Guntersdorf liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 28,42 Quadratkilometer. Davon sind 86 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 5 Prozent Weingärten und 2 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Wullersdorf wurde erstmals 1108 beziehungsweise 1141 schriftlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert hatte das Stift Heiligenkreuz Grundbesitz in Guntersdorf. Im Jahr 1295 wurde erstmals die Feste der Familie der Ruckendorfer erwähnt. Von 1301 bis 1476 war das Gebiet im Besitz der Wallseer. In dieser Zeit, im Jahr 1312 wurde Guntersdorf zur Pfarre erhoben.[3]
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Guntersdorf ein Arzt, ein Tierarzt, eine Agentur, zwei Bäcker, zwei Binder, zwei Dachdecker, ein Elektrizitätswerk, zwei Fleischer, zwei Friseure, zwei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, ein Glaser, eine Hebamme, ein Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Sägewerk, zwei Sattler, zwei Schlosser, zwei Schmiede, zwei Schneider und zwei Schneiderinnen, vier Schuster, drei Tischler, ein Viktualienhändler, zwei Wagner, ein Wasenmeister, ein Zimmermeister und mehrere Landwirte ansässig.[4]
Im Jahr 1944 wurden ungarische Juden als Zwangsarbeiter im landwirtschaftlichen Bereich eingesetzt.[5]
Theater Westliches Weinviertel: Das Theater ist seit 1987 in Guntersdorf beheimatet. Gründerin und Obfrau ist Franziska Wohlmann. Die freie Theatergruppe mit eigenem Haus ist Niederösterreichs kleinstes Theater mit Ganzjahresspielbetrieb. Der Spielplan umfasst die Bereiche Kinder- und Jugendtheater, Klassiker, Boulevardstücke sowie kritische Stücke zeitgenössischer Autoren. Immer wieder werden auch Gastspiele aus den Bereichen Theater und Kabarett sowie musikalische Veranstaltungen und Lesungen abgehalten.
Im Jahr 2010 gab es in Guntersdorf 57 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Davon waren 34 Haupterwerbsbetriebe, die 87 Prozent der Fläche bewirtschafteten. 1999 waren es insgesamt 87 Betriebe und 45 im Haupterwerb.[7] Im Produktionssektor beschäftigten acht Betriebe 43 Arbeitnehmer, etwa die Hälfte mit der Herstellung von Waren. Der Dienstleistungssektor gab in 38 Betrieben 113 Menschen Arbeit, fast der Hälfte in sozialen und öffentlichen Diensten (Stand 2011).[8][9]
Das Wappen wurde am 7. Mai 2006 vom niederösterreichischen Landeshauptmann verliehen. Die Blasonierung lautet: „In Blau über roter gequaderter Mauer mit goldenen Zinnen ein sechsstrahliger goldener Stern.“[21]
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 2. Band: Fatzihof bis Herrnlois. Mechitaristen, Wien 1834, S. 194 (Guntersdorf – Internet Archive).