Bausingers Vater war zunächst Bankbeamter, ab 1935 Vorstand der Gewerbebank Aalen, seine Mutter eine Wirts- und Arbeitertochter.
Im Alter von 17 Jahren wurde Hermann Bausinger zur Wehrmacht eingezogen. Im Jahr 1946 kehrte er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft heim, 1947 machte er das Abitur am Schubart-Gymnasium Aalen.
Er war Mitherausgeber der Enzyklopädie des Märchens und von Klöpfer & MeyersKleiner Landesbibliothek. Ferner war er unter anderem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Suevica – Beiträge zur schwäbischen Literatur- und Geistesgeschichte.
Bausinger galt als einer der führenden Köpfe der deutschen Nachkriegsvolkskunde, der mit seinem Abschied vom Volksleben (so der Titel eines Sammelbands) eine programmatische Wende hin zu einer empirischenKulturwissenschaft einleitete,[4] worin auch die Umbenennung des Tübinger Instituts begründet war. Er starb im November 2021 im Alter von 95 Jahren.
mit Markus Braun und Herbert Schwedt: Neue Siedlungen. Volkskundlich-soziologische Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1959.
Volkskultur in der technischen Welt. Kohlhammer, Stuttgart 1961, (Mehrere deutschsprachige Auflagen; in englischer Sprache: Folk culture in a world of technology. Indiana University Press, Bloomington IN 1990, ISBN 0-253-31127-6; in ungarischer Sprache: Népi kultúra a technika korszakában. Osiris-Századvég, Budapest 1995, ISBN 963-379-038-7; in italienischer Sprache: Cultura popolare e mondo tecnologico (= Strumenti e ricerche. 27). Guida, Neapel 2005, ISBN 88-7188-938-X; in japanischer Sprache und Schrift: 科学技術世界のなかの民俗文化. 文楫堂, 新宮 2005; in griechischer Sprache und Schrift: Ο λαϊκός πολιτισμός στον κόσμο της τεχνολογίας. Πατάκης, Αθήνα 2009, ISBN 978-960-16-3371-8; in chinesischer Sprache und Schrift: 技术世界中的民间文化. 广西师范大学出版社, 廣西 2009, ISBN 978-7-5495-5290-0).
Volksideologie und Volksforschung. Zur nationalsozialistischen Volkskunde, in: Zeitschrift für Volkskunde 61 (1965), S. 177–204.
Volkskunde. Von der Altertumsforschung zur Kulturanalyse. Habel, Berlin u. a. 1971, ISBN 3-87179-047-8.
Dialekte, Sprachbarrieren, Sondersprachen (= Deutsch für Deutsche. Bd. 2 = Fischer. 6145). Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1972, ISBN 3-436-01488-5 (Mehrere Auflagen).
Formen der „Volkspoesie“ (= Grundlagen der Germanistik. 6, ISSN0533-3350). E. Schmidt, Berlin 1968, (2., verbesserte und vermehrte Auflage. ebenda 1980, ISBN 3-503-01632-5).
Momo: Ein Versuch über politliterarische Placeboeffekte In: Literatur in der Demokratie : für Walter Jens zum 60. Geburtstag, 1983, S. 137–145 (online)
Bürgerlichkeit und Kultur. In: Jürgen Kocka (Hrsg.): Bürger und Bürgerlichkeit im 19. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1987, ISBN 3-525-01339-6, S. 121–142, (online).
Märchen, Phantasie und Wirklichkeit (= Jugend und Medien. 13). dipa-Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-7638-0126-X.
als Herausgeber mit Klaus Beyrer und Gottfried Korff:Reisekultur. Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35502-1 (Mehrere Ausgaben).
Der blinde Hund. Anmerkungen zur Alltagskultur. Verlag Schwäbisches Tagblatt, Tübingen 1991, ISBN 3-928011-06-5.
mit Werner Richner: Baden-Württemberg. Landschaft und Kultur im Südwesten. Braun, Karlsruhe 1994, ISBN 3-7650-8118-3.
Ein bisschen unsterblich. Verlag Schwäbisches Tagblatt, Tübingen 1996, ISBN 3-928011-21-9.
Vorwort In: Freddy Raphaël, Utz Jeggle (Hrsg.): D’une rive a l’autre. Rencontres ethnologiques franco-allemandes. = Kleiner Grenzverkehr. Deutsch-französische Kulturanalysen. Éditions de la Maison des sciences de l’homme, Paris 1997, ISBN 2-7351-0682-9, S. 3–14.[8]
Typisch deutsch. Wie deutsch sind die Deutschen? (= Beck’sche Reihe. 1348). Beck, München 2000, ISBN 3-406-42148-2 (Mehrere Ausgaben).
Die bessere Hälfte. Von Badenern und Württembergern. Deutsche Verlags-Anstalt, München u. a. 2002, ISBN 3-421-05591-2.
Fremde Nähe. Auf Seitenwegen zum Ziel. Essays. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2002, ISBN 3-421-05746-X.
Der herbe Charme des Landes. Gedanken über Baden-Württemberg. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2006, ISBN 3-937667-75-X (Mehrere Ausgaben).
Sportkultur (= Sport in der heutigen Zeit. Tübinger Schriften zur Sportwissenschaft. 6). Attempto-Verlag, Tübingen 2006, ISBN 3-89308-385-5.
Berühmte und Obskure. Schwäbisch-alemannische Profile. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2007, ISBN 978-3-937667-93-5.
Seelsorger und Leibsorger. Essays über Hebel, Hauff, Mörike, Vischer und Hansjakob. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2009, ISBN 978-3-940086-33-4 (2., überarb. und erw. Aufl. ebenda 2011, ISBN 978-3-940086-95-2).
Wie ich Günther Jauch schaffte. 13 Zappgeschichten. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2011, ISBN 978-3-86351-020-6.
zus. mit Walter Jens: Unser Uhland. Tübinger Reden. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2013, ISBN 978-3-86351-062-6.
Ergebnisgesellschaft. Facetten der Alltagskultur. Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen 2015, ISBN 978-3-932512-84-1.
Eine Schwäbische Literaturgeschichte. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2016, ISBN 978-3-86351-424-2.
Hermann Bausinger, Wolfgang Kaschuba, Gudrun M. König, Dieter Langewiesche, Bernhard Tschofen: Ein Aufklärer des Alltags. Der Kulturwissenschaftler Hermann Bausinger im Gespräch mit Wolfgang Kaschuba, Gudrun M. König, Dieter Langewiesche und Bernhard Tschofen. Böhlau, Wien u. a. 2006, ISBN 978-3-205-77535-5.
Sabine Doering-Manteuffel: Das Weltkind in der Mitten. Hermann Bausinger und die Empirische Kulturwissenschaft. Ein Geburtstagsgruß zu seinem Siebzigsten. In: Augsburger Volkskundliche Nachrichten. Bd. 2, 1996, ISSN0948-4299, S. 35–51, (Digitalisat).
↑Hermann Bausinger, Wolfgang Kaschuba, Gudrun M. König, Dieter Langewiesche, Bernhard Tschofen: Ein Aufklärer des Alltags. Der Kulturwissenschaftler Hermann Bausinger im Gespräch. Böhlau, Wien u. a. 2006, ISBN 978-3-205-77535-5.
↑Jürgen Kaube: Durchlüftung der Heimat. Hermann Bausinger wird neunzig und legt eine schwäbische Literaturgeschichte vor. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 17. September 2016, S. 11.