Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 46′ N, 13° 3′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Deggendorf | |
Höhe: | 311 m ü. NHN | |
Fläche: | 45,81 km2 | |
Einwohner: | 7904 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 173 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94491 | |
Vorwahl: | 09901 | |
Kfz-Kennzeichen: | DEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 71 125 | |
Marktgliederung: | 66 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Mimminger Str. 2 94491 Hengersberg | |
Website: | www.hengersberg.de | |
Erster Bürgermeister: | Christian Mayer (FWG) | |
Lage des Marktes Hengersberg im Landkreis Deggendorf | ||
Hengersberg ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.
Die Gemeinde liegt circa zehn Kilometer südöstlich von Deggendorf und gehört zur Region Donau-Wald.
Es gibt 66 Gemeindeteile:[2]
Es gibt die Gemarkungen, Altenufer, Hengersberg, Schwarzach, Seebach (nur Gemarkungsteil 1), Waltersdorf, Schwanenkirchen.
Hengersberg wurde im Jahr 997 als Helmgeresberg durch Abt Gotthard von Niederalteich gegründet. Der Ort lag damals noch an der Donau. Auf Godehard geht auch die Kirche auf dem Frauenberg, ursprünglich eine Schlosskirche, zurück.
Im Jahr 1009 verlieh König Heinrich II. auf Bitten Godehards dem Kloster Niederaltaich das Recht, hier einen Markt zu halten sowie eine Zoll- und Mautstelle einzurichten. Im Jahr 2009 feiert Hengersberg als ältester Markt Altbayerns dieses 1000-Jahr-Jubiläum. Abt Hermann ließ 1270 ein Spital in Helingersberg errichten. Die Ableitung der Donau 1343 bis 1353 verminderte zwar die Bedeutung des Ortes als Maut- und Zollstelle, aber die Herzöge Heinrich und Otto statteten die geschlossene Hofmark mit dem Marktrecht, landesfürstlichen Freiheiten und dem Sitz eines Pflegamts aus.
Im Jahr 1430 verlieh Herzog Heinrich XVI. dem Markt Henngensperig zwei Jahrmärkte, deren Zahl später bis auf sechs anwuchs. Besonders die Hengersberger Viehmärkte hatten große Bedeutung. Das nach der Verlegung der Donau überflüssige Zollhaus wandelte Abt Paulus Gmainer im 16. Jahrhundert in ein Siechenhaus um, aus dem später das Bezirkskrankenhaus entstand.
Im Jahr 1590 ließ Abt Hermann III. auf dem Rohrberg die Pfarrkirche St. Michael erbauen. Im Dreißigjährigen Krieg und Österreichischen Erbfolgekrieg kam es mehrfach zu Plünderungen. 1513, 1796 und 1823 wüteten schwere Brände.
Das Pfleggericht, später Landgericht genannt, wurde mit dem von Winzer und 1803 mit dem von Deggendorf vereinigt. Stattdessen erhielt Hengersberg ein Rentamt, das etwa 1809 nach Niederalteich verlegt und etwa 1823 mit dem von Deggendorf vereinigt wurde.
Im Jahr 1838 erfolgte die Neuerrichtung eines Landgerichts, das 1879 in ein Amtsgericht umgewandelt und 1969 aufgelöst wurde. 1852 erhielt Hengersberg eine königliche Postexpedition. 1843 entstand die steinerne Brücke bei Schwarzach über die Hengersberger Ohe.
Am 26. November 1913 erhielt Hengersberg mit der Eröffnung des Abschnitts Deggendorf–Hengersberg der Bahnstrecke Deggendorf–Kalteneck einen Eisenbahnanschluss. Heute bildet dieser Abschnitt, auf dem noch Güterverkehr stattfindet, den Rest der ansonsten ab- und zum Donau-Ilz-Radweg umgebauten Bahnstrecke.
Gemeinde | Einwohner (1970) |
Eingemeindungs- datum |
Bemerkungen |
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Altenufer[3] | 368 | 01.01.1971 | |
Schwanenkirchen[3] | 961 | 01.04.1971 | Eingliederung von 688 der 961 Einwohner, Umgliederung von 230 Einwohnern nach Schöllnach und von 43 Einwohnern nach Winzer |
Schwarzach[3] | 806 | 01.01.1972 | |
Seebach[4] | 1067 | 01.04.1976 | Eingliederung von 236 der 1067 Einwohner, Umgliederung der anderen Einwohner nach Deggendorf |
Waltersdorf[3] | 400 | 01.04.1971 |
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs der Markt von 6161 auf 7802 um 1641 Einwohner bzw. um 26,6 %.
