Guthmannshausen Landgemeinde Buttstädt
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Koordinaten: | 51° 8′ N, 11° 22′ O |
Höhe: | 164 m |
Fläche: | 10,12 km² |
Einwohner: | 712 (31. Dez. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2019 |
Postleitzahl: | 99628 |
Vorwahl: | 036373 |
Guthmannshausen ist ein Ortsteil der Landgemeinde Buttstädt im Landkreis Sömmerda in Thüringen (Deutschland).
Guthmannshausen liegt an der Lossa im östlichen Teil des Thüringer Beckens zwischen Ettersberg und Finne.
Der Name des Ortes geht auf den germanischen Gott Wotan zurück. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wird Guthmannshausen erstmals urkundlich als Wodaneshusun genannt. Diese Erwähnung ist in dem Breviarium Sancti Lulli, einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus von Mainz († 786) an das Kloster Hersfeld verliehenen Freien Güter zu finden. 1256 hat ein Albert von Gutenhusen Besitz im Ort, das Geschlecht ist bis ins 17. Jahrhundert hier nachweisbar. Es folgte die Familie Marschall.
1572 kam Guthmannshausen zum Herzogtum Sachsen-Weimar. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf 1637 schwer geplündert, 1680 von der Pest mit 210 Toten heimgesucht. 1687 konnte die Gemeinde die neue Pfarrkirche St. Trinitatis einweihen, deren Turm noch von der Vorgängerkirche aus dem Hochmittelalter stammte. Bei einem Großbrand 1793 wurden 70 Wohnhäuser und viele Wirtschaftsgebäude vernichtet.
Als Ort des Amts Hardisleben kam Guthmannshausen mit diesem im Jahr 1817 zum Amt Buttstädt, welches 1850 im Verwaltungsbezirk Apolda des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach aufging. Ab 1874 führte die Saale-Unstrut-Bahn über Guthmannshausen, ab 1887 hatte der Ort Anschluss an die schmalspurige „Laura“-Bahn. 1882 wurde die Lossa reguliert, die bereits häufig zu Hochwasser geführt hatte. Ab 1908 gab es Stromversorgung. 1912 wurde das Herrenhaus des unteren Ritterguts modernisiert und erweitert.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten mehr als 200 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit auf den zwei Gütern und bei Einzelbauern verrichten. Der Tod eines Säuglings und eines sowjetischen Kriegsgefangenen ist bezeugt. In Folge der Aktion Gitter wurde der Fabrikarbeiter Arno Steinacker (Jg. 1886) am 22. August im KZ Buchenwald inhaftiert und nach vier Wochen wieder entlassen.[1]
Im April 1945 besetzten US-Truppen Guthmannshausen, sie wurden im Juli durch die Rote Armee abgelöst. Damit war der Ort Bestandteil der SBZ, ab 1949 der DDR. Mit der Wiedervereinigung 1990 kam Guthmannshausen zum Landkreis Sömmerda des wiedergegründeten Bundeslandes Thüringen.
Am 1. Januar 2019 wurde die Gemeinde Guthmannshausen mit den weiteren Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Buttstädt zur Landgemeinde Buttstädt zusammengeschlossen.
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Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Der Gemeinderat von Guthmannshausen setzte sich zuletzt nach der Kommunalwahl 2014 aus acht Mitgliedern einer Freien Wählergruppe zusammen.[2]
Am 1. März 2020 löste David Heller den langjährigen Bürgermeister Bernd Pekarek ab.[3]
Das Wappen wurde vom Heraldiker Michael Zapfe gestaltet und am 30. Juni 1993 genehmigt.
Blasonierung: „Geteilt von Blau über Silber; oben ein wachsender rechtsgewendeter silberner Löwe, unten zwei blaue Weintrauben mit einem gemeinsamen Stiel.“
Der wachende Löwe wurde in Anlehnung an das Stammwappen der Herren von Guthmannshausen, die in dem Ort ihren Sitz hatten, in das Wappen aufgenommen, um die enge Verbindung zwischen diesem heute erloschenen Geschlecht und dem Ort zu dokumentieren. Die zwei stilisierten Weintrauben als Attribute des heiligen Wigbert erinnern an eine alte Kirche, die in der Gemeindeflur Wippricht auf einem Berg stand und vermutlich dem Sankt Wigbert geweiht war.[4]
Die Gemeinde Guthmannshausen unterhielt eine Gemeindepartnerschaft mit Erpolzheim in Rheinland-Pfalz.
In Guthmannshausen existiert ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Straußfurt–Großheringen (Pfefferminzbahn). Zweistündlich verkehren Regionalbahnen der Linie RB 27 der Erfurter Bahn nach Sömmerda sowie Buttstädt.
Angefahren wird der Ort von Bussen der Linie 277 des ÖPNV.
Bedeutendes Unternehmen ist die Agrar-Genossenschaft Guthmannshausen.
Guthmannshausen ist Sitz einer Rettungswache des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), mit angeschlossenem Sanitätszug des zivilen Katastrophenschutz. Zusätzlich ist die Freiwillige Feuerwehr elementarer Träger des gesellschaftlichen Lebens und ist ebenfalls im zivilen Katastrophenschutz des Landkreises organisiert.
Die Staatliche Grundschule Guthmannshausen und der Kindergarten „Micky Maus“ (ASB) stellen Bildungseinrichtungen für die Kinder der umliegenden Dörfer dar.