Ochsenwerder Stadtteil von Hamburg | |
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Koordinaten | 53° 27′ 25″ N, 10° 5′ 33″ O |
Fläche | 14,1 km² |
Einwohner | 3039 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 216 Einwohner/km² |
Postleitzahl | 21037 |
Vorwahl | 040 |
Bezirk | Bergedorf |
Verkehrsanbindung | |
Bus | 120, 122, 124, 220, 222, 224, 422 |
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |
Ochsenwerder ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Bergedorf und Teil der Marschlande.
1142 wurde der Begriff Avenberg, ein Teil Ochsenwerders, erstmals erwähnt. 1254 wird Oswerthere erstmals bei der Erhebung des Zehnten an das Heiligen Geist-Hospital urkundlich erwähnt[1].
Ochsenwerder liegt in der feuchten Marsch unmittelbar an der Elbe im Südosten Hamburgs. Der Fluss bildet in seiner Mitte die Grenze zum Bundesland Niedersachsen.
Die Besiedelung des Gebiets begann in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Eindeichung und Kultivierung Ochsenwerders ist ab 1231 belegt. Im darauf folgenden Jahrhundert brachten Hamburger Teile Ochsenwerders in ihren Besitz. Mindestens seit 1333 gehören die Gebiete Spadenland, Tatenberg sowie Moorwerder und Stillhorn zum Ochsenwerder Kirchspiel. Die Stadt Hamburg kaufte am 23. April 1395 Ochsenwerder dem Grafen von Holstein ab, um in ihrem Interesse die Elbschifffahrt zu sichern. 1686 war Ochsenwerder den braunschweig-lüneburgischen Truppen ausgesetzt, die brandschatzten und plünderten. Erneut zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es im Rahmen der Befreiungskriege gegen Napoleon zu Soldatendurchzügen.
Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Ochsenwerder 38.634 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.[6]
Die Wirtschaft ist trotz der Lage innerhalb eines Stadtstaates bis heute landwirtschaftlich geprägt. Ochsenwerder gilt als traditionelles Gemüse-, Stauden- und Schnittblumen-Anbaugebiet zur Versorgung der Metropolregion. Immer mehr Betriebe stellen auf Bioproduktion um[7].
Die touristische Entwicklung vollzieht sich aus eigener Kraft und wird durch die gut ausgebaute Infrastruktur für Radfahrer und Inline-Skater geprägt[8]. Es bestehen Ab-Hof-Verkaufsstellen und gastronomische Einrichtungen.
Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft gehört Ochsenwerder zum Wahlkreis Bergedorf. Die letzten Bürgerschaftswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Bürgerschaftswahl | SPD | CDU | Grüne 1) | AfD | FDP | Linke 2) | Übrige |
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2020 | 36,6 % | 19,2 % | 15,4 % | 10,0 % | 5,9 % | 5,4 % | 7,5 % |
2015 | 46,4 % | 23,2 % | 6,0 % | 8,5 % | 7,6 % | 4,3 % | 4,0 % |
2011 | 42,2 % | 34,7 % | 8,7 % | – | 7,1 % | 3,1 % | 4,2 % |
2008 | 20,1 % | 64,4 % | 4,4 % | – | 4,4 % | 2,9 % | 3,8 % |
2004 | 19,3 % | 67,3 % | 6,4 % | – | 3,0 % | – | 4,0 % |
2001 | 25,4 % | 36,9 % | 4,1 % | – | 5,0 % | 0,4 % | 28,2 % 3 |
Bei der Bezirksversammlungswahl gehört der Stadtteil zum Wahlkreis Vierlande II / Marschlande. Bei Bundestagswahlen zählt Ochsenwerder zum Bundestagswahlkreis Hamburg-Bergedorf – Harburg.
Bei der Bundestagswahl 2021 wurde in Ochsenwerder – bei 2.219 Wahlberechtigten und einer Wahlbeteiligung von 41,3 % – folgendes Ergebnis erzielt[9]:
Partei | Erststimmen in % | Zweitstimmen in % |
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CDU | 28,4 (−14,5) | 27,2 (−12,9) |
SPD | 27,0 (+2,7) | 23,9 (+5,9) |
Grüne | 12,7 (+5,8) | 15,3 (+6,5) |
FDP | 12,0 (+3,6) | 13,3 (+2,0) |
AfD | 10,6 (+1,6) | 10,5 (±0,0) |
Linke | 4,2 (−2,2) | 3,8 (−2,7) |
Übrige | 5,0 (+2,8) | 5,9 (+1,7) |