Die Häufigkeit wird auf unter 1 zu 1.000 bis 1 zu 4.000 weltweit geschätzt, in Endemiegebieten mit Malaria kann die Häufigkeit bei 1 zu 50 liegen, da die Elliptozyten relativ resistent gegen Malaria sind. So liegt die Inzidenz in Äquatorialafrika bei etwa 0,6 %, in der Urbevölkerung der Malaien bei bis zu 30 %.[4]
Die Vererbung erfolgt autosomal-dominant (AD) oder autosomal-rezessiv (AR). Bei weniger als 10 % tritt eine schwere Form auf, die Hereditäre Poikilozytose oder Pyropoikilozytose (HPP) genannt wird.[2]
Das klinische Erscheinungsbild ist sehr uneinheitlich. Symptome können in jedem Alter auftreten. Meist verläuft die Erkrankung asymptomatisch, oder es liegt eine milde hämolytische Anämie, Gelbsucht, Splenomegalie vor oder es kommt zu Gallensteinen.
Die Poikilozytose kann besonders beim Neugeborenen einen schweren bis tödlichen Verlauf nehmen. In den ersten Lebensjahren nehmen die Symptome dann ab. Infektionen oder eine Schwangerschaft kann eine Hamolytische Anämie bei zuvor unauffälligen Patienten verursachen.[2][11]
Die Diagnose ergibt sich aus dem Nachweis elliptisch geformter Erythrozyten (Elliptozytien) im peripheren Blutabstrich. Nur bei der HPP (Hereditären Poikilozytose) ist die osmotische Resistenz der Zellen herabgesetzt. Eine SDS-PAGE-Analyse kann genauer Anomalien der Zellmembran aufdecken. Durch humangenetische Untersuchung kann die Diagnose gesichert werden.[2][3]
Y. H. Shih, Y. C. Huang, C. Y. Lin, H. Y. Lin, S. F. Kuo, J. S. Lin, M. C. Shen: A large family of hereditary spherocytosis and a rare case of hereditary elliptocytosis with a novel SPTA1 mutation underdiagnosed in Taiwan: A case report and literature review. In: Medicine. Band 102, Nummer 4, Januar 2023, S. e32708, doi:10.1097/MD.0000000000032708, PMID 36705355, PMC 9875991 (freier Volltext) (Review).
Suman K. Jha, Sarosh Vaqar: Hereditary Elliptocytosis. In: StatPearls. StatPearls Publishing, Treasure Island (FL) 2023, PMID 32966004, StatPearls
↑P. G. Gallagher, M. J. Petruzzi, S. A. Weed, Z. Zhang, S. L. Marchesi, N. Mohandas, J. S. Morrow, B. G. Forget: Mutation of a highly conserved residue of betaI spectrin associated with fatal and near-fatal neonatal hemolytic anemia. In: The Journal of clinical investigation. Band 99, Nummer 2, Januar 1997, S. 267–277, doi:10.1172/JCI119155, PMID 9005995, PMC 507794 (freier Volltext).
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