Glasschnecken | ||||||||||||
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Gehäuse der Ohrförmigen Glasschnecke (Eucobresia diaphana) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vitrinidae | ||||||||||||
Fitzinger, 1833 |
Die Glasschnecken (Vitrinidae) sind eine in Europa heimische Familie von Gehäuse- und Nacktschnecken der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Innerhalb der Familie lässt sich der Übergang von Gehäuse- zu Nacktschnecken sehr gut erkennen.
Die meisten Vertreter dieser Familie haben bereits einen „nacktschneckenartigen“ Habitus, da sich das Tier nicht mehr vollständig in das dünne, durchscheinende Gehäuse zurückziehen kann. Von diesem dünnen, fast glasartigen Gehäuse rührt auch der Name der Familie her. Das Gehäuse ist meist niedrig und dextral aufgerollt mit bis zu vier Umgängen. Es besitzt eine große Öffnung und ist meist ohrförmig. Die Öffnung ist nicht durch Zähne oder Kalli eingeengt. Die Entwicklung von einer Gehäuseschnecke zu einer Nacktschnecke (mit einem kleinen, rudimentären Gehäuse im Inneren des Mantels) lässt sich bei dieser Familie sehr gut studieren; von Formen, die sich noch fast vollständig in das Gehäuse zurückziehen können (z. B. Vitrina pellucida), über „Halbnacktschnecken“ wie Vitrinobrachium breve, bis zu „richtigen“ Nacktschnecken, bei denen das Gehäuse vom Mantel eingeschlossen wird (z. B. Plutonia auf den Azoren). Der Vorgang der Schalenrückbildung und der Erwerb eines Nacktschneckenhabitus wird in der Literatur auch als Vitrinisierung bezeichnet.
Die Vitrinidae leben meist in feuchten bis trockenen Wäldern, Steinbrüchen und Felsenlandschaften vom Flachland bis in die Hochgebirge. Einige Arten leben auch überwiegend im Boden. Die Familie kommt in Europa, Westasien, den makaronesischen Inseln und Ostafrika vor. Wenige Arten sind auch in Nordamerika beheimatet.
Die Glasschnecken werden in die Überfamilie der Limacoidea gestellt, zu denen auch die Schnegel (Limacidae), die Ackerschnecken (Agriolimacidae) und die Wurmschnegel (Boettgerillidae) gerechnet werden. Die Familie Glasschnecken wurde von manchen Autoren in drei Unterfamilien Vitrininae Fitzinger, 1833, Semilimacinae Schileyko, 1986 und Phenacolimacinae Schileyko, 1986 unterteilt. Nach Hausdorf (1998) sind die Vitrininae polyphyletisch, die Semilimacinae Schileyko, 1986 paraphyletisch und nur die Phenacolimacinae Schileyko, 1986 sind monophyletisch. Letzteres Taxon ist zudem ein jüngeres Synonym zu Plutoniinae Cockerell, 1893. Er empfiehlt, die Unterfamiliengliederung vorerst aufzugeben. Die MolluscaBase unterteilt die Familie in zwei Unterfamilien; dieser Gliederung wird hier gefolgt.[1]