Gimbap

Gimbap in typische Scheiben geschnitten
Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 김밥
Revidierte Romanisierung: Gimbap
McCune-Reischauer: Kimbap

Gimbap (auch Kimbap, nach Ad-hoc-Umschrift: Gim-Bab oder Kim-Bab) ist ein populärer koreanischer Imbiss, der teilweise auch als Mittagessen verzehrt wird. Es besteht aus getrocknetem Purpurtang (kor. gim) und Reis (kor. bap oder bab = gekochter Reis), sowie je nach Variation weiteren Zutaten wie Bulgogi, Spinat, eingelegten Rettich (kor. danmuji 단무지) und Omelette. Das koreanische „gim“ ähnelt in Farbe und Geschmack sehr dem japanischen „Nori“.

Es gibt eine Vielzahl von Zutaten, die dem Gimbap in unterschiedlichster Kombination zugegeben werden können (wie beispielsweise Sesamblätter, Thunfisch, verschiedene Käsesorten, Fischeier, Krebsfleisch). Anschließend wird es gerollt und die Rollen in mundgerechte Stücke geschnitten. Diese werden dann mit Stäbchen gegessen.

Vergleich mit japanischen Gerichten

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Gimbap mit Kimchi

In westlichen Augen ähnelt Gimbap auf den ersten Blick japanischen Maki oder Sushi-Rollen. Zwischen japanischen Sushi-Rollen (jap. maki sushi, 巻き寿司 ‚gerolltes Sushi‘) und koreanischem Gimbap (kor. 김밥 ‚gekochtem Reis im (eingerollten) Purpurtang‘) gibt es allerdings einige Unterschiede: So ist japanisches Sushi oft minimalistisch (etwa nur eine Thunfisch-Rolle oder eine reine Lachsrolle), während Gimbap mehrere unterschiedlichsten Zutaten (Fleisch und Gemüse) enthält. Roher Fisch (Sashimi) wird im Gegensatz zu Sushi bei Gimbap in der Regel nicht verwendet. Es ist unüblich, Gimbap mit Wasabi (Paste) oder Sojasauce zu essen, in deutsch-koreanischen Imbissen wird Gimbap jedoch auch mit Wasabi und Sojasauce gereicht.

Es gibt zwei überzeugende Theorien zum Ursprung von Gimbap. Die eine ist, dass Gimbap seinen Ursprung von einem traditionellen koreanischen Gericht, Bokssam (복쌈), nimmt.[1] Die andere ist, dass Gimbap im 20. Jahrhundert von japanischem Maki-Sushi hergeleitet wurde.[2][3][4][5][6][7]

Internationale Gimbap-Küche

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Gimbap gibt es zudem in vielen verschiedenen Formen und Variationen, zum Beispiel die „California Roll“, die von koreanischen Einwanderern in den USA (hauptsächlich in der Region Los Angeles) entwickelt worden ist und auch in vielen Sushi-Restaurants als Sushi-Variation angeboten wird. Außerdem gibt es Gimbap nicht nur in Rollenform, sondern auch in Form eines Dreiecks. Dazu wird jedoch das Gim vorher geröstet und mittels einer komplizierten Falttechnik in die dreieckige Form gebracht. (vgl. Onigiri)

Gesundheitliche Aspekte

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Gimbap zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass je nach dem eigenen Geschmack die Füllung variiert und verändert werden kann. Gesundheitlich ist Gimbap durch den im Vergleich zu anderen Algenarten gemäßigten Iodgehalt (auch Jodgehalt) des Gims als sehr wertvoll einzuschätzen.[8] Besonders in Kombination mit Kimchi ist es daher ein äußerst nahrhaftes und gesundes Gericht.

Commons: Gimbap – Album mit Bildern

Einzelnachweise

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  1. 정겨운 KIM Yang-hui: ‘정겨운 감동 주는 김밥’. 김양희 기자의 민족음식 이야기 107. In: tongilnews.com. 통일뉴스 – Tongil News, 12. Juni 2008, abgerufen am 15. Juni 2023 (koreanisch, „Gimbap, das das Herz berührt“ – <Reporter Kim Yang-huis Geschichte über das Nationalgericht 107>).}
  2. 黒田 福美 KURODA Fukmi: 第14回 連載美食浪漫キムパプ 日本生まれのファーストフード. Fortsetzungsserie Kapitel 14 – „Hantetsu Essay“ – Gimbap – Fastfood aus Japan. In: hanchangwoo-tetsu.or.jp. 韓哲文化財団 – Hantetsu Cultural Foundation, 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Dezember 2015; abgerufen am 15. Juni 2023 (japanisch).
  3. 김밥 (キムパプ)」. Gimbap („Kimbap“). In: 100.nate.com. NATE Enzyklopädie – NATE百科事典, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2023; abgerufen am 15. Juni 2023 (koreanisch, Ursprungslink unauffindbar im Internet Archive): „일본음식 김초밥에서 유래되었다 (日本食の海苔巻きが由来) – Der Ursprung der japanischen Speise Norimaki.“
  4. <随筆>◇キムパプ(ノリ巻き)礼賛論産経新聞 黒田勝弘 ソウル支局長. <Essay> – Gimbap (Norimaki) Lobesschrift –The Sankei News – KURODA Katsuhiro Zweigstellenleiter in Seoul. In: toyo-keizai.co.jp. 東洋経済日報社 – Toyo Keizai Nippōsha, 1. Mai 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Mai 2011; abgerufen am 15. Juni 2023 (japanisch).
  5. 【BOOK】ウナギの尻尾にこだわるアナタは韓国人. „Buch – Unagi no Shipop nikoda waru anata ha Kankokujin“. In: japanese.joins.com. JoongAng Ilbo中央日報, 8. Juni 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Januar 2016; abgerufen am 15. Juni 2023 (japanisch).
  6. 平松洋子 HIRAMATSU Yoko: Vol. 5 「みんなが好きな韓国海苔巻き」 – Vol. 5 „Die belietesten koreanischen Norimaki-Sushi aller“. In: nisshin-foods.co.jp. 日清フーズ株式会社 – Nissin Foods Company Ltd., 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2004; abgerufen am 15. Juni 2023 (japanisch).
  7. 日本人以上に人気の海苔巻き. Norimaki, die bei den Japaner sehr beliebt sind. In: nishinippon.co.jp. 西日本新聞 Nishinippon Shimbun – West Japan Daily, 13. Mai 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. November 2007; abgerufen am 15. Juni 2023 (japanisch): „日本の太巻きが由来で、近代以降に韓国でも食べられるようになりました – Es stammt vom japanischen Futomaki-Sushi und wird in Korea seit der Neuzeit gegessen.“
  8. Stefanie Goldscheider: Nori, Wakame und Kombu – Die Algenküche für Gourmets. Algen für Gesundheit und Wohlbefinden. In: biothemen.de. BIOTHEMEN, abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).