Hartmut Becker, 2012
Hartmut Becker (* 6. Mai 1938 in Berlin ; † 22. Januar 2022 ebenda)[ 1] war ein deutscher Schauspieler . Seinen Durchbruch hatte er 1970 mit seiner Rolle des Soldaten Ralph Clarke in Michael Verhoevens Vietnamkriegsdrama o.k. Seit 1968 verkörperte Hartmut Becker in mehr als 100 deutschen und internationalen Fernsehfilmen wesentliche Rollen.
Nach dem Abitur studierte Hartmut Becker an der FU Berlin Theaterwissenschaft , Germanistik und Philosophie . Bei Else Bongers in Berlin absolvierte er ein Schauspielstudium, bevor er in sein erstes Theaterengagement ging.
Stücktragende Rollen spielte Becker nach Engagements in München , Wien und anderen deutschsprachigen Theatern, dann an Berliner Bühnen wie dem Schillertheater und dem Renaissance-Theater (Berlin) . Von 2007 bis 2012 war Becker Vorstandsmitglied der Deutschen Filmakademie .
Auch als Drehbuchautor und Dramatiker trat Becker in Erscheinung. Für seine Kinovorhaben Du schaffst es, Süße , Outlaws und Webers Nacht bekam er Produktions- bzw. Drehbuchförderung. Seine Theaterstücke Die Nacht der Amazonen und Bizone erschienen im Theaterverlag Desch.
Sein Kinodebüt gab Becker mit der Rolle des Soldaten Ralph Clark in Michael Verhoevens Film o.K. , der als offizieller deutscher Beitrag bei den Internationalen Filmfestspielen 1970 in Berlin für erhebliches Aufsehen sorgte. Auch im darauffolgenden Jahr war Becker mit seinem zweiten Kinofilm Wer im Glashaus liebt … Der Graben (ebenfalls von Michael Verhoeven und mit Senta Berger ) bei den Filmfestspielen vertreten. Seitdem gehörte er zu den gefragten Schauspielern im Film- und Fernsehbereich und an deutschsprachigen Theatern. Weitere Kinofilme folgten: Als Mutter streikte , Die Brücke von Arnheim , Sonntagskinder von Michael Verhoeven, Marie Ward – Zwischen Galgen und Glorie von Angelika Weber, Il decimo clandestino von Lina Wertmüller , Gavre Princip – Himmel unter Steinen von Peter Patzak , Die Unvergessenen von Henner Schulte-Holtey und David Dietl , Montag kommen die Fenster von Ulrich Köhler , Verfehlung von Gerd Schneider , Liebesfilm von Robert Bohrer und Emma Rosa Simon (Münchner Filmfest 2018).
Im Fernsehen wurde er gerne für TV-Reihen besetzt. In der Krimireihe Rosa Roth spielte er wiederholt die Rolle des Roger Wienandt, so 1997 in der Folge Die Stimme und 2006 In guten Händen . Weiterhin spielte er 2005 im „Traumschiff “ in der Folge Burma/Myanmar den Passagier Hans Berger. 2019 stand er letztmals für zwei Folgen der Lindenstraße als Professor Rudolf Tenge-Wegemann vor der Kamera.
Als Synchronsprecher lieh Becker häufig dem US-amerikanischen Sänger und Schauspieler Kris Kristofferson seine Stimme.[ 2]
Hartmut Becker lebte in Berlin. Im Januar 2022 verstarb er im Alter von 83 Jahren in Berlin-Spandau an den Folgen einer Krebserkrankung .[ 1]
1968: Staatsexamen (Fernsehfilm), Regie: Helmuth Matiasek
1969: Der Hausfreund (Fernsehfilm), Regie: Helmuth Matiasek
1970: o.k. , Regie: Michael Verhoeven – Internationale Filmfestspiele Berlin 1970
1971: Wer im Glashaus liebt … Der Graben, Regie: Michael Verhoeven – Internationale Filmfestspiele Berlin 1971
1971: Der Kommissar – Der Moormörder (Fernsehserie, Folge 29), Regie: Wolfgang Becker
1974: Als Mutter streikte , Regie: Eberhard Schröder
1974: Motiv Liebe – Die ewige Ungewissheit (Fernsehserie, Folge 12), Regie: Roger Fritz
1975: Derrick – Mitternachtsbus (Fernsehserie, Folge 4), Regie: Theodor Grädler
1975: MitGift , Regie: Michael Verhoeven
1976: Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far) , Regie: Richard Attenborough
1976: Audienz (Fernsehfilm), Regie: Frank Guthke
1977: Bier und Spiele (Fernsehserie, 1 Folge)
1978: Derrick – Stein’s Tochter (Fernsehserie, Folge 44), Regie: Wolfgang Becker
1978: 1982: Gutenbach (Fernsehfilm), Regie: Michael Verhoeven
1980: Heavy Metal , Stimme von Harry Canyon
1980: Forgive Our Foolish Ways (Fernsehfilm), Regie: Christopher King
1980: Sonntagskinder, Regie: Michael Verhoeven
1980: Nirgendwo ist Poenichen – Fernseh-Mehrteiler
1981: Der lebende Leichnam (Fernsehfilm), Regie: Otto Schenk
1982: Der Glücksritter (Fernsehfilm), Regie: Hans Joachim Tögel
1982: Tatort: Trimmel und Isolde , Regie: Peter Weck
1983: Die zweite Frau (Fernsehfilm)
1984: Jenny’s War (Fernsehfilm), Regie: Stephen Gethers
1984: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge 11, Episode Ruth’s Problem )
