Harald Leipnitz (* 22. April 1926 in Elberfeld; † 21. November 2000 in München) war ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher.
Der Sohn eines Schlossermeisters kam über Umwege zur Schauspielerei, als er nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft keinen Ausbildungs- oder Studienplatz erhielt. Nach Auftritten in Laienspielgruppen nahm er Schauspielunterricht bei Hans Caninenberg und gab 1948 an den Wuppertaler Bühnen sein Debüt. Bis 1960 war er in Wuppertal engagiert. Weitere Engagements in München am Bayerischen Staatsschauspiel, Berlin, Düsseldorf oder Stuttgart folgten ebenso wie in Tourneetheatern.
Daneben spielte Leipnitz in zahlreichen Filmen und Fernsehproduktionen. Große Popularität erlangte er dabei durch Auftritte in den Karl-May-Filmen Der Ölprinz und Winnetou und sein Freund Old Firehand sowie als Hauptdarsteller in den Edgar-Wallace-Verfilmungen Die Gruft mit dem Rätselschloß, Der unheimliche Mönch und Die blaue Hand. Für seine Darstellung im Film Die endlose Nacht erhielt er 1963 das Filmband in Gold. 1968 bekam er zudem den Goldenen Bambi der Zeitschrift Bild+Funk verliehen. Seine bekannteste und populärste Rolle beim Fernsehen spielte er 1965 neben Albert Lieven in dem Straßenfeger Die Schlüssel von Francis Durbridge.
Auch als Synchron- und Hörspielsprecher war Leipnitz in größerem Umfang aktiv. So lieh er seine Stimme unter anderem Alain Delon in Nur die Sonne war Zeuge, Cary Grant in Sein Mädchen für besondere Fälle, Albert Finney in Tom Jones – Zwischen Bett und Galgen, Charles Aznavour in Die Fantome des Hutmachers und Richard Harris in Robin und Marian. In Hörspielproduktionen für den Rundfunk war er vielfach in Kriminalhörspielen und Hörspielbearbeitungen von Weltliteratur (Theodor Fontane: Effi Briest, Koproduktion SFB/BR/HR, 1974) zu hören. Kindern ist seine Stimme vor allem aus den bei Phonogram verlegten Anke-Beckert-Produktionen Jim Knopf und die wilde 13 (1973), Momo (1975), und Die unendliche Geschichte (1980) bekannt. 1978 übernahm Leipnitz auch bei Ellis Kauts Meister Eder und sein Pumuckl die Rolle des Erzählers für die Folgen 34 bis 39 der sogenannten 1. Auflage der LP-Produktionen der EMI Electrola. Seine Beiträge wurden in den 1980er Jahren, als bei Erstellung der 2. Auflage auch auf die Erstauflage zurückgegriffen wurde, nicht mehr verwendet.
Kurz vor seinem Tod sprach er noch die deutsche Stimme Petterssons in Pettersson und Findus. Mit ihm entstanden 13 Folgen.
Seinen letzten Filmauftritt hatte Leipnitz in dem düsteren Science-Fiction-Film Vortex, der erst nach seinem Tod fertiggestellt wurde.
Leipnitz war von 1948 bis zu seinem Tod mit Walburga Dohle verheiratet. Mit ihr hatte er drei Kinder. Ab 1969 lebte er jedoch mit Ingrid Weis zusammen.[1]
Harald Leipnitz starb im November 2000 an Lungenkrebs. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Köstenberg bei Velden, Kärnten.[2]
Personendaten | |
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NAME | Leipnitz, Harald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 22. April 1926 |
GEBURTSORT | Elberfeld |
STERBEDATUM | 21. November 2000 |
STERBEORT | München |