Ilse Tielsch, auch Tielsch-Felzmann, geborene Felzmann (* 20. März 1929 in Auspitz, Tschechoslowakei; † 21. Februar 2023 in Wien[1]), war eine österreichische Schriftstellerin.
Ilse Felzmann war die Tochter von Marianne Felzmann, geborene Zemanek, und ihrem Mann Fritz Felzmann (1895–1980), einem Arzt, Schriftsteller und Musikwissenschaftler. Sie wuchs in Auspitz auf und besuchte das Gymnasium in Nikolsburg. Im April 1945 flüchtete sie vor der nahenden Front und fand Aufnahme in einem oberösterreichischen Bauernhof in Schlierbach. In Linz setzte sie ab September 1945 den Besuch eines Gymnasiums fort und legte 1948 in Wien die Matura ab. 1949 erwarb sie die österreichische Staatsbürgerschaft und heiratete 1950 den Arzt Rudolf Tielsch, mit dem sie vier Kinder hatte. Zwei ihrer Kinder verlor sie früh.
Nach einem Studium der Zeitungswissenschaften und der Germanistik an der Universität Wien wurde Ilse Tielsch 1953 zum Doktor der Philosophie promoviert mit einer Dissertation über die Wochenschrift Die Zeit als Spiegel literarischen und kulturellen Lebens in Wien um die Jahrhundertwende. Sie war bei mehreren Tages- und Wochenzeitungen tätig und unterrichtete von 1955 bis 1964 an einer Wiener kaufmännischen Berufsschule. Seitdem lebte sie als freie Schriftstellerin in Wien.
Sie verfasste Lyrik, Romane und Prosa. Die ersten Bücher wurden unter dem Doppelnamen Tielsch-Felzmann veröffentlicht; auf Anraten von Hans Weigel änderte sie 1979 den Nachnamen auf Tielsch. Texte, Gedichte und Bücher der Autorin wurden in bisher 20 Sprachen übersetzt und in 22 Ländern publiziert.
Unter dem Eindruck des Hasses und der Intoleranz zwischen den Völkern schrieb Ilse Tielsch eine Romantrilogie (Die Ahnenpyramide, Heimatsuchen und Die Früchte der Tränen). Darin befasste sie sich mit der Thematik des Heimatverlustes sowie der Geschichte des deutschsprachigen Mährens.
Tielsch war Mitglied des Österreichischen Schriftstellerverbandes, der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, des Österreichischen P.E.N.-Clubs sowie Gründungsmitglied des Literaturkreis Podium[2].
1981 wurde sie als ordentliches Mitglied der Klasse der Künste und Kunstwissenschaften in die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste berufen.[3]
Seit 2017 legt der Wiener Verlag Edition Atelier ausgewählte Werke Tielschs neu auf. Nach ihrem Roman Das letzte Jahr, der 2006 erstmals in der Edition Atelier erschienen war, kamen 2019 von ihrer Romantrilogie der erste Band Die Ahnenpyramide und der zweite Band Heimatsuchen heraus.[4]
Personendaten | |
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NAME | Tielsch, Ilse |
ALTERNATIVNAMEN | Tielsch-Felzmann, Ilse |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 20. März 1929 |
GEBURTSORT | Auspitz, Tschechoslowakei |
STERBEDATUM | 21. Februar 2023 |
STERBEORT | Wien |