Die Groupe de Recherche d’Art Visuel (GRAV) war eine Gruppe von Kinetischen Künstlern, die 1960 in Paris gegründet wurde.
Zu den Gründern und wichtigsten Mitgliedern gehörten die Künstler Julio Le Parc, François Morellet, Horacio Garcia Rossi, Francisco Sobrino, Joël Stein und Yvaral.
Die ersten Ideen zur Gründung der Gruppe entstanden bereits 1958. Die Gruppe arbeitete vor allem mit den Mitteln von Licht und Bewegung. Die Gruppe definierte ihr künstlerisches Ziel in einem Manifest, das im Jahr 1961 erschien. Darin wird formuliert, dass mit den Mitteln der Kinetischen Kunst die „Herstellung einer neuen visuellen Beziehung zwischen dem Objekt und dem Auge des Beschauers“ geschaffen werden soll, „in der die Bedeutung und die Intervention des Künstlers auf ein Minimum beschränkt sind.“ Die Gruppe gestaltete gemeinsame Environments, rasterartige Raumstrukturen und kinetische Objekte.
„… Wir möchten die Aufmerksamkeit des Betrachters erregen, ihn frei machen, ihn auflockern. Wir wünschen seine Anteilnahme. Wir möchten ihn in eine Lage bringen, die ihn in Bewegung setzt und zu ihrem Herrn macht. Wir wünschen ihn einverstanden, eine Partie zu spielen. Wir möchten, dass er eine Wechselwirkung mit anderen Betrachtern anstrebt. Wir wünschen, dass er mehr Wahrnehmung und Aktion zeigt. Ein seiner Macht bewusster und so vieler Irrtümer und Mystifikationen müder Betrachter wird fähig sein, seine Revolution in der Kunst zu machen und den Zeichen Handeln und Zusammenarbeiten zu folgen.“[1]
Die Gruppe führte ebenfalls ein kooperatives Forschungsprogramm ein, um ihre visuellen Ziele wissenschaftlich zu untermauern. Das Programm wurde 1966 während ihrer „Une journée dans la rue“ in Paris öffentlich vorgeführt. Die Gruppe löste sich 1969 wieder auf. Die einzelnen Mitglieder gingen ihre eigenen künstlerischen Wege.
Die Gruppe nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil oder führten Einzelausstellungen durch, dazu gehören (unter anderem):