Hamburg-Schnelsen

Wappen von Hamburg
Wappen von Hamburg
Schnelsen
Stadtteil von Hamburg
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Lage in Hamburg
Koordinaten 53° 38′ 0″ N, 9° 55′ 0″ OKoordinaten: 53° 38′ 0″ N, 9° 55′ 0″ O
Fläche 9,0 km²
Einwohner 31.174 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 3464 Einwohner/km²
Postleitzahl 22455, 22457, 22459
Vorwahl 040
Bezirk Eimsbüttel
Verkehrsanbindung
Autobahn A7
Bundesstraße B4 B447
AKN Eisenbahn A1
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Schnelsen ist ein Stadtteil im Bezirk Eimsbüttel der Freien und Hansestadt Hamburg.

Geografische Lage

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Der Stadtteil liegt an der nordwestlichen Grenze der Hansestadt – nordwestlich des Stadtteils Niendorf und nördlich des Stadtteils Eidelstedt im Bezirk Eimsbüttel. Im Süden des Stadtteils befindet sich das Quartier Spanische Furt. Im Nordwesten des Stadtteils befindet sich das Quartier Burgwedel, an dieses grenzen der Kreis Pinneberg, der zu Schleswig-Holstein gehört, mit den Gemeinden Bönningstedt (nördlich), Ellerbek (nordwestlich), Rellingen und Norderstedt (nordöstlich) im Kreis Segeberg.

Ehemaliges AKN-Bahnhofsgebäude Schnelsen

Schnelsen ist – wie Funde aus vorhistorischer Zeit beweisen – auf eine sehr alte Siedlung zurückzuführen. Einer der bedeutendsten archäologischen Funde aus Schnelsen ist das 1952 entdeckte spätsächsische Reitergrab von Schnelsen. Auch der Name, vormals Snelsingh, verweist auf diese frühe Gründung durch einen Mann names Snel. Urkundlich lässt es sich bis 1253 zurückverfolgen, 1347 wird es als Sneltzen im Einkünfteverzeichnis der Kirche in Eppendorf aufgeführt.[1] Es war lange Zeit eine kleine bäuerliche Siedlung mit wenigen Höfen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert setzte dann, bedingt durch eine verbesserte Verkehrsanbindung und der Nähe zur Hansestadt Hamburg, ein stärkerer Zuzug von Familien ein, die in der Hansestadt arbeiteten.

Von 1912 bis 1978 gab es sogar eine Anbindung an die damalige Hamburger Straßenbahn. Schnelsen gehörte bis 1937 zum Kreis Pinneberg und war damit Teil der Provinz Schleswig-Holstein im ehemaligen Preußen. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz vom 1. April 1937 wurde es in Hamburg eingemeindet. 1949 wurde in Schnelsen der Otto-Versand von seinem Namensgeber Werner Otto gegründet. Im gleichen Jahr wurde mit der Adventskirche die erste Kirche des Stadtteils errichtet.

Burgwedel sowie die Süntelstraße entstanden in den 1990er Jahren als Neubaugebiete, die zirka 6000 Einwohner in Schnelsen aufnahmen. Die Straßen Burgwedels sind den 20 Kindern gewidmet, die während eines der schrecklichsten Endphaseverbrechen von den Nazis in der ehemaligen Schule am Bullenhuser Damm ermordet wurden. Zum Jahrestag der Ermordung gibt es Gedenkveranstaltungen nicht nur am Ort des Verbrechens, sondern auch am Roman-Zeller-Platz in Schnelsen/Burgwedel, die von den benachbarten Grundschulen gestaltet werden.

  • Anteil der unter 18-Jährigen: 19,3 % [Hamburger Durchschnitt: 16,9 % (2022)][2]
  • Anteil der über 64-Jährigen: 20,2 % [Hamburger Durchschnitt: 17,8 % (2022)][3]
  • Ausländeranteil: 17,3 % [Hamburger Durchschnitt: 20,0 % (2022)][4]
  • Arbeitslosenquote: 5,6 % [Hamburger Durchschnitt: 5,7 % (2022)][5]

Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Schnelsen 37.866 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.[6]

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft gehört Schnelsen zum Wahlkreis Lokstedt – Niendorf – Schnelsen.

Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2020 in Schnelsen
 %
60
50
40
30
20
10
0
46,3 %
21,1 %
11,1 %
6,0 %
5,8 %
4,3 %
5,4 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2015
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−7,4 %p
+11,6 %p
−4,0 %p
+0,6 %p
−0,2 %p
−2,9 %p
+2,3 %p
Bürgerschaftswahl SPD Grüne 1 CDU Linke 2) AfD FDP Übrige
2020 46,3 % 21,1 % 11,1 % 06,0 % 05,8 % 04,3 % 05,4 %
2015 53,7 % 09,5 % 15,1 % 05,4 % 06,0 % 07,2 % 03,2 %
2011 53,0 % 08,8 % 21,5 % 04,5 % 07,3 % 04,9 %
2008 33,0 % 07,8 % 46,2 % 05,3 % 05,2 % 02,1 %
2004 30,9 % 08,9 % 50,6 % 03,3 % 06,3 %
1) 
1978 als Bunte Liste – Wehrt Euch, 1982 bis 2011 als GRÜNE/GAL.
2) 
1991 und 1997 als PDS/Linke Liste, 2001 als PDS.

Bei Bezirksversammlungswahlen gehört der Stadtteil zum gleichnamigen Wahlkreis Schnelsen. Bei Bundestagswahlen zählt Schnelsen zum Bundestagswahlkreis Hamburg-Eimsbüttel.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Adventskirche
Albertinen-Krankenhaus

In Schnelsen steht die im Jahre 1994 eingeweihte Bait-Ul-Rasheed Moschee. Im Jahr 2012 wurde diese um das Haus des Gerechten erweitert, eine ehemalige Fabrikhalle für Metallverarbeitung die mit Gebetsräumen, Büroeinheiten, einer Bibliothek und zwei 14 Meter hohen Minaretten umgebaut wurde.[7] Die Minarette wurden von Mirza Masroor Ahmad, Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat, im Dezember 2012 offiziell eingeweiht.[8] Am Kriegerdankweg befindet sich die Adventskirche der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schnelsen. Die Kirche am Albertinen-Krankenhaus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (EFG) befindet sich in der Hogenfelder Straße.

Von 1987/88 bis zur Saison 1989/90 spielte der Verein TuS Germania Schnelsen drei Jahre lang in der Tischtennis-Bundesliga. Der Schachverein Königsspringer Hamburg Schachclub von 1984 e. V. (KSH) besitzt seit 2002 ein Clubheim in Schnelsen. Die erste Mannschaft spielte 2001 in der Bundesliga. Die erste Jugendmannschaft spielte bis zur Saison 2016/2017 durchgehend in der höchsten deutschen Spielklasse, der Jugendbundesliga Nord.

Der Wassermannpark befindet sich im nördlichen Teil Schnelsens. Der vergleichsweise neue Park wurde 1995 fertiggestellt. Er dehnt sich auf 28 ha aus und besitzt neben vielen Wasserflächen auch Radwege, Picknickflächen, zwei Spielplätze und eine Hundeauslaufwiese. Namenspatin ist, wie bei den meisten Straßen der benachbarten Siedlung Burgwedel, ein Kind, das Opfer des Bullenhuser-Damm-Massakers wurde.[9] Zudem gibt es in unmittelbarer Nähe zur Adventskirche einen Grünzug zwischen Von-Herslo-Weg und Kriegerdankweg in dem sich ein Spielplatz und das Friedensdenkmal befinden.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Bahnhof Schnelsen der AKN
Frohmestraße

Durch Schnelsen verläuft die Bundesautobahn 7 mit den Anschlussstellen Schnelsen und Schnelsen-Nord sowie die Bundesstraßen 4 und 447.