Von den 7630 Einwohnern am 19. Oktober 2017 waren 3413 männlich und 3493 weiblich. Davon 6906 Deutsche (inkl. "Doppelstaatler") und 724 Ausländer.[5]
Der Marktgemeinderat von Hengersberg besteht aus 20 Gemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister. Die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:[6]
Partei/Liste | Stimmenanteil | Sitze |
CSU | 35,5 % | 7 |
FW Hengersberg-Altenufer | 18,7 % | 4 |
SPD | 8,3 % | 2 |
FW Schwanenkirchen-Waltersdorf | 9,0 % | 2 |
FW Schwarzach-Frohnstetten | 8,0 % | 1 |
Hengersberger Bürgerblock | 8,2 % | 2 |
Junge Liste | 6,4 % | 1 |
Bündnis 90/Die Grünen | 6,0 % | 1 |
Wahlbeteiligung: 62,8 % |
Seit dem 16. Februar 2003 ist Christian Mayer (Freie Wähler) erster Bürgermeister. Er wurde bei den Kommunalwahlen am 15. März 2020 mit 50,24 % der Stimmen wiedergewählt.[7]
Bei der konstituierenden Marktgemeinderatssitzung am 14. Mai 2020 wurden Mathias Berger (CSU) zum 2. Bürgermeister und Ewald Straßer (SPD) zum 3. Bürgermeister gewählt.[8]
Bürgermeister seit dem Zweiten Weltkrieg waren:[9][10]
Blasonierung: „In Silber auf grünem Dreiberg stehend eine blaue Blume mit goldenem Butzen auf einem von vier grünen Blättern besetzten grünen Stängel; darüber am oberen Schildrand eine silberne Wolke, aus der goldene Strahlen hervorbrechen.“[12] | |
Wappenbegründung: Der grüne Dreiberg stammt aus dem Wappen der Benediktinerabtei Niederalteich und erinnert daran, dass Hengersberg bis zur Säkularisation 1803 ein Klostermarkt war. In Abbildungen aus dem 16. Jahrhundert ist ein Ortswappen belegt, das nur den Niederalteicher Dreiberg und darüber ein Schildhaupt mit den bayerischen Rauten als Hinweis auf das herzogliche Pfleggericht Hengersberg zeigt. 1811 gab die Nationalgarde von Hengersberg irrtümlich das älteste Wappen der Stadt Landsberg am Lech (rotes Tatzenkreuz über grünem Dreiberg) als Marktwappen aus. König Max I. Joseph verlieh schließlich 1813 das heutige Wappen. Die Begründung, dass es sich dabei um das Wappen handelt, das Niederalteich wegen Hengersberg führte, ist nicht zutreffend. Tatsächlich geht das Wappen auf das persönliche Wappen des Niedergerichtsherrn im Markt zu Beginn des 18. Jahrhunderts, des Abtes Joscio Hamberger (1700–1739), zurück, das unter einer strahlenden Sonne fünf Blumen auf einem Hügel zeigt. Dieses Bild ist auch in älteren Stadtansichten als Marktwappen zu finden und wurde schon 1701 irrtümlich dem Markt Hengersberg zugeschrieben.
Dieses Wappen wird seit 1813 geführt. |
Im Jahre 1990 wurde die Gemeindepartnerschaft mit Gunskirchen in Oberösterreich geschlossen. Bereits seit 1968 pflegten die beiden Kommunen freundschaftliche Beziehungen.[13]
Spital Hengersberg mit Kunstsammlung Ostbayern
Soweit nicht anders angegeben, befinden sich die folgenden Bauwerke in Hengersberg:
Es gab 2017 insgesamt 4454 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Von den Einwohnern standen 3123 Personen in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Damit überwog die Zahl der Einpendler um 1331 Berufstätige. 104 Einwohner waren arbeitslos. 2016 bestanden 83 landwirtschaftliche Betriebe. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 2362 ha. Davon waren 1514 ha Ackerfläche und 843 ha Dauergrünfläche.
Im Vergleich die Daten von 1999 (in Klammern die Steigerung/Reduzierung):
Der Markt liegt an der Bahnstrecke Deggendorf–Kalteneck, die heute in Hengersberg endet und nur noch im Güterverkehr betrieben wird. Außerdem besitzt der Ort eine eigene Anschlussstelle an der A3. Hengersberg liegt auch am Anfang der Bundesstraße 533 Richtung Bundesstraße 85 und Freyung.
Im Jahr 2018 existierten folgende Einrichtungen (in Klammern jeweils die Zahlen aus 1999):
Eine kleine Besonderheit ist, dass es in Hengersberg drei Kirchen gibt: zwei katholische Kirchen (Rohrberg- und Frauenbergkirche) und die evangelische Friedenskirche.
Das zur Gemeinde gehörende Schwanenkirchen gilt mit 1150 Jahren, im Jahr 857 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als eine der ältesten Ortschaften links der Donau.
Auch kam es in Schwanenkirchen zur Zeit der Weltwirtschaftskrise zu einem Wirtschaftswunder, da der damalige Bergwerksbesitzer das Notgeld „WÄRA“ einführte. Die Zeitungen in ganz Deutschland schrieben damals von der „WÄRA-Insel im Bayerischen Wald“. Nach dem Vorbild Schwanenkirchens führte dann auch Hengersberg (Schwanenkirchen war bis zur Gebietsreform 1971 eine eigene Gemeinde) die WÄRA ein, dieses Notgeld wurde jedoch im Jahre 1931 von der Regierung verboten.
Der Vater von Papst Benedikt XVI., Josef Ratzinger, stammt aus Rickering (Pfarrei Schwanenkirchen); dieser wurde dort im Jahr 1877 geboren.