Die Fassung 2019 der ISO 7010 beinhaltet die Wasser- und Strandsicherheitszeichen, die zuvor in der nun zurückgezogenen ISO 20712-1 festgelegt waren.[2]
Die europäische Norm ist EN ISO 7010, deren aktuelle Fassung im März 2020[3] vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) angenommen wurde. In Österreich löst sie die ÖNORM Z1000 ab, in Deutschland gilt sie in Verbindung mit der teilweise ersetzten DIN 4844-2.
Für die Kennzeichnung des Grades der Gefährdung bestimmt ISO 3864-2 die folgenden Farben und Signalwörter:[6]
Bedeutung/Verwendung
RAL-Name
Kontrastfarbe
RAL-Nummer
RGB-Hex
Farbmuster
Signalwort
Hoher Risikograd
Signalrot
Weiß
3001
#9B2423
GEFAHR
Mittlerer Risikograd
Signalorange
Schwarz
2010
#D4652F
WARNUNG
Niedriger Risikograd
Signalgelb
Schwarz
1003
#F9A800
VORSICHT
Das Signalwort GEFAHR ist, falls ein hoher Risikograd vorliegt, in signalweißer Farbe zu schreiben um den Kontrast zum signalroten Hintergrund zu vergrößern.
Die Gestaltung der Symbole richtet sich nach ISO 3864-3. Mit Ausnahme des Ausrufezeichens im allgemeinen Gebotszeichen und im allgemeinen Warnzeichen dürfen Sicherheitszeichen weder Schriftzeichen noch Zahlen enthalten. Dies gilt auch für mathematische Symbole.[7] Das Urbild jedes Sicherheitszeichens hat eine Größe von 7 cm.[8] Innerhalb dieses Urbilds müssen die Linien mindestens eine Breite von 1 mm (in Ausnahmefällen 0,5 mm) besitzen.[9] Bis auf wenige Ausnahmen (z. B. bei Zeichen W056) darf bei keinem Sicherheitszeichen das Symbol in den freizuhaltenden Bereich am Rand hineinreichen. Bei Brandschutz-, Rettungs- und Gebotszeichen hat dieser Bereich eine Breite von 8 Prozent der Höhe oder des Durchmessers des Zeichens; bei Warn- und Verbotszeichen 3,3 Prozent.[10] Die Sicherheitsfarbe muss (außer bei Verbotszeichen) mindestens die Hälfte der Fläche des Zeichens ausmachen.[11] Wird eine Hand von der Seite dargestellt, so werden neben dem Daumen nur drei Finger dargestellt.[12] Ferner soll in einem Sicherheitszeichen auch kein Blut dargestellt werden.[13]
Sowohl die Brandschutzzeichen, als auch die Rettungszeichen müssen nach ASR A1.3 langnachleuchtend sein, wenn keine elektrische Notbeleuchtung vorhanden ist. Das bedeutet, dass die Zeichen nach Anregung durch Licht ohne Energiezufuhr selbständig leuchten.[15] Dabei gehen die Farben verloren, aber die Formen bleiben als Umrisse erkennbar.
Weitere Anforderungen sind unter der Norm DIN 67510 zu finden. Die Nummern E005 und E006 sind nicht belegt, da die Zusatzpfeile inzwischen nicht mehr alleine, sondern nur in Verbindung mit anderen Rettungszeichen erlaubt sind.
Die Norm ISO 16069, welche Anforderungen an Sicherheitsleitsysteme festlegt, sieht Fluchtwegzeichen mit zusätzlichem Text vor. Dabei erhöht die Verwendung des zusätzlichen Textes die Größe des Zeichen und macht es somit auffälliger.[18]
ISO 7010 sieht für die Rettungszeichen, die ein Erste-Hilfe-Kreuz enthalten vor, dass dieses durch ein „anderes kulturell geeignetes Element“ ersetzt werden darf. In Staaten mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung ist dies insbesondere der Rote Halbmond, welcher wie das Rote Kreuz durch die Genfer Konventionenvölkerrechtlich geschützt ist.
ISO 3864-1 und ISO 3864-2 beschreiben zusätzlich zu ISO 7010 die Gestaltung und Anwendung von Zusatzzeichen, welche zusätzlich zur Beschreibung, Ergänzung oder Klärung des eigentlichen Sicherheitszeichens verwendet werden können.[19] Diese sind rechteckig, und können über, unter oder neben dem eigentlichen Zeichen stehen. Sie sind weiß oder haben die Farbe des Sicherheitszeichens.[20] Ebenfalls ist die Anwendung von Kombinations- oder Mehrfachzeichen möglich, welche ein oder mehrere Sicherheitszeichen und Zusatzzeichen beinhalten.[21]
Beispiel eines Zusatzzeichens neben einem Sicherheitszeichen
Beispiel eines Zusatzzeichens unter einem Sicherheitszeichen
Beispiel eines Mehrfachzeichens mit den Zusatzzeichen neben den Sicherheitszeichen
Beispiel eines Mehrfachzeichens mit den Zusatzzeichen unter den Sicherheitszeichen
Die in diesem Artikel angezeigten Farben sind nicht farbverbindlich und können auf verschiedenen Anzeigegeräten unterschiedlich erscheinen.
Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild (nur bei nativer Anzeigeauflösung und wenn die Seite nicht gezoomt dargestellt wird):
Das Anzeigegerät in den sRGB-Modus setzen, sofern vorhanden. Tritt auf einer der drei grauen Flächen ein Buchstabe („R“ für Rot, „G“ für Grün oder „B“ für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des entsprechenden Farbkanals korrigiert werden. Eine ausführlichere Beschreibung dazu bietet Hilfe:Farbdarstellung.