Das Ikonoskop (von altgriechisch εἰκών eikon „Bild“ sowie altgriechisch σκοπεῖν skopein „betrachten“, „schauen“) ist eine Bildaufnahmeröhre, die von Vladimir Zworykin 1923 patentiert, jedoch von Philo T. Farnsworth 1926 zuerst gebaut wurde. Das elektronische Abtastverfahren des Ikonoskops löste das mechanische Abtastverfahren der Nipkow-Scheibe (siehe auch mechanisches Fernsehen) ab.
Das Ikonoskop wurde in Deutschland auch als Bildfänger bezeichnet und war die Kamera, die für die historische Fernsehübertragung bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin verwendet wurde. Diese Kamera wurde von Emil Mechau[4] bei Telefunken entwickelt und unter anderen von Walter Bruch während der Sommerspiele bedient, wo sie damals als „Fernseh-Kanone“ bezeichnet wurde. Das Ikonoskop war die erste fahrbare Fernsehkamera der Welt. Es hatte eine Bildauflösung von 180 Zeilen und 25 Bildern/s, ein Objektiv mit 1,60 m Brennweite, eine Masse von 45 kg und eine Gesamtlänge von 2,20 m.
Kleine Körner photosensitiven Materials (z. B. Kaliumhydrid) befinden sich durch eine Isolatorschicht abgetrennt auf einer Metallfolie (z. B. Aluminium, siehe im Bild 34–36). Jedes dieser Körner bildet dadurch mit der Metallfolie einen kleinen Plattenkondensator. Wird nun mithilfe von Linsen (siehe im Bild 37) ein Bild auf die lichtempfindliche Seite projiziert, so geben die Körner je nach Helligkeit des einzelnen Bildpunktes Elektronen ab, was auf der Metallfolie punktweise negative Ladungen induziert.
Die Metallfolie befindet sich in einer Braunschen Röhre (siehe im Bild 27, aber auch 25/26 und 28–30), in der sie zeilenweise von einem Elektronenstrahl abgetastet wird. Die Elektronen werden an den hellen Bildpunkten von der induzierten Ladung abgestoßen, tragen aber an den dunklen Punkten zu einem Strom bei, der von der Aluminiumplatte zum Sendegerät fließt.[1]
Dieser prinzipielle Aufbau wurde bis zur kommerziellen Entwicklung noch leicht abgeändert. Unter anderem wurde nicht die Metallfolie, sondern die lichtempfindliche Seite abgetastet.
Das Mosaik von photosensitiven Körnern verglich Zworykin mit den Gegebenheiten im menschlichen Auge.[5]