Gollach | ||
Die Gollach bei Aub-Baldersheim | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2462 | |
Lage | Ochsenfurter Gau und Gollachgau
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Tauber → Main → Rhein → Nordsee | |
Quelle | zwischen den Markt Nordheimer Ortsteilen Herbolzheim und Ulsenheim am südwestlichen Rand des Steigerwaldes 49° 33′ 34″ N, 10° 18′ 43″ O | |
Quellhöhe | 337,6 m ü. NN | |
Mündung | an der Bergmühle von Bieberehren über den Mühlkanal von rechts und insgesamt etwa Osten in die mittlere TauberKoordinaten: 49° 31′ 14″ N, 10° 0′ 2″ O 49° 31′ 14″ N, 10° 0′ 2″ O | |
Mündungshöhe | 245 m ü. NHN[2] | |
Höhenunterschied | 92,6 m | |
Sohlgefälle | 2,8 ‰ | |
Länge | 33,7 km[GV 1] | |
Einzugsgebiet | 164,52 km²[GV 2] | |
Abfluss am Pegel Bieberehren[3] AEo: 162,39 km² |
MNQ MQ Mq MHQ HHQ (1970) |
89 l/s 592 l/s 3,6 l/(s km²) 9,41 m³/s 23,7 m³/s |
Kleinstädte | Uffenheim, Aub | |
Gemeinden | Markt Nordheim, Gollhofen, Hemmersheim, Bieberehren | |
Furt über die Gollach an der bayerisch-württembergischen Grenze zwischen Burgerroth und Waldmannshofen. |
Die Gollach (im ostfränkischen Dialekt „Golch“) ist ein fast 34 Kilometer langer, nordöstlicher und rechter Nebenfluss der Tauber in Mittel- und Unterfranken. Sie durchfließt, vom Rand des Steigerwalds kommend, als zentrales Fließgewässer in einer weiten Talkerbe die fruchtbare ackerbaulich geprägte Landschaft Gollachgau von Ost nach West. Näher zum Vorfluter im relativ tief gelegenen Taubertal hin schneidet sich die Gollach stärker in die Landschaft ein und bildet ein markanteres Tal, das Gollachtal.
Der Fluss wird im Gaunamen Collogaoe im Jahr 807 erstmals urkundlich erwähnt. Die Endung -ach geht auf das althochdeutsche Wort -aha zurück und bedeutet 'Fließgewässer'. Das Bestimmungswort könnte mit dem mittelhochdeutschen Wort gülle für 'Lache, Pfütze, Sumpf' sprachlich verwandt sein.[4]
Die Gollach entspringt auf einer Höhe von 337,6 m ü. NHN im Bereich einer kaum sichtbaren Talwasserscheide zwischen Herbolzheim und Ulsenheim am südwestlichen Rand des Steigerwaldes.
Sie fließt in westlicher Richtung durch den flachwelligen, intensiv agrarisch genutzten Gollachgau vorbei an Ulsenheim (zu Markt Nordheim), der Kleinstadt Uffenheim und den Orten Gollachostheim (zu Gollhofen), Lipprichhausen (zu Hemmersheim) und Hemmersheim. Nach der Kleinstadt Aub biegt die Gollach in südwestliche Richtung ab und schneidet sich dabei tief in die Umgebung ein, wobei ihre Auen bei Waldmannshofen auf einigen Metern auch die Grenze zu Baden-Württemberg schneiden.
Schließlich mündet sie in Bieberehren auf 244 m von rechts in die Tauber.
Ihr etwa 33,7 km langer Lauf endet 92,6 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von 2,8 ‰.
Das Einzugsgebiet umfasst fast 165 Quadratkilometer. Im Norden grenzt es an die Entwässerungsgebiete kleinerer linker Zuflüsse des Mains, insbesondere des Thierbachs und des Breitbachs. Im Osten zieht die bedeutendere Aisch gegenläufig zur Regnitz und entwässert über diese dann ebenfalls zum Main. Im Süden konkurriert die kleinere Steinach, die wenig oberhalb der Gollach in die Tauber mündet.
Liste größerer Zuflüsse Seen von der Quelle zur Mündung. Mit Gewässerlänge[GV 1], Einzugsgebiet[GV 2] und Höhe[5]. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Die Gollach entspringt in den tonigen Schichten des Gipskeupers. Im Gollachgau schneidet sie den tonig-mergeligen Unterkeuper an. Bei Aub beginnt sie sich tief in die harten Kalksteine des Muschelkalks einzuschneiden.[6] Die unterschiedlichen Gesteinseigenschaften spiegeln sich deutlich in der Talform wider. Im Bereich von Uffenheim wölbt sich das Schichtpaket etwas (Uffenheimer Sattel)[7]. Da lokal Gesteine des Muschelkalks angeschnitten werden, ist das Tal hier ebenfalls kurzzeitig deutlicher ausgeprägt.
Die Gollach ist wieder ein sauberes Fließgewässer geworden. Über 20 Fischarten haben hier ihren Lebensraum. Dazu gehören unter anderem die Karausche und der Hecht. Der Fluss bietet für viele Fischarten Lebensraum, da er an vielen Stellen unbegradigt und wenig durch die Landwirtschaft belastet ist.[8]
Bereits in karolingischer Zeit (9./10. Jahrhundert) gab die Gollach einem fränkischen Gau den Namen, dem Gollachgau mit dem „Königshof“ Gollhofen als vermutetem Zentrum. Ob der Begriff als Landschaftsname weiter verwendet wurde oder erst im 18./19. Jahrhundert wieder „neu entdeckt“ wurde, ist unklar und müsste untersucht werden. Jedenfalls spricht man seit dem 19. Jahrhundert (wieder) vom Gollachgau. Sein Mittelpunkt ist die ehemalige markgräfliche Stadt Uffenheim, bis 1972 Sitz eines bayerischen Landkreises.[9]
Alle nicht explizit mit Einzelbelegen nachgewiesenen Flächen- bzw. Längenangaben nach Messungen auf der Topographischen Karte 1:50.000.