Marktgemeinde Gratkorn
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Graz-Umgebung | |
Kfz-Kennzeichen: | GU | |
Hauptort: | Kirchenviertel | |
Fläche: | 34,56 km² | |
Koordinaten: | 47° 8′ N, 15° 20′ O | |
Höhe: | 380 m ü. A. | |
Einwohner: | 8.310 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 240 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8101 | |
Vorwahlen: | 03124, 03127 | |
Gemeindekennziffer: | 6 06 13 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dr. Karl Renner-Straße 47 8101 Gratkorn | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Michael Feldgrill (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (25 Mitglieder) |
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Lage von Gratkorn im Bezirk Graz-Umgebung | ||
Blick vom Gsollerkogel nach Südosten auf Gratkorn | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gratkorn ist eine Marktgemeinde mit 8310 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in der Steiermark nördlich von Graz im Bezirk Graz-Umgebung.
Gratkorn liegt an der Mur im Mittleren Murtal gegenüber (östlich) von Gratwein, nördlich von Graz, in der Steiermark. Im Osten der Gemeinde liegt mit der Hohen Rannach deren höchste Erhebung. Weitere markante Erhebungen sind der Eggenberg im Norden und der Kanzelkogel im Süden des Gemeindegebiets.
Gratkorn liegt im Gratkorner Becken, das sich zum Weststeirischen Riedelland hin öffnet und eine Weitung des Murtales bildet.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Forstviertel, Freßnitz, Friesach-St. Stefan, Gratkorn-St. Veit ob Graz und Kirchenviertel.
Die Marktgemeinde besitzt kein geschlossenes Ortsgebiet, sondern verfügt über eine großflächige Besiedelung mit mehreren Zentren. Dennoch ist ein Großteil der Fläche unbesiedelt, bewaldet oder in landwirtschaftlicher Verwendung.
Deutschfeistritz | Peggau | Semriach |
Gratwein-Straßengel | Stattegg | |
Graz |
Am 4. April 1945 mussten ungarische Jüdinnen und Juden, die zuvor bei Stellungsbauten am „Südostwall“ eingesetzt wurden, von Anhaltelagern in Graz in Richtung Bruck an der Mur marschieren – sie befanden sich auf einem sogenannten Todesmarsch. Bei Gratkorn konnten einige der Häftlinge entfliehen. Sie bettelten bei der Bevölkerung um Nahrungsmittel, ehe sie von Soldaten der SS-Division „Wiking“, die damals in Gratkorn stationiert war, aufgegriffen, misshandelt, ermordet und verscharrt wurden. 69 Jahre danach, im November 2014, organisierte der damalige Journalismus-Student Maximilian H. Tonsern eine Gedenkveranstaltung. Gemeinsam mit dem Gratkorner Herwig Brandstetter und dem Menschenrechtspreisträger des Landes Steiermark, Manfred Oswald, gründete er daraufhin ein Aktionskomitee, welches sich als Impulsgeber für die Errichtung einer Gedenkstätte in Gratkorn verstand. Die Gemeinderatsmitglieder der Marktgemeinde Gratkorn, vertreten durch den Bürgermeister Helmut Weber, stimmten einstimmig für die Errichtung einer Gedenkstätte. So konnte diese feierlich am 4. April 2016 eingeweiht werden. Direkt vor der Gemeinde stehend erinnert nun ein Gedenkstein in vier Sprachen (Hebräisch, Ungarisch, Englisch und Deutsch) an die Massaker in Gratkorn, eine daneben befindliche Informationstafel gibt Auskunft über den geschichtlichen Hintergrund der Todesmärsche durch die Steiermark.
Der im Ort ansässige Fußballverein FC Gratkorn spielt zurzeit in der fünfthöchsten österreichischen Spielklasse, der Oberliga Mitte-West.
Weiters findet sich in Gratkorn auch ein Basketballverein, welcher eine Sektion von ATUS Gratkorn ist. Die Herrenmannschaft des ATUS Gratkorn, die G-State Scorpions, spielte in der Saison 2009/2010 in der 2. Basketball-Bundesliga (Österreich), wo sie am Ende der Saison den 6. Platz belegten. Die Damenmannschaft, die G-State Scorpion Ladies, spielt derzeit in der österreichischen Frauenbasketballliga (Austrian Women Basketball League, kurz AWBL).
Größter Arbeitgeber ist die Firma Sappi Austria Produktions-GmbH & Co KG. Weiters zu erwähnen sind Concept Technologie GmbH, Philips Semiconductors (seit 1. Oktober 2006: NXP Semiconductors),Trinkl Transporte Ges.m.b.H., Christof Group. Weiters befindet sich in Gratkorn eine Autoteststrecke von AVL List.
Bisher nützt die Papierfabrik Sappi ein von einem Werkskanal gespeistes Wasserkraftwerk. Seit 2021 bauen Verbund AG und Energie Steiermark an einem Murkraftwerk Gratkorn.[2] Seit einigen Jahren liefert eine Leitung aus der Papierfabrik Sappi ausgekoppelte Wärme via Übergabestation in Graz-Andritz in das Fernwärmenetz der Stadt.
Die Marktgemeinde Gratkorn verfügt über einige Einrichtungen für die Einwohner. Bücherei, Jugendzentrum, Kinderfreundebad, mehrere Kindergärten, Musik- und Kunstschule, Nachmittagsbetreuung, Sporthalle, Sportstadion, … Des Weiteren befindet sich dort die Hackher-Kaserne des Österreichischen Bundesheeres. In ihr sind Teile des Versorgungsregiments 1 (VR1), das sich aus der Kirchner-Kaserne in Graz und der Hackher-Kaserne in Gratkorn zusammensetzt, stationiert.
Es befinden sich zwei Volksschulen sowie eine Mittelschule in der Gemeinde. Die Polytechnische Schule ist ebenfalls ein Bestandteil der Bildungslandschaft. Weiterführende Schulen sind schnell erreichbar (Graz, Rein).
Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
Zum Markt erhoben mit 20. Mai 1922 (LGB1. 1922, Nr. 168).1922 November 20, Wien. Wappenverleihung durch das Bundesministerium für Inneres und Unterricht.
Partnergemeinde von Gratkorn ist Palazzolo dello Stella in Italien.[8]
Ehrenbürger der Gemeinde sind:[9]