1822 wechselte Anschütz an die Kunstakademie Düsseldorf zu Peter von Cornelius. Als Gehilfe von Karl Stürmer und Hermann Stilke wirkte er an dem großen Fresko Das jüngste Gericht im Assisensaal in Koblenz mit. Cornelius nahm ihn schließlich 1826 zusammen mit den Mitschülern Wilhelm Kaulbach und Adam Eberle für einige Großaufträge mit nach München. Dort führte Anschütz bis 1827 eines der drei Deckenfresken des Odeon-Saales aus, Das Urteil des Midas, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.[1]König Ludwig I. von Bayern zeigte sich begeistert und finanzierte Anschütz 1830 bis 1831 eine Studienreise nach Neapel, wo er im Bourbonischen Museum (heute: Archäologisches Nationalmuseum) und anschließend auch in den Ruinen von Herculaneum und Pompeji skizzierte. Nach seiner Rückkehr setzte er die so gewonnenen Eindrücke in Fresken in der königlichen Residenz um. 1847 wurde er an der Königlichen Kunstakademie München Lehrer für Historienmalerei und gestaltete dort bis 1873 zusammen mit Johann Georg Hiltensperger und Alexander Strähuber den Mal- und Zeichenunterricht. 1860 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Münchner Vereins für Christliche Kunst.
Anschütz war mit der in ihrer Zeit gefeierten Pianistin Karoline Dulcken verheiratet.[2] Der Ehe entstammten mehrere Kinder.
Die Grabstätte von Hermann Anschütz befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 28 – Reihe 8 – Platz 25/26) Standort48.12608333333311.564305555556.
Himmelfahrt Mariens und Heilige Dreifaltigkeit, Altarbilder (Furth im Walde, Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt)[3]
Madonna als Himmelskönigin, umgeben von St. Georg, Mauritius, Barbara und Joseph, den Patronen der vier Waffengattungen, Altarbild für die Garnisonskirche in Koblenz; Auftrag des Prinzen von Preußen und nachmaligen Kaisers Wilhelm I.; ausgestellt: München 1858
Heilige Familie mit Elisabeth und Johannes, Zeichnung 1825
Bacchusknabe, einen Leoparden tränkend, 1840
Der kleine Trommler, 1840
Alte Glashütte im Bayerischen Wald, 1852
Landleben, 1853 (Kunsthandel)
Helgoland, 1855: Koblenz, Mittelrhein-Museum
Der Hl. Sebastian, 1877; Altarbild (Herrngiersdorf-Sandsbach, Pfarrkirche St. Petrus)[4]
Verein für christliche Kunst in München (Hrsg.): Festgabe zur Erinnerung an das 50jähr. Jubiläum. Lentner’sche Hofbuchhandlung, München 1910, S. 74.
Siegfried Weiß: Berufswunsch Kunst. Maler, Grafiker, Bildhauer. Ehemalige Schüler des Münchner Maximiliansgymnasiums der Jahre 1849 bis 1918. Allitera Verlag, München 2012. ISBN 978-3-86906-475-8, S. 57, 76, 85, 106, 113, 257.