Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 16′ N, 10° 13′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Peine | |
Höhe: | 100 m ü. NHN | |
Fläche: | 72,22 km2 | |
Einwohner: | 22.080 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 306 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 31241, 31246 | |
Vorwahlen: | 05172, 05174 | |
Kfz-Kennzeichen: | PE | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 57 009 | |
LOCODE: | DE IEE | |
Gemeindegliederung: | 11 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Eichstraße 3 31241 Ilsede | |
Website: | www.gemeinde-ilsede.de | |
Bürgermeister: | Nils Neuhäuser genannt Holtbrügge (parteiunabhängig) | |
Lage der Gemeinde Ilsede im Landkreis Peine | ||
Ilsede ist eine Gemeinde mit 22.080 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) im Landkreis Peine in Niedersachsen. Die Gemeinde Ilsede ist im Südkreis Peine ein Grundzentrum für Wohnen, Handel und Gewerbe.
Die Gemeinde Ilsede liegt in der Ilseder Lößbörde, einem Teilraum der Braunschweig-Hildesheimer Lößbörde mit sehr guten Schwarzerde-Lößböden, die Grundlage für eine intensive landwirtschaftliche Nutzung der Region sind. Höchster Punkt der Gemeinde ist mit 109 m über NHN der Lahberg, auf dem ein Bismarckturm steht.
Die Gemeinde Ilsede ist eine Einheitsgemeinde und besteht aus folgenden Ortsteilen:
Die Nachbargemeinden von Ilsede sind:
Peine | ||
Hohenhameln | Vechelde | |
Schellerten (Landkreis Hildesheim) | Söhlde (Landkreis Hildesheim) | Lengede |
Ilsede liegt innerhalb der gemäßigten Breiten im Übergangsbereich zwischen ozeanisch und kontinental geprägten Gebieten.
Im Gebiet der Gemeinde Ilsede findet man die am besten zugänglichen Grabhügel im Südwestbereich des Bültener Holzes. Sie liegen von dem Weg, der von Groß Bülten nach Rosenthal führt, nur wenige Schritte in den Wald entfernt. Ein kleiner Waldweg führt direkt zu dem alten Grabfeld. Obwohl auf den Grabhügeln inzwischen zum Teil mächtige Bäume gewachsen sind, sind die Grabstellen noch gut zu erkennen.
Am Waldrand weist ein Findling mit der Aufschrift „Gräberfeld der Bronzezeit, ca. 1000 v. Chr.“ auf den historischen Friedhof hin. Die Fundstelle gehört mit zwei weiteren im Heers (das ist das benachbarte, nordwestlich anschließende Waldstück) und im Gräwig (nordöstlich der Ortschaft Klein Ilsede) zu den geschützten archäologischen Kulturdenkmälern im Landkreis Peine.
Während der Hexenverfolgungen gerieten von 1564 bis 1621 aus dem Gebiet der Gemeinde Ilsede 22 Menschen in Hexenprozesse, davon 17 aus Gadenstedt (neun Menschen wurden verbrannt, vier starben unter der Folter). Aus Groß Ilsede wurden drei Menschen verbrannt und eine Frau aus Lafferde starb unter der Folter. Das Schicksal eines Mädchens aus Lahstedt ist unbekannt.[2]
Die Betriebsaufnahme der Ilseder Hütte im Jahr 1858 begründete für die Ilseder Region einen neuen, den industriellen Abschnitt seiner Geschichte. Bis dahin waren die Gemeinden dieses Gebietes rein ländlich bestimmt. Von nun an prägten Eisenerzbergbau und Hochofenbetrieb Arbeitswelt und Wirtschaft. Dennoch blieb die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Die Gemeinde Ilsede besteht seit dem 1. Februar 1971. Noch vor der Gebietsreform in Niedersachsen schlossen sich die Gemeinden Bülten, Groß Bülten, Groß Ilsede, Klein Ilsede, Ölsburg und Solschen durch Eigeninitiative zur neugeschaffenen Einheitsgemeinde Ilsede zusammen.[3] Die bis zu diesem Zeitpunkt selbstständigen Gemeinden wurden durch die vielen Gemeinsamkeiten bezüglich Eisenerzbergbau und der Ilseder Hütte bereits vor dem Zusammenschluss weitgehend als zusammengehörig betrachtet.
Im Jahr 2006 war Ilsede Ausrichter des Kulturfestes Tag der Braunschweigischen Landschaft.
