Hanns Kreisel (* 16. Juli 1931 in Leipzig; † 18. Januar 2017[1] in Wolgast) war ein deutscher Mykologe und emeritierter Hochschullehrer. Sein botanisch-mykologisches Autorenkürzel lautet „Kreisel“.
Hanns Kreisel war Absolvent der Schola Thomana in Leipzig. Ab 1951 begann er das Studium der Biologie und Geologie in Greifswald. Er war Schüler von Werner Rothmaler, Heinrich Boriss, Robert Bauch, A. Kurt Beyer, und Hans Werli. Ab 1956 war er Diplom-Biologe, ab 1960 Dr. rer. nat., 1966 folgte die Habilitation. 1968–1971 war er Gastprofessor an der Universität La Habana in Kuba, 1977 a.o. Prof. für Mykologie im Fachbereich Allgemeine Mikrobiologie, 1992–1996 bekleidete er den Lehrstuhl für allgemeine und spezielle Botanik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald, dem folgten Gastvorlesungen in Wien, Siena, Spanien und Argentinien.
Seine Arbeitsgebiete umfassten die Systematik der höheren Pilze und der Schimmelpilze, Ethnomykologie, Paläomykologie, Geobotanik, Fragen der angewandten Mykologie. Er war Autor, Mitautor oder Herausgeber einer Reihe von Hand-, Lehr- und Sachbücher, zum Teil in spanischer Sprache. Seine Arbeit umfasste die Zusammenarbeit mit Mykologen in Europa, dem Nahen Osten, Asien und Südamerika. Seit 2008 beteiligte er sich an Forschungen über Pilzschäden an Reetdächern in Norddeutschland.
Kreisel gehörte zu den Spezialisten für die Pilzgruppen der Bauchpilze sowie für subfossile Pilze, von denen er beispielsweise Untersuchungsmaterial aus der Baugrube des Ozeaneum Stralsund untersuchte und bearbeitete.
Kreisel war außerdem Redakteur bei mehreren internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften.
Personendaten | |
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NAME | Kreisel, Hanns |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mykologe |
GEBURTSDATUM | 16. Juli 1931 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 18. Januar 2017 |
STERBEORT | Wolgast |