Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 26′ N, 9° 20′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Schaumburg | |
Samtgemeinde: | Sachsenhagen | |
Höhe: | 40 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,23 km2 | |
Einwohner: | 4564 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 281 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 31558 | |
Vorwahl: | 05033 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHG, RI | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 57 010 | |
LOCODE: | DE 9HB | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schloßstraße 3 31558 Hagenburg | |
Website: | www.hagenburg.de | |
Bürgermeister: | Dieter Eidtmann[2] (CDU) | |
Lage der Gemeinde Hagenburg im Landkreis Schaumburg | ||
Hagenburg ist ein Flecken im Nordosten des Landkreises Schaumburg in Niedersachsen, der zur Samtgemeinde Sachsenhagen gehört. Er liegt im Naturpark Steinhuder Meer.
Hagenburg liegt am Südufer des Steinhuder Meeres, zwischen den Rehburger Bergen und dem Neustädter Moor, westlich von Steinhude und nördlich von Sachsenhagen. Die Bundesstraße 441 führt durch den Ort.
1970 entstand der „Flecken Hagenburg“ im Vorgriff auf die landesweite Gebiets- und Verwaltungsreform aus den beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Hagenburg und Altenhagen. Die entsprechende Verordnung, die der niedersächsische Innenminister 1969 unterschrieb, enthält den Satz: „Ortsteile werden nicht gebildet.“ 1974 wurde Hagenburg Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Sachsenhagen.
Die Gegend um das Steinhuder Meer war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. 1247 wurde das Hagenhufendorf Altenhagen „Oldenhagen“ erstmals in einer Urkunde erwähnt. Wegen dieses sprachlichen Bezuges darf mit Sicherheit angenommen werden, dass der „Nienhagen“ wenige Kilometer weiter südwestlich nur wenige Jahre später entstanden ist. Somit sind die Anfänge Altenhagens und Hagenburgs beide in der Rodungsphase des 13. Jahrhunderts zu suchen.
Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1378 Hagenborch, 1431 Haghenborch und 1560 Hagenburch.
Die Hagenburg schließlich, die die Grafen zu Schaumburg errichteten, wurde 1378 erstmals urkundlich erwähnt. In deren Vorwerk entwickelte sich das heute noch erkennbare Straßendorf. Die Hagenhufenzeile „Nienhagen“ entlang der Schierstraße ist nicht mehr erkennbar.
Nachdem der Ort im Dreißigjährigen Krieg verwüstet wurde, entstand an der Stelle der Burg 1686 das heutige Schloss Hagenburg der Fürsten zu Schaumburg-Lippe. Zu dieser Zeit wurde Hagenburg Poststation bis 1860, dann verlief die Steinhuder Meer-Bahn durch den Ort. Von 1765 bis 1767 ließ Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe im Steinhuder Meer die Insel-Festung Wilhelmstein errichten. Dazu ließ er einen Stichkanal vom Hagenburger Schloss bis zum Seeufer ausheben.
Im Jahre 1894 gab sich die Schützengesellschaft Statuten.[3]
Die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr hatte man in Hagenburg bereits um 1900 ins Auge gefasst. Dieses Vorhaben verzögerte sich bis zum Jahr 1910. Dank der Initiative des „alten Schneidermeisters“ Heinrich Schaer (1862–1924) war es möglich, dass im April 1910 die Freiwillige Feuerwehr Hagenburg als dritte ländliche Feuerwehr im Fürstentum Schaumburg-Lippe (nach Bückeburg und Stadthagen) gegründet wurde. Im Jahr 1943 wurde die Löschgruppe Altenhagen mit der Feuerwehr Hagenburg vereinigt.[4]
In der jüngeren Vergangenheit entwickelte sich Hagenburg zu einem attraktiven Wohnstandort. So haben sich die Einwohnerzahlen seit etwa 1990 durch Ausweisung großzügiger Wohngebiete von rund 3000 auf derzeit (2009) etwa 4600 Einwohner erhöht. Auch die Infrastruktur ist mitgewachsen. Mehrere Einkaufsmärkte, Ärzte, Zahnarzt, Kindergarten und Grundschule sind vor Ort zu finden, auch Handwerk und Gewerbe bietet der Ort Erweiterungsmöglichkeiten. Der Fremdenverkehr spielt eine immer größere Rolle. Während im Nachbarort Steinhude der Tourismus den Ortskern dominiert, bietet Hagenburg Wander- und Radfahrmöglichkeiten.
In Hagenburg findet jährlich am zweiten Juliwochenende ein Schützenfest statt, das die Schützengesellschaft von 1848 Hagenburg-Altenhagen e. V. auf dem Festplatz am Försterteich ausrichtet. Dabei bieten 80 Musiker der Bundeswehr ein abwechslungsreiches Musikrepertoire.
Am 1. Juli 1970 wurde die Gemeinde Altenhagen eingegliedert.[5]
Hagenburg ist seit der Reformation evangelisch. Später siedelten sich dort auch Familien jüdischen Glaubens an. Es gab eine eigene Synagoge in der Hainholzstraße. Vor Vertreibung und Deportation im Zweiten Weltkrieg lebten noch 17 Juden in Hagenburg. Heute sind rund 3000 Einwohner evangelisch und gehören zur Kirchengemeinde Altenhagen-Hagenburg mit der St.-Nicolai-Kirche, die rund 700 katholischen Einwohner gehören zur Pfarrgemeinde St. Bonifatius in Wunstorf. Die neuapostolische Gemeinde Hagenburg wurde der Gemeinde Wunstorf angeschlossen.
Der Rat der Gemeinde Hagenburg setzt sich aus 15 Ratsmitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei vergangenen Kommunalwahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:
Wahljahr | CDU | SPD | WGH | GRÜNE | Gesamt |
2021[6] | 7 | 4 | 2 | 2 | 15 Sitze |
2016 | 8 | 4 | 2 | 1 | 15 Sitze |
2011[7] | 7 | 5 | 2 | 1 | 15 Sitze |
Stand: Kommunalwahl am 12. September 2021
Bürgermeister ist seit November 2016 Dieter Eidtmann (CDU). Gemeindedirektor ist seit November 2021 Uwe Rintelmann.[8]
Das Wappen wurde 1965 bewilligt, vorher verwendete die Gemeinde einfach das Kreiswappen. Der Wappenschild symbolisiert das örtliche Schloss. Es wurde im 14. Jahrhundert von den Grafen von Schaumburg errichtet und 1871–1873 renoviert. Der kleine Schild zeigt das frühere Kreiswappen des Kreises Schaumburg. Die Wellen stehen für das nahe Steinhuder Meer. Die beiden Zweige weisen darauf hin, dass für die Gründung des Ortes im 14. Jahrhundert Waldrodungen nötig waren.
Am Breiten Graben und nördlich davon hat sich das Gewerbegebiet „Großes Moor“ entwickelt. In erster Linie haben sich hier Firmen angesiedelt, die angesichts der eng bebauten Ortslage keine Entwickelungsmöglichkeiten hatten. Der Einzelhandel hat sich an der Hauptstraße (Lange Straße) niedergelassen.
Der Ort hat vier Ehrenbürger: