Giacomo Morandi

Bischofswappen von Giacomo Morandi

Giacomo Morandi (* 24. August 1965 in Modena) ist ein italienischer Geistlicher und römisch-katholischer Bischof von Reggio Emilia-Guastalla.

Giacomo Morandi studierte Philosophie und Katholische Theologie am interdiözesanen Priesterseminar Reggio-Modena-Parma-Carpi in Reggio nell’Emilia. Er empfing am 11. April 1990 durch den Erzbischof von Modena-Nonantola, Santo Bartolomeo Quadri, das Sakrament der Priesterweihe. 1992 absolvierte Morandi am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom ein Lizenziatsstudium im Fach Bibelwissenschaft und an der Päpstlichen Universität Gregoriana ein Lizenziatsstudium im Fach Missionswissenschaften. 2008 wurde er im Fach Missionswissenschaft mit einer Arbeit über die Theologie in der Evangelisierung promoviert.

Von 1993 bis 1996 war Giacomo Morandi Pfarrvikar in Fiorano Modenese und von 1996 bis 2012 Direktor des Diözesanbüros seines Erzbistums für Bibelarbeit. Seit 2002 war er zudem Geistlicher Assistent für die katholischen Ärzte in der Diözese und seit 2005 Bischofsvikar für Katechese, Evangelisierung und Kultur, später auch Dekan des Kapitels der Kathedrale von Modena. Im November 2010 wurde Morandi Generalvikar des Erzbistums Modena-Nonantola.

Giacomo Morandi war Professor für Bibelwissenschaft am Institut für Religionswissenschaften in Modena und Professor für patristische Exegese am Atelier di Teologia Cardinal Tomáš Špidlík des Centro Aletti in Rom, das dem Päpstlichen Orientalischen Institut angegliedert ist.

Am 27. Oktober 2015 berief ihn Papst Franziskus zum Untersekretär der Kongregation für die Glaubenslehre.[1] Am 18. Juli 2017 ernannte ihn Papst Franziskus zum Titularerzbischof von Caere und zum Sekretär der Glaubenskongregation.[2] Der Generalvikar des Bistums Rom, Erzbischof Angelo De Donatis, spendete ihm am 30. September desselben Jahres die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren der Erzbischof von Modena-Nonantola, Erio Castellucci, und der emeritierte Bischof von Brescia, Luciano Monari. Am 4. Juli 2020 berief ihn Papst Franziskus zudem zum Konsultor des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.[3]

Im März 2021 war Morandi maßgeblich für das gegen die Segnung homosexueller Paare gerichtete Dokument Responsum ad Dubium der Glaubenskongregation verantwortlich.[4]

Am 10. Januar 2022 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Reggio Emilia-Guastalla und verlieh ihm den persönlichen Titel eines Erzbischofs.[5] In einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 14. Januar 2022 wurde gemutmaßt, dass es sich bei dieser „Versetzung vom Vatikan in die italienische Provinz“ um die Entfernung Morandis wegen des Dokuments Responsum ad Dubium aus der Glaubenskongregation handele.[6] Die Amtseinführung erfolgte am 13. März 2022.

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Einzelnachweise

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  1. Nomina del Sotto-Segretario della Congregazione per la Dottrina della Fede. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 27. Oktober 2015, abgerufen am 18. Juli 2017 (italienisch).
  2. Nomina del Segretario della Congregazione per la Dottrina della Fede. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 18. Juli 2017, abgerufen am 18. Juli 2017 (italienisch).
  3. Nomina di Membri e Consultori del Pontificio Consiglio per la Promozione dell’Unità dei Cristiani. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 4. Juli 2020, abgerufen am 4. Juli 2020 (italienisch).
  4. Newwaysministry: Pope reassigns official thought to be behind vaticans blessing ban
  5. Rinuncia e nomina del Vescovo di Reggio Emilia-Guastalla (Italia). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 10. Januar 2022, abgerufen am 10. Januar 2022 (italienisch).
  6. Thomas Jansen: Vom Papst bestraft? Konservativer im Vatikan wird versetzt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14. Januar 2022
VorgängerAmtNachfolger
Luis LadariaSekretär der Glaubenskongregation
2017–2022
vakant
Massimo Camisasca FSCBBischof von Reggio Emilia-Guastalla
seit 2022