Als Sohn eines Schlossers wurde Loch nach dem Besuch des Gymnasiums 1917 zum Militärdienst eingezogen. 1918 bis 1923 studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten Köln und Bonn und promovierte 1923 zum Dr. jur. Danach arbeitete er als Justitiar und Steuersyndikus. 1936 emigrierte er in die Niederlande, kehrte 1938 nach Deutschland zurück und war 1939 bis 1945 Soldat der Wehrmacht.
Nach dem Krieg war Loch zunächst als Landarbeiter, dann im Justizdienst des Landes Thüringen tätig. 1945 war er Mitbegründer der LDPD im Landkreis Gotha, ab 1947 Vorsitzender des Ausschusses Gemeindepolitik beim Zentralvorstand der Partei, ab 1949 stellvertretender Parteivorsitzender, ab Juli 1951 zunächst gemeinsam mit Karl Hamann und dann nach dessen Verhaftung ab Ende 1952 alleiniger Parteivorsitzender.
1946 bis 1948 war er Oberbürgermeister von Gotha, danach bis 1949 Justizminister von Thüringen. Am 12. Oktober 1949 wurde er als Minister der Finanzen in die erste Regierung der DDR berufen und hatte das Amt bis zum 24. November 1955 inne. Angeblich wurde er auf eigenen Wunsch von seiner Funktion entbunden und sollte dann die „Bearbeitung der Fragen Gesamtdeutschlands“ übernehmen.[1]
Helmut Roob, Günter Scheffler: Loch, Hans. In: Dies.: Gothaer Persönlichkeiten. Taschenlexikon. 2. Auflage. RhinoVerlag, Ilmenau 2006, ISBN 3-932081-37-4, S. 84.
Sekretariat des Zentralvorstandes der LDPD (Hrsg.): Hans Loch. Beiträge zu seiner politischen Biographie 1945–1960 (= Schriften der LDPD. Band 12). Buchverlag Der Morgen, Berlin 1974, DNB760143544.
Sekretariat des Zentralvorstandes der LDPD (Hrsg.): Hans Loch. Aus Reden und Aufsätzen (= Schriften der LDPD. Band 33). Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, DNB860645290.
Sekretariat des Zentralvorstandes der LDPD (Hrsg.): Hans Loch und die Gründung der DDR. Selbstverlag, Berlin 1988.