Hermann Graedener wuchs in Hamburg auf. Er wurde von seinem Vater, dem Komponisten Carl Grädener, ausgebildet. Als dieser 1862 an das Konservatorium in Wien berufen wurde, ging Hermann Graedener mit ihm dorthin. Hier erhielt er im selben Jahr eine Stelle als Organist an der Lutherischen Stadtkirche in Wien. Ab 1864 war er Violinist des Hoforchesters. Er blieb weiter in Wien, als sein Vater 1865 die Stadt wieder verließ.[2][3] Von 1877 bis 1913 unterrichtete er Musiktheorie am Konservatorium. An der Wiener Universität unterrichtete er ab 1899 Harmonielehre und Kontrapunkt.[2][3] Zwischen 1892 und 1896 wirkte er zudem als Dirigent der Wiener Singakademie. Er zählte zum Freundeskreis um Johannes Brahms.
Die Wienbibliothek im Rathaus besitzt mit der Sammlung Hermann Grädener – Carl Georg Peter Grädener den Nachlass Hermann Graedeners. Er besteht aus dreiunddreissig Inventarnummern, die in dreizehn Archivboxen aufbewahrt werden. Sie enthält Werke, Briefe, Lebensdokumente und Sammlungen von Musikalien. Darunter befinden sich unter anderem die im Folgenden aufgeführten Werke.[4]
Klaviertrio Nr. 1 op. 1, Theodor Sack, Graedeners Onkel gewidmet, Fritz Schuberth, Hamburg I Allegro II Andante III Finale. Allegro non troppo[Digitalisat 1]
Drei Impromptus für Klavier zu vier Händen op. 2, Fritz Schuberth, Hamburg
Quintett für Pianoforte, zwei Violinen, Viola und Violoncell op. 6, Fr. Kistner, Leipzig, um 1872[5]
Fünf Duette für Sopran und Tenor mit Pianofortebegleitung op. 7[6]
Vier Lieder für Tenor oder Sopran mit Klavierbegleitung op. 8, J. P. Gotthard, Wien, um 1873 OCLC1035626179
Fünf Intermezzi für Violine und Klavier op. 9, Leipzig, 1880 OCLC637409848
Sieben Lieder für eine Altstimme und Klavierbegleitung op. 10[7]
Oktett für vier Violinen, zwei Bratschen und zwei Violoncelli C-Dur op. 12, Wedl, Wiener Neustadt, 1881 OCLC982117630
Sinfonietta op. 14
Sechs Lieder für Tenor oder Sopran mit Begleitung des Pianoforte op. 15[8]
Sonate für Violine und Klavier op. 16
Sechs Lieder für Tenorbariton oder Mezzosopran mit Clavierbegleitung op. 17
Quintett No. 2 c-moll für Pianoforte, zwei Violinen, Viola und Violoncell op. 19[9]
Klavierkonzert op. 20
Sinfonie Nr. 1 h-moll op. 21
Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 22, 1890 Ondracek Das Werk wurde zwischen dem 15. und 18. Juni 2018 im House of Records in Kiew von der Violinistin Karen Bentley Pollick und dem Nationalen Sinfonieorchester der Ukraine unter der Leitung von Gottfried Rabl eingespielt und ist beim Label Toccata Classics erschienen.
Quintett für zwei Violinen, Bratsche und zwei Violoncelli op. 23, David Popper gewidmet
Vier Lieder für mittlere Stimme mit Klavierbegleitung op. 30, Eduard Gärtner gewidmet, ins Englische übersetzt von Virginia Woods Morgan.Adolf Fürstner, Berlin. 1891/92[10] II Frage. Text: Julius Wolff IV Lass mich dir sagen, lass mich dir singen. Text: Julius Wolff
Fünf Lieder für hohe Stimme op. 34 OCLC78514885 I Der Gärtner, Text: Eduard Mörike II Zum Abend, Text: Hermann Kletke III Wen steht das Kränzchen ? Text: Josef Wenzig IV O lass dich halten goldne Stunde, Text: Otto Roquette V Nun will ich mit dem reinsten Klang, Text: J. Wolff
Sonate c-moll für Klavier und Violine op. 35, David Kahn-Speyer gewidmet
Lieder op. 37. II Klare Quelle IV Mit den zieh’nden Schwänen
Vier Lieder für eine mittlere Singstimme mit Pianofortebegleitung, op. 38, Breitkopf & Haertel, Leipzig[12] I Das erste Stelldichein II Welle, blanke Welle. Text: Karl Lemcke III Das Lebewohl
Der Spielmann. Rhapsodie für gemischten Chor, Sologeige und großes Orchester op. 40, Text: Emanuel Geibel.
Violinkonzert Nr. 2 d-moll op. 41, 1905. Das Werk wurde zwischen dem 15. und 18. Juni 2018 im House of Records in Kiew von der Violinistin Karen Bentley Pollick und dem Nationalen Sinfonieorchester der Ukraine unter der Leitung von Gottfried Rabl eingespielt und ist beim Label Toccata Classics erschienen.
Johannes Wittenborg. Ballade für gemischten Chor, Soli und großes Orchester. Op. 42 Text: Emanuel Geibel
Sechs Lieder für Gesang und Klavier op. 44
Cellokonzert Nr. 1 op. 45
Cellokonzert Nr. 2 op. 47
O, mein Vaterland, Text: Gerhart Hauptmann. Hymne für Männerchor, gemischten Chor und großes Orchester. Op. 49
Vater unser. Hymne für vierstimmigen Frauenchor, vierstimmigen Männerchor und großes Orchester. Op. 51, 1914, Kaiser Franz Joseph I. gewidmet.