Bupleurum-Arten wachsen selten als einjährige, meist als ausdauernde krautige Pflanzen, es gibt auch Halbsträucher und Sträucher (Bupleurum fruticosum) bis zu einer Wuchshöhe von 3 Metern. Verholzende Arten sind in der Familie der Apiaceae selten. Häufig besitzen sie einen kurzen, verholzten „Wurzelstock“. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl.
Das kennzeichnende Merkmal der Bupleurum-Arten sind die stets ungeteilten und ganzrandigen Laubblätter, dies kommt innerhalb der Familie der Doldenblütler nur in zwei weiteren Gattungen vor. Wenn Blattstiele vorhanden sind, dann besitzen sie eine erkennbare Blattscheide. Die Form der Blattspreiten kann von grasartig linealisch bis breit länglich schwanken. Die Laubblätter sind manchmal vom Stängel durchwachsen. Die Laubblätter sind immer vollkommen kahl.
Die zusammengesetzten doldigenBlütenstände sind häufig von einer auffälligen Hochblatt-Hülle umgeben. Die Döldchen enthalten drei bis zwölf (bis 20) Blüten. Hülle und Hüllchen sind in der Regel ausgebildet, selten, wie bei Bupleurum rotundifolium fehlt die Hülle.
Die Blüten sind zwittrig und klein. Die Kelchblätter sind nur undeutlich ausgebildet. Die Kronblätter sind ganzrandig und an der Spitze immer eingeschlagen oder eingerollt sowie an der Außenseite durch den vortretenden Mittelnerv gekielt. Die Farbe der Kronblätter ist fast immer gelb oder gelbgrün (selten rötlich-gelb), nur beim nordwestafrikanischen Bupleurum album ist sie purpurfarben.
Die Frucht ist eiförmig bis länglich sowie nicht oder nur wenig abgeflacht und an der Fugenfläche zusammengezogen. Die Oberfläche ist meist glatt (bei Bupleurum tenuissimum warzig) und kahl. Die Teilfrucht hat fünf deutliche Hauptrippen und keine Nebenrippen. Es gibt ein bis fünf Ölstriemen, die bei manchen Arten schwindend sind. Der kurze Griffel ist nach der Blüte zurückgebogen.
Die Gattung Bupleurum ist in der Gemäßigten Zone der Nordhalbkugel weit verbreitet. Etwa 39 Arten sind in Europa beheimatet. In China kommen etwa 42 Arten vor, 22 davon nur dort. In Nordamerika ursprünglich kommt nur Bupleurum americanum in den Rocky Mountains vor. Lediglich eine Art, Bupleurum mundtii, kommt in Südafrika vor, aber diese stammt ursprünglich aus Europa. In Australasien wurden Bupleurum-Arten eingeschleppt. Die meisten Arten besitzen nur sehr kleine Areale. Die Arten kommen in allen Höhenlagen vor, von Meereshöhe (beispielsweise Bupleurum tenuissimum) bis auf eine Höhenlage von 4900 Metern bei Bupleurum longicaule im Himalaya.
Die Gattung Hasenohren (Bupleurum) enthält nach Neves & Watson 2004 etwa 150 (je nach Quelle, zwischen 70 und 180) Arten (Auswahl):
Bupleurum euboeumBeauverd & Topali: Sie kommt in Griechenland, auf Kreta, auf Inseln der Ägäis und in der europäischen sowie asiatischen Türkei vor.[3]
Binsen-Hasenohr (Bupleurum praealtumL., Syn.: Bupleurum junceumL.): Sie kommt im südöstlichen Mitteleuropa, in Südeuropa und Südosteuropa bis zur europäischen Türkei vor.[3]
Bupleurum rollii(Montel.) Moraldo: Sie kommt in Italien und in Sizilien vor.[3]
Rundblättriges Hasenohr, Acker-Hasenohr oder Durchwachsenes Hasenohr (Bupleurum rotundifoliumL.):[5] Es ist von Europa bis Zentralasien verbreitet und in Nordamerika, Australien sowie Neuseeland ein Neophyt.
Bupleurum trichopodumBoiss. & Spruner: Sie kommt auf Sardinien, in Mazedonien, Griechenland, auf Kreta, auf Inseln der Ägäis, auf Zypern, in der Türkei, in Syrien, im Libanon und in Libyen vor.[3]
Bupleurum yunnanenseFranch.: Sie gedeiht an Berghängen in Höhenlagen von 2500 bis 5000 Metern in Dinggyê im südöstlichen Tibet und in den chinesischen Provinzen Sichuan sowie Yunnan.[4]
Der „Wurzelstock“ einiger Arten wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin als „chai hu“ gegen Husten, Fieber und Grippe verwendet. Da einige wenige Arten (etwa Bupleurum longiradiatum) jedoch giftig sind, kann es zu gefährlichen Verwechslungen kommen.[4]
She Menglan (佘孟兰), Mark F. Watson: Bupleurum, S. 60 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 14: Apiaceae through Ericaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2005, ISBN 1-930723-41-5. (Abschnitte Systematik, Beschreibung und Verbreitung)
Thomas Gaskell Tutin: Bupleurum L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S.345–350 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Bupleurum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
↑ abBupleurum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑
Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1, Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
↑Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.