Hermann Pleuer wurde als Sohn eines Goldwarenfabrikanten geboren. Nach dem Besuch der Stuttgarter Kunstgewerbeschule (1879–1881) und der Stuttgarter Kunstakademie (1881–1883) folgte ein Studium an der Akademie in München. 1886 kehrte er nach Stuttgart zurück und fiel zunächst als Bohemien[1] auf. Es entstanden Bilder zur Künstlerbohème und Nachtbilder (Frauenakte im Mondschein) sowie Landschaftsbilder, bevor er sich, fasziniert von der technischen Entwicklung der Industrialisierung und dem „Rausch der Geschwindigkeit“[2], der Eisenbahnmalerei zuwandte. Pleuer fand finanzielle Unterstützung durch den Mäzen Freiherr von Fachsenfeld. Er verstarb 47-jährig an einer Lungentuberkulose.
Professor Hermann Pleuer 1863–1911. In: Walter Klein: Gmünder Kunst der Gegenwart. Greiner & Pfeiffer, Stuttgart 1924 (Gmünder Kunst; 4), S. 60–65.
Gabriele Kiesewetter: Hermann Pleuer (1863–1911). Leben und Werk. Die Entdeckung der Geschwindigkeit, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-8062-1411-5, Rezension.
Roland Schurig: „Die Poesie der Schienenwelt so lebendig empfunden“ Der Impressionist Hermann Pleuer (1863–1911). In: Momente, Beiträge zur Landeskunde von Baden-Württemberg (2007), Heft 1.
Stadt Aalen (Hg.): Pleuer und die Eisenbahn, Stuttgart 1978, Ausstellungskatalog.
Isabel Grüner: Impressionismus im deutschen Südwesten. Otto Reiniger, Hermann Pleuer, Heinrich von Zügel, Christian Landenberger.Kunststiftung Hohenkarpfen, Kunstverein Schwarzwald-Baar-Heuberg, Hausen ob Verena 1997, ISBN 3-93-056917-5.
Joachim Wagenblast: Licht aus der Dunkelheit. Der Impressionist Hermann Pleuer. In: Schwäbische Heimat. Bd. 52 (2001), Nr. 1, S. 52–56 (https://doi.org/10.53458/sh.v52i1.6484).
Jeannette Brabenetz: Die Trias des Schwäbischen Impressionismus. Hermann Pleuer, Otto Reiniger und Christian Landenberger. In: Carla Heussler / Christoph Wagner (Hrsg.): Stuttgarter Kunstgeschichten, von den schwäbischen Impressionisten bis zur Stuttgarter Avantgarde. Schnell & Steiner, Regensburg 2022 (Regensburger Studien zur Kunstgeschichte; 21), ISBN 978-3-7954-2888-4, S. 20–35.
↑John Waltman: Die feinen Spuren der Erinnerung, Württembergs Eisenbahnmaler Hermann Pleuer und seine Welt feiert eine Wiederauferstehung im Maßstab 1:87, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 4. Mai 2008, Seite V12.