Am 10. Juli 2014 beschlossen die Ratsmitglieder beider Gemeinden den bereits 1971 angedachten, aber damals nicht verwirklichten Zusammenschluss der Gemeinden Ilsede und Lahstedt.[4] Als Name der neuen Gemeinde wurde ebenfalls Ilsede festgelegt. Seit dem 1. Januar 2015 umfasst die neue Gemeinde Ilsede also die Gebiete und Ortsteile der ehemaligen Gemeinden Ilsede und Lahstedt.[5] Adenstedt, Gadenstedt, Groß Lafferde, Münstedt und Oberg sind somit seither Ortsteile der Gemeinde Ilsede. Die Gemeindefläche erhöhte sich durch die Fusion von 28,45 km² (Stand 2014)[6] auf 72,09 km²[6] und die Einwohnerzahl von 11.366 (Stand 30. September 2014).[6] auf 21.308 (Stand 1. Januar 2015).[7]
Der Rat der Gemeinde Ilsede bestand in der ersten Wahlperiode nach der Fusion (2015–2021) aus 38 Ratsfrauen und Ratsherren. Die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.001 und 25.000 Einwohnern liegt bei 34. Für die erste Wahlperiode nach der Fusion war eine Erhöhung um 2, 4 oder 6 möglich.[8] Die 38 Ratsmitglieder wurden nach der Fusion durch eine vorgezogene Kommunalwahl am 12. April 2015 gewählt. Seit der Kommunalwahl 2021 besteht der Rat aus 34 Ratsmitgliedern.
Stimm- und sitzberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister
Die Gemeinderatswahl 2021 ergab die folgende Sitzverteilung:[9]
Am 26. April 2015 wurde Otto-Heinz Fründt (SPD) als erster Bürgermeister der "neuen" Gemeinde Ilsede gewählt. Seit 12. September 2021 ist Nils Neuhäuser genannt Holtbrügge Bürgermeister der Gemeinde Ilsede. Er setzte sich im ersten Wahlgang, mit der absoluten Mehrheit von 50,41 %, gegen Rainer Apel (SPD, 38,78 %) und Brigitte Betensted (Grüne, 10,81 %), durch.
Bisherige Bürgermeister
Die Gemeinde Ilsede hat sich nach der Fusion mit der Gemeinde Lahstedt ein neues Wappen gegeben. Das neue Wappen ist offiziell mit Verabschiedung der Hauptsatzung am 10. Dezember 2015 durch den Gemeinderat in Kraft getreten.[11]
Blasonierung: „In Rot ein silberner Wellenbalken; oben ein schreitender goldener, blau bewehrter und gezungter Löwe; unten schräg gekreuzt ein silberner Schlägel und ein silbernes Eisen; begleitet rechts von einer goldenen Pflugschar und links von einem goldenen sechsspeichigen Sonnenrad.“[11] | |
Wappenbegründung: Der abgebildete Löwe verweist auf die langjährige Zugehörigkeit großer Teile der Gemeinde zum Herrschaftsbereich der Welfen und später des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. Die sogenannte Tingierung des Löwen, Gold auf Rot, zeige, dass auch das Bistum Hildesheim bis 1802 in Teilen der Region herrschte. Die Betriebsaufnahme der Ilseder Hütte erfolgte im Jahr 1858, von da an prägten Eisenerzbergbau und Hochofenbetrieb Arbeitswelt und Wirtschaft. Als Symbol des Bergbaus fanden daher Schlägel und Eisen einen zentralen Platz im Wappen. Dennoch blieb die Landwirtschaft bis heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Dafür steht stellvertretend die goldene Pflugschar. Das Sonnen- und Jahresrad ist als Glücks- und Heilsymbol an zahlreichen geschnitzten Holzbalken von Bauernhäusern in vielen Ortschaften zu finden und stellt eine bauliche Besonderheit in der Region dar. Die Fuhse verbindet einen Großteil der Ortschaften der Gemeinde und findet sich als Symbol der neuen Einheit als silberner Wellenbalken im Wappen wieder. |
Der Entwurf des alten Wappens von Ilsede stammt von dem in Gadenstedt geborenen und später in Hannover lebenden Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der auch die Wappen von Bantorf, Barrigsen, Egestorf und vielen anderen Ortschaften im Landkreis Hannover entworfen hat.[12] Der Rat der Gemeinde Ilsede beschloss das Wappen am 15. Juli 1971, und der hildesheimische Regierungspräsident genehmigte es am 21. September 1971.[13]
Blasonierung: „Im Zinnenschnitt Rot : Gold geteilt; oben ein schreitender goldener Löwe und unten eine rote Pflugschar, belegt mit goldenem Hüttenzeichen (Schlägel und Eisen gekreuzt).“[13][14] | |
Wappenbegründung: Durch die Verbindung mit der Ilseder Hütte ist der Name Ilsede weit über die engere Heimat hinaus bekannt geworden. Dadurch haben die Berghämmer einen Platz im Ilseder Wappen gefunden, denn die Hüttenindustrie und der Eisenbergbau (hier ist speziell der in Bülten, einem Ilseder Ortsteil, betriebene gemeint) gehören zusammen. Auch waren die Berghämmer schon in den Wappen der jetzigen Ilseder Gemeindeteile Groß Ilsede, Bülten und Ölsburg enthalten. Sie liegen golden auf einer roten Pflugschar, dem Symbol der Landwirtschaft, im unteren, goldenen Feld des durch Zinnenschnitt geteilten Wappens. In der oberen, roten Hälfte schreitet der goldene welfische Löwe. Ilsede lag im Grenzgebiet des welfischen und des bischöflich-hildesheimischen Machtbereichs. Das spiegelt sich im Wappen der alten Gemeinde Ilsede wider, das den Braunschweiger Löwen enthält, aber ganz