Herman Brusselmans studierte Niederländisch und Englisch an der Universität in Gent. In seiner Jugend war er ein erfolgreicher Fußballspieler und spielte für den VW Hamme und den SC Lokeren. In den frühen 1980er Jahren wurde er als Teil einer jungen flämischen Schriftstellergeneration, der unter anderem Tom Lanoye und Kristien Hemmerechts angehörten, bekannt. Brusselmans schrieb für das belgische Wochenmagazin HUMO eine Kolumne. Er bekam eine eigene Fernsehshow und erschien regelmäßig in Talk-Shows. Seine Kommentare erregten Aufsehen in den Medien und der Öffentlichkeit und gipfelten sogar in Klagen gegen den Schriftsteller.
Im Dezember 2023 unterstellte Brusselmans Israel, es wende im Krieg im Gazastreifen dieselben Methoden an wie einst die Deutschen, um „eine ganze Rasse zu vernichten“. Am 4. August 2024 veröffentlichte er in HUMO einen Artikel, in dem er ausdrückte, was er bei den Auseinandersetzungen in Gaza empfinde: „Ich sehe das Bild eines weinenden und schreienden palästinensischen Jungen, der völlig außer sich nach seiner Mutter schreit, die unter den Trümmern liegt, und ich stelle mir vor, dass der Junge mein eigener Sohn Roman ist und die Mutter meine Freundin Lena, und ich werde so wütend, dass ich jedem Juden, dem ich begegne, ein spitzes Messer in die Kehle rammen möchte.“ Für jeden von der „israelischen Scheißarmee“ getöteten Hamas- oder Hisbollah-Kämpfer würden „Hunderte unschuldiger Zivilisten getötet“, darunter viele Kinder. Die European Jewish Association kündigte daraufhin rechtliche Schritte an.[1]Assita Kanko, eine belgische Abgeordnete des Europäischen Parlaments (MdEP), schrieb, Brusselmans Aussage sei „purer und offener Antisemitismus“. Hier gehe es „nicht um Meinungsfreiheit oder Satire, es ist ein Aufruf zur Gewalt. Es ist ein Aufruf zum Mord. Warum veröffentlichen @Humo so etwas überhaupt?“[2] Mehrere jüdische Organisationen in Belgien verklagten den Kolumnisten sowie die Zeitschrift wegen Anstiftung zu Hass und Mord.[3]
Kritiker werfen Brusselmans wegen der wiederkehrenden Hauptthemen seines Werkes (Sex, Alkohol, Zigaretten und Langeweile) Monotonie vor. Die Kritik bemängelt auch die autobiographische Komponente und eine angeblich geringe Qualität. Trotzdem zählt der Autor zu den bekanntesten und absatzstärksten Autoren in Flandern.
Herman Brusselmans spielte 1996 ein autistisches Mitglied der Hells Angels in der belgischen Filmproduktion Camping Cosmos. Anfang 2007 erschien nach seinem 1994 veröffentlichten Roman ein gleichnamiger Film (Ex Drummer) des Regisseurs Koen Mortier.