Freese wurde von seinem Vater, trotz seiner frühen Neigung zur Kunst, dazu bestimmt, den Beruf des Landwirts zu erlernen. Er übte zunächst mehrere unterschiedliche Berufe aus, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er war seit 1847 kurzzeitig ein Schüler im Atelier von Wilhelm Brücke und kam später von Carl Steffeck. Von der Landschaftsmalerei seiner Lehrer wechselte Freese früh zu seinen Tier- und Jagdbildern. Dabei waren oftmals dramatisch bewegte Szenen mit Hirschen seine Lieblingsmotive. Seine Lebensumstände erlaubten es ihm nach vielen schweren Schicksalsschlägen erst im Alter von 34 Jahren sich gänzlich der Kunst zu widmen. Sein erstes Bild von den kämpfenden Hirschen entstand 1857. Er beschickte seit 1860 die BerlinerAkadedemie-Ausstellungen überwiegend mit Darstellungen von Hirschen.
Seine Jagdausflüge gaben dem passionierten Jäger Anregungen, die er dann im Atelier künstlerisch umsetzte. Nach eigenem Bekunden hatte Freese vieler seiner dramatisch inszenierten Jagddarstellungen selbst erlebt. Er versah die Darstellungen mit passenden Landschaften und stimmungsvollem Mondschein. Im Jahr 1867 nahm er mit Bildern an der Ausstellung im Paris teil.
Im Jahr 1871 erlitt Freese bei Hasenfelde, nahe Fürstenwalde, einen tödlichen Jagdunfall.[1] Er erlag einen Hirnschlag als er, erhitzt von der Jagt, ein kaltes Gewässer durchqueren wollte.[2]
Die Angaben zu seinem Geburtsdatum sind recht unterschiedlich, sie variieren von 1813,[3] über 1819[4][1][5] und 1830[6] bis hin zu 1832.[7] Die Angabe er wäre erst im Alter von 34 Jahren zur Malerei übergegangen muss sich also auf ein Geburtsjahr 1813 beziehen, wenn er 1847 Schüler von Wilhelm Brücke wurde. Ein Geburtsjahr 1830 oder 1832 ist unwahrscheinlich, weil er dann (34-jährig) erst 1864 oder 1866, also lange nach Schaffung der ersten Bildern Maler geworden wäre.
Freese, Hermann, Maler. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 6, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 634. – hier ist abweichend der 14. Mai 1830 als Geburtstag angegeben
Freese, Joh. Oscar Hermann, Tier- u. Jagdmaler. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1 /1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 322 (Textarchiv – Internet Archive).
Freese, Hermann (Joh. Oskar). In: Max Jordan: Katalog der Königlichen National-Galerie zu Berlin. 7. Auflage, Band 2: Biographisches Verzeichniss der Künstler. Ernst Friedrich Mittler & Sohn, Berlin 1885, S. 65 (books.google.de).
↑Adolf Rosenberg: Die neuere Geschichts-, Bildniss- und Genremalerei in Berlin. In: Geschichte der modernen Kunst. Band3: Die Deutsche Kunst, zweiter Abschnitt 1848–1889. Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1889, S.139–244, hier S. 181 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Freese, Johann Oscar Hermann. In: Michael Bryan, Robert Edmund Graves, Walter Armstrong (Hrsg.): Dictionary of painters and engravers, biographical and critical. London : G. Bell and Sons, 1886, S.523 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).
↑Freese, Joh. Oscar Hermann, Tier- u. Jagdmaler. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1 /1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 322 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Freese, Joh. Oscar Hermann, Thier- und Jagdmaler. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band1: Aachen–Fyt. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S.475 (Textarchiv – Internet Archive).