HHhH (Akronym für „Himmlers Hirn heißt Heydrich“) ist ein historischer Roman des französischen Autors Laurent Binet. Er erschien 2010 und handelt von dem Attentat auf den führenden Nationalsozialisten Reinhard Heydrich während des Zweiten Weltkriegs in Prag. Der SS-Obergruppenführer, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) und Stellvertretende Reichsprotektor in Böhmen und Mähren wurde 1942 von Mitgliedern des tschechoslowakischen Widerstandes getötet („Operation Anthropoid“).
Erzählt werden die Geschichte der Operation Anthropoid und Teile der Lebensgeschichten Heydrichs und der tschechischen Widerstandskämpfer Jan Kubiš und Jozef Gabčík. Parallel dazu wird der Recherche- und Schreibprozess des Autors beschrieben. Laurent Binet lässt seine Reflexionen in die Handlung einfließen.
Im September 2011 erschien im Rowohlt Verlag die deutsche Übersetzung von Mayela Gebhardt.[1] 2012 erfolgte die Veröffentlichung in englischer Sprache, übersetzt von Sam Taylor.[2] 2014 veröffentlichte JPV eine Ausgabe in Island.
2016 wurde der Stoff nach einem Drehbuch von David Farr, Cédric Jimenez und Audrey Diwan unter der Regie von Jimenez verfilmt. Heydrich wird vom Schauspieler Jason Clarke verkörpert. In Frankreich erschien der Film 2017, in Deutschland wurde er 2018 unter dem Titel Die Macht des Bösen veröffentlicht.
Lorenz Jäger schrieb am 16. September 2011 in der FAZ: „Ein packender Stoff erster Ordnung – in Form einer Doku-Fiction.“
Im Deutschlandfunk beschreibt Christoph Vormweg das Lektüreerlebnis auf den ersten 350 Seiten als ein Stop-and-go im Autobahnstau, der den Autor zwingt sich von Jonathan Littell abzugrenzen: „aber natürlich! Warum bin ich nicht früher draufgekommen? Auf einen Schlag sehe ich klar: ‚Die Wohlgesinnten‘ sind nichts anderes als ‚Houellebecq bei den Nazis‘.“[3]