1985: Marie Ward – Zwischen Galgen und Glorie
1987: Flucht aus Sobibor (Escape from Sobibor ) (Fernsehfilm), Regie: Jack Gold
1988: A Quiet Conspiracy (Fernsehfilm), Regie: John Gorrie
1988: Liebling Kreuzberg (Fernsehserie, Folge Das eigene Geld )
1988: Heimlich, still und leise (Il decimo clandestino ), Regie: Lina Wertmüller – Cannes Festival 1989
1989: Gavre Princip – Himmel unter Steinen , Regie: Peter Patzak
1989: Jack Clementi – Anruf genügt: Der Tod fährt Achterbahn (Il professore – Polizza inferno ) (Fernsehfilm), Regie: Stefano Vanzina
1989: The Free Frenchman (Fernsehfilm), Regie: Jim Goddard
1989: Ein Heim für Tiere (Fernsehserie, eine Folge)
1989: Triumph of the Spirit, Regie: Robert M. Young
1990: Sankt Petri-Schnee (Fernsehfilm), Regie: Peter Patzak
1990: Young Catherine (Fernsehfilm), Regie: Michael Anderson
1990: Der Fahnder – Comeback (Fernsehserie), Regie: Werner Masten
1991: Requiem per voce e pianoforte (Fernsehfilm), Regie: Tomaso Sherman
1992: Air Albatros (Fernsehfilm), Regie: E. Itzenplitz / Hans Liechti
1993: Der König – Die Sünden der Väter (Fernsehserie), Regie: Rainer Wolffhardt
1995: Zwei Brüder – Die lange Nacht (Fernsehreihe), Regie: Michael Braun
1995: Glückliche Reise – Phuket (Fernsehreihe)
1995–1997: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen (Fernsehserie)
1997: Rosa Roth – Die Stimme (Fernsehreihe), Regie: Carlo Rola
1999: The Waiting Time (Fernsehfilm), Regie: Stuart Orme
2000: Doppelter Einsatz – Bruderherz (Fernsehserie), Regie: Uwe Frießner
2003: Tausche Firma gegen Haushalt (Fernsehfilm), Regie: Karen Müller
2003: Der Scheidungsopfermann (Fernsehfilm), Regie: Stefan Krohmer
2003: Touch of Love (Fernsehfilm), Regie: Michael Steinke
2004: Die Unvergessenen, Regie: David Dietl
2004: Ein starkes Team: Sicherheitsstufe 1 (Fernsehfilm)
2004: Ferienarzt in der Provence (Fernsehfilm), Regie: Karsten Wichniarz
2005: SOKO Leipzig – Made in China (Fernsehserie), Regie: Sebastian Vigg
2005: Crazy Partners (Fernsehfilm), Regie: Dominic Müller
2005: Montag kommen die Fenster, Regie: Ulrich Köhler – Internationale Filmfestspiele Berlin
2005: Das Traumschiff – Myanmar (Burma) , Regie: Michael Steinke
2006: Eine Liebe am Gardasee (Fernsehserie), Regie: Karl Kases
2007: Aus Liebe und Leidenschaft (Fernsehfilm), Regie: Karl Kases
2007: Notruf Hafenkante – Auf der Flucht , Regie: Peter Welz
2008: Der Kriminalist (Fernsehserie) – Unter Freunden, Regie: Torsten C. Fischer
2008: Interim, Regie: Joseph Lippok
2009: Heimat zu verkaufen (Fernsehfilm), Regie: Karl Kases
2011: Nachtschicht – Ein Mord zu viel (Fernsehfilm), Regie: Lars Becker
2011: Tatort – Der Weg ins Paradies
2012: Amatores Meae Matris (Kurzfilm), Regie: Jakob Krueger
2012: Der deutsche Freund , Regie: Jeanine Meerapfel
2013: Paare, Regie: Johannes Buchholz
2015: Verfehlung , Regie: Gerd Schneider
2015: Dr. Klein (Fernsehserie) – Folge Familienbande, Regie: Käthe Niemeyer
2016: Die Spezialisten – Im Namen der Opfer (Fernsehserie, Folge 4: Miss Mai 1988 ) Regie: Nicolai Rohde
2018: Liebesfilm, Regie: Robert Bohrer
2019: SOKO Leipzig – Tief im Herzen/Verzockt (Fernsehserie), Regie: Oren Schmuckler
2019: Lindenstraße (Fernsehserie), Regie: Verena S. Freytag
1966–1968: Staatstheater Braunschweig
1968–1970: Stadttheater Bielefeld
1970–1971: Münchner Kammerspiele
1971: Theater in der Josefstadt Wien
1972–1976: Bayerisches Staatsschauspiel München
1980: Salzburger Festspiele
1980–1982: Schiller Theater Berlin
1983–1984: Bayerisches Staatsschauspiel München
1984: Theater am Kurfürstendamm Berlin
1986: Renaissancetheater Berlin
2001: stükke Theater Berlin
2010: Komödie Düsseldorf
1974: AZ Stern (Bester Schauspieler für Mercutio in Romeo und Julia )
1974: TZ Rose (Bester Schauspieler für Mercutio in Romeo und Julia und für Warwick in Die Heilige Johanna )
1975: Bester Nachwuchsdarsteller des Jahres (Zeitschrift Theater Heute )
1981: Produktionsförderung des Kuratorium junger deutscher Film für das Filmvorhaben Du schaffst es Süße
1987: Emmy Award Nomination (für die Rolle des Wagner in Flucht aus Sobibor )
1995: Drehbuchförderung des Bundesministerium des Innern für das Drehbuch Outlaws
2008: Drehbuchförderung des Film-Fernseh-Fonds Bayern für das Drehbuch Webers Nacht
↑ a b Zum Tod des Berliner Schauspielers Hartmut Becker: Der Markante . Tagesspiegel vom 23. Januar 2022.
↑ Hartmut Becker. In: Deutsche Synchronkartei . Abgerufen am 5. Februar 2021 .