Die Linie A 1 der AKN (EidelstedtNeumünster) bedient im Stadtteil die Haltestellen Schnelsen und Burgwedel. Im Zuge des seit Januar 2023 laufenden Ausbaus der Strecke der AKN für den Betrieb durch die S-Bahn wird im Süden des Stadtteils auf Höhe der Halstenbeker Straße der zusätzliche Haltepunkt Schnelsen Süd eingerichtet. Die Eröffnung der Strecke ist für frühestens Mitte 2028 avisiert und wird dann mit der Linie S5 ganztägig eine umsteigefreie Schnellbahnanbindung an die Hamburger Innenstadt herstellen.[10] Zuvor war von einer Fertigstellung Mitte 2025 ausgegangen worden.[11]

Hauptartikel: Bahnhof Hamburg-Schnelsen

Folgende Buslinien im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) verkehren in bzw. durch Schnelsen:

  • 5 A Burgwedel (A1) – Schnelsen – U Niendorf Markt (U2) – Lokstedt – U Hoheluftbrücke (U3)Universität/Staatsbibliothek – Bf. Dammtor – Hauptbahnhof
  • 21 U Niendorf Nord (U2) – Schnelsen – S Elbgaustraße (S3, S5) – Lurup – Schenefeld – Osdorf – S Klein Flottbek (S1) – Teufelsbrück (Fähre) (64)
  • 183 Schnelsen (Kalvslohtwiete) – Eidelstedt – Stellingen – Langenfelde – S Holstenstraße (S2, S5) – Bf. Altona (S-Bahn, Regional- und Fernverkehr)
  • 184 S Halstenbek (S3) – Schnelsen-West – S Elbgaustraße (S3, S5) – Lurup – Schenefeld
  • 191 Schnelsen – U Niendorf Markt (U2) – Krohnstiegtunnel – U Garstedt (U1)
  • 195 Bahnhof Pinneberg (S3, Regionalverkehr) – Rellingen – Ellerbek – Schnelsen (A1) – U Niendorf Nord (U2) (– Pommernweg)
  • 284 U Niendorf Nord (U2)IKEA – Schnelsen – S Eidelstedt (S3, S5) – Lurup – Bahrenfeld – S Othmarschen (S1) – AK Altona
  • X95 Bahnhof Pinneberg (S3, Regionalverkehr) – Rellingen – Ellerbek – Schnelsen (A1) – U Niendorf Nord (U2) – S Hamburg Airport (S1)
  • 603 (Nachtbus) Schnelsen - A Burgwedel - S Elbgaustraße - U Schlump - Bf.Dammtor - Rathausmarkt
  • Karin Kuppig: Eimsbüttelbuch. Mit Eidelstedt, Hoheluft-West, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Stellingen. Junius, Hamburg 2012, ISBN 978-3-88506-496-1
  • Horst Grigat (Hrsg.): Hamburg-Schnelsen von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Selbstverlag, Hamburg 1996[12]
Commons: Hamburg-Schnelsen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 107
  2. Hamburger Stadtteil-Profile: Berichtsjahr 2022
  3. Hamburger Stadtteil-Profile: Berichtsjahr 2022
  4. Hamburger Stadtteil-Profile: Berichtsjahr 2022
  5. Hamburger Stadtteil-Profile: Berichtsjahr 2022
  6. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Hamburger Stadtteil-Profile 2016 (= NORD.regional. Band 19). 2018, ISSN 1863-9518 (Online [PDF; 6,6 MB; abgerufen am 12. Februar 2018]).
  7. Kulturkarte Hamburg: Bait-ul-Rasheed Moschee
  8. Hanna-Lotte Mikuteit: Moschee mit 14 Meter hohen Minaretten wird eingeweiht abendblatt.de, 5. Dezember 2012
  9. Der Wassermannpark ist die grüne Lunge Schnelsens - Niendorfer Wochenblatt. In: Niendorfer Wochenblatt. 5. November 2014 (niendorfer-wochenblatt.de [abgerufen am 10. Januar 2018]).
  10. Marcel Auktun: Projekt S21/S5: Nun ist es offiziell: 3 Jahre Verzug. In: DT5 Online. 16. Oktober 2023, abgerufen am 7. November 2024.
  11. Vom Dorf bis Downtown: Baubeginn für S-Bahn nach Kaltenkirchen. In: nahverkehrhamburg.de. 16. Januar 2023, abgerufen am 16. Januar 2023.
  12. Hamburger Abendblatt vom 23. April 2003