Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 49′ N, 9° 19′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Bodenseekreis | |
Höhe: | 726 m ü. NHN | |
Fläche: | 40,75 km2 | |
Einwohner: | 3194 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 78 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88633 | |
Vorwahl: | 07554 | |
Kfz-Kennzeichen: | FN, TT, ÜB | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 35 020 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 5 88633 Heiligenberg | |
Website: | www.heiligenberg.de | |
Bürgermeister: | Denis Lehmann | |
Lage der Gemeinde Heiligenberg im Bodenseekreis | ||
Heiligenberg ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Bodenseekreis in Deutschland.
Heiligenberg liegt im oberen Linzgau, etwa vier Kilometer nördlich von Salem, und befindet sich direkt an einer eiszeitlichen Moränenkante, welche den um bis zu 400 Meter höher gelegenen oberen zum unteren Linzgau abgrenzt. Aufgrund seiner Lage bietet sich von Heiligenberg ein außergewöhnlicher Panoramablick auf den Bodensee und die Alpen, es gilt daher auch als „Aussichtsterrasse des Bodensees“.
Die Gemeinde hat die Ortsteile Betenbrunn, Echbeck, Rickertsreute, Röhrenbach, Oberrehna, Unterrehna, Wintersulgen, Hattenweiler und Steigen.
Bedingt durch die Höhe, die im Gemeindegebiet zwischen 700 und über 800 m ü. NHN liegt, herrscht hier bereits Mittelgebirgsklima. Es bildet einen markanten Kontrast zum milden Bodenseeklima des unteren Linzgaus: Im Sommer gibt es im Gegensatz zum Bodenseegebiet weniger schwüle Tage und im Winter sind hier die Schneemengen deutlich höher, weshalb in Heiligenberg und Umgebung auch Wintersport betrieben werden kann. Durch diese Bedingungen hat Heiligenberg ein Heilklima.
Oberhalb des Hauptorts liegt die sogenannte Amalienhöhe (788,2 m), deren sieben 1843 gepflanzte Linden die Kinder des damaligen Fürstenpaares Karl Egon II. und Amalie repräsentieren sollten.[2]
Rund um den Hauptort Heiligenberg liegt das gleichnamige Landschaftsschutzgebiet. Zudem liegen auf dem Gemeindegebiet mehrere Teilgebiete des FFH-Gebiets Deggenhauser Tal[3] sowie vier ausgewiesene Wasserschutzgebiete.
Auf Teilen des Gemeindegebiets wurden Besiedelungsspuren aus der Steinzeit gefunden. Christianisiert wurde das Dorf um 600 durch St. Gallus. Es ist unklar, ob der Name Heiligenberg aus dieser Zeit stammt oder schon in vorchristlicher Zeit eine lokale Kultstätte bezeichnete.
Im Jahre 1083 wurde der Ort als Mons Sanctus erstmals urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert errichteten die Linzgauer Landgrafen hier eine Burg, die dann Sitz der Grafen von Heiligenberg bzw. Werdenberg-Heiligenberg war.
Diese ging 1535 in den Besitz des Fürstenhauses Fürstenberg über und wurde zum prachtvollen Schloss Heiligenberg umgebaut. Es ist bis heute im Besitz dieser Familie. Heiligenberg ist Sommersitz des Oberhaupts der Familie zu Fürstenberg.[4] Auf Heiligenberger Gemarkung befindet sich außerdem der Burgrest Alt-Heiligenberg. Den Namen Heiligenberg trug auch das ehemalige Bezirksamt von 1824 bis 1849.
Während des Zweiten Weltkriegs stürzte am 18. März 1944 beim „Winkelhof“ von Betenbrunn[5] ein Consolidated B-24-Bomber („Liberator“) der USAAF ab, nachdem er über Friedrichshafen getroffen worden war.[6][7] Vier Mann der zehnköpfigen Besatzung konnten sich durch Fallschirmabsprünge retten.[8]
Die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung der Gemeinden Hattenweiler, Heiligenberg und Wintersulgen neu gebildet.[9]
Alle Ortsteile der heutigen Gemeinde Heiligenberg gehörten bis 1972 dem Landkreis Überlingen an.
Heiligenberg hat sich mit den Gemeinden Salem und Frickingen zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen.
Bürgermeister ist seit dem 1. Juni 2023 Denis Lehmann. Er wurde am 2. April 2023 mit 92,1 Prozent der Stimmen gewählt.[10] Er folgte Frank Amann nach, der von 1999 bis 2023 amtierte.
Der Gemeinderat in Heiligenberg besteht aus den 12 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis[11].
