spezialzeitschriften heraus, von denen der „Funkamateur“ gegenwärtig noch erscheint und die „Fliegerrevue“ bis Anfang 2024 bestand[26].
Vom Zentralvorstand der GST wurde eine Vielzahl von Publikationen herausgegeben, die hinsichtlich Zeitraum des Erscheinens und auch Titel Unterschiede aufwiesen:
Die GST-Publikationen wurden bei folgenden Verlagen hergestellt: Sportverlag Berlin (1952 bis 1954), Gesellschaft für Sport und Technik – Verlag Sport und Technik (1954 bis 1962), Deutscher Militärverlag Berlin, später Militärverlag der DDR (1962 bis 1990).
Die GST verfügte 1986/87 unter anderem über:
Ab Juli 1954 nahmen u. a. folgende zentrale Schulen ihre Tätigkeit auf:
In den siebziger und achtziger Jahren kamen folgende GST-Schulen hinzu:
In den Monaten Juni bis September 1955 übergab der FDGB der GST fünf Zeltlager zur weiteren Nutzung, aus denen später Zentrale Ausbildungszentren (ZAZ) der GST entstanden. Die ZAZ waren Basisobjekte, zu denen Ausbildungseinheiten der GST mit eigenen Ausbildern anreisten:
Das spätere ZAZ der GST in Storkow entstand erst in den 1980er Jahren.
Bis Ende der 1970er Jahre waren DDR-Fluchten mit Fluggerät der GST eher die Ausnahme. Neben fünf Fluchten mit Motorflugzeugen (1962, 1964, zweimal 1975 sowie 1978) hatte es bis dahin nur eine einzige Flucht mit einem Segelflugzeug gegeben, als sich der mehrfache DDR-Meister im Streckensegelflug Udo Elke am 22. Juni 1973 von Neustadt-Glewe aus gen Westen absetzte.[29] Zwischen Mai und August 1979 häuften sich solche Fälle jedoch. Zunächst überflogen zwei GST-Mitglieder am 14. Mai von Suhl bzw. am 24. Juni von Saarmund aus den Todesstreifen in Segelflugzeugen (was die sofortige Schließung des nahe bei West-Berlin gelegenen Flugplatzes Saarmund zur Folge hatte), und schließlich bemächtigte sich ein Ingenieur, der bis dahin lediglich Segelflugzeuge geflogen hatte, in Großrückerswalde eines Motorflugzeugs, mit dem er und seine Familie die Bundesrepublik erreichten.[30]
Unmittelbar nach Bekanntwerden dieser zuletzt genannten Flucht am 24. August 1979 erging ein absolutes Startverbot an sämtliche Flugplätze der GST. Ihre Zahl betrug damals 78. Die meisten waren reine Segelflugplätze, auf einigen wenigen wurde auch Motorflug oder Fallschirmspringen betrieben. Im Spätherbst 1979 hoben die zuständigen staatlichen Stellen das Startverbot für drei dieser Plätze auf; auf 32 weiteren durfte ab Mai 1980 wieder geflogen werden.[31] Die Mehrheit aber, nämlich 43, wurde stillgelegt. Dazu gehörten etliche Plätze in relativer Nähe zur innerdeutschen Grenze bzw. der Grenze zu West-Berlin, aber auch solche, die weit von diesen Grenzen entfernt lagen, wie die beiden Dresdner Segelflugplätze oder jener in Görlitz. Ziel war offensichtlich, das Netz der Flugsportgelegenheiten generell auszudünnen, ihnen in Gänze den Charakter von Freizeitsport zu nehmen und sie vollkommen auf die vormilitärische Ausbildung zu orientieren. Die Segelflieger wurden u. a. dadurch ausgesiebt, dass jene mit Verwandten im westlichen Teil Deutschlands vor die Wahl gestellt wurden, entweder den Kontakt zu diesen abzubrechen oder das Fliegen aufzugeben.[32] Der Flugbetrieb wurde fortan nach strikt militärischen Prinzipien organisiert. Er begann mit Antreten in Reih und Glied in der himmelblauen Fliegeruniform der GST (deren Tragen bis dahin freiwillig war und sich meist auf das Überziehen der Jacke beschränkte). Jedoch war dies auch immer von den jeweiligen hauptamtlichen Leitern der Flugplätze abhängig. Ab 1980 wurden Neulinge mit grünen GST-Uniformen und nach einem Jahr Mitgliedschaft mitunter mit NVA-Fliegerkombis ausgestattet. Die Flugplätze wurden ab 1980 zum Teil abgezäunt, Thermikflüge waren zunächst überhaupt nicht gestattet, sondern nur Platzrunden von wenigen Minuten, und die Flugwege der Piloten wurden fortan peinlich genau überwacht.
Ab Sommer 1980 wurden einige restriktive Bestimmungen schrittweise abgemildert. Als die Thermikflüge wieder erlaubt wurden, war zuerst jedem Segelflugzeug ein permanenter Luftbeobachter zugeteilt. Der Flugsport blieb bis zur Wende und friedliche Revolution in der DDR starken Restriktionen ausgesetzt. Streckenflüge außerhalb der Flugplatzzone waren stark eingeschränkt und durften nur in exakt vorgegebenen Luftkorridoren stattfinden. Generell wurden in erster Linie nur Jugendliche mit dem Wunsch einer späteren militärischen Laufbahn oder entsprechenden persönlichen Beziehungen zu Funktionären ausgebildet.