Bürgerliste | 56,66 % | 7 Sitze |
CDU | 43,34 % | 5 Sitze |
Die Gemeinde verfügt über kein amtliches Wappen. Die Neuverleihung eines Wappens, das nach dem Wunsch der Gemeinde Elemente der Wappen aller Altgemeinden als Oberwappen enthalten sollte, wurde vom zuständigen Hauptstaatsarchiv Stuttgart nicht genehmigt, da Gemeindewappen üblicherweise keine derartigen Oberwappen (wie sie etwa im Großen Landeswappen Baden-Württembergs enthalten sind) aufweisen.
Die Gemeinde verwendet daher das Wappen der „Altgemeinde“ Heiligenberg vor der Gebietsreform, das auf dem Wappen der Grafen von Heiligenberg basiert. Blasonierung: In Silber ein schwarzer Stufenschrägbalken (auch Heiligenberger Stiege genannt). Dieses Wappen wird – außergewöhnlich für ein Kommunalwappen – mit Helm und Helmzier verwendet: Auf dem Spangenhelm mit rot-goldenen Decken ein rot bezungter goldener Brackenrumpf.
In den Dienstsiegeln der Gemeinde wird das Wappen des Landes Baden-Württemberg geführt.
Eine Partnerschaft zwischen Heiligenberg und der französischen Gemeinde Heiligenberg im Elsass besteht seit 1968.
Die Gemeinde ist durch Buslinien unter anderem mit Frickingen, Salem und Überlingen verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.
Heiligenberg hat einen Segelflugplatz, den die Fluggemeinschaft Heiligenberg betreut und den Mitglieder der Markdorfer Segelflieger mitbenutzen.[12]
Eine besondere Rolle spielt der Tourismus. Heiligenberg ist staatlich anerkannter Luftkurort.
Das ortsansässige mittelständische produzierende, handwerkliche und Dienstleistungsgewerbe stellt rund 610 Arbeitsplätze.
Heiligenberg verfügt über eine eigene Grundschule im Ortsteil Wintersulgen.
Neben einem Friedhof gibt es in Heiligenberg seit Sommer 2007 den Friedwald Heiligenberg und seit Frühjahr 2015 den Friedwald Elisenruhe, in denen Naturbestattungen möglich sind.[4]
Heiligenberg liegt an der Westroute der Oberschwäbischen Barockstraße.
Die Gemeinde Heiligenberg bietet mit rund 50 Schneetagen[18] im Winter auf Langlauf- und Abfahrtspisten Gelegenheit für verschiedene Wintersportaktivitäten. So befindet sich in Wintersulgen der Haldenlift mit Flutlicht. Der Haldenlift wurde in der Saison 1969/70 in Betrieb genommen. Betreiber ist der Grundstückseigentümer.[19] Er verfügt über zwei parallel verlaufende Ein-Mann-Schlepplifte mit je 300 Meter Länge.[20] Der ehemalige Betenbrunner Lift beim Winkelhof in Steinsbrunn wurde vor rund 50 Jahren eröffnet,[19] existiert jedoch heute nicht mehr. Ebenso befindet sich im so genannten Rankental ein Schlittenhang.[18] Zudem gibt es rund um Heiligenberg ein Loipennetz. Neben zwei klassischen Loipen und zwei Skating-Spuren besteht die Möglichkeit eines 500 Meter langen Flutlichtlanglaufs (Klassisch/Skating) auf den Sportplätzen in Richtung Betenbrunn. Die Rundstrecken führen über eine Länge von vier (Betenbrunner-Loipe) und zehn Kilometern (Heiligenberger-Loipe). Die Einstiege in die Loipen befinden sich beim Rathaus und an den Sportplätzen sowie in Unterbetenbrunn.[21] Weiter ist auch eine Schleife mit einer Länge von einem Kilometer im Bereich der Amalienhöhe präpariert. Die Skiinteressengemeinschaft Salem-Heiligenberg-Pfullendorf (gegründet 1980) unterstützt die Gemeinde darin, die Loipen zu präparieren.[18]
In der Heiligenberger Ortsmitte endet die vierte und beginnt die fünfte Etappe des Jubiläumswegs, ein 111 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.
Am großen Ortsrandparkplatz beim Heiligenberger Rathaus beginnen die Panoramawege, zwei Rundwege von 13,6 bzw. 6,4 Kilometer Länge. Die mit speziellen Panoramaweg-Wegweisern markierten Wege führen durch die Höhenlandschaft Heiligenbergs und bieten Ausblicke auf Bodensee, Hegau, Linzgau, Alpen und Schwarzwald mit dem 1,493 m ü. NHN hohen Feldberg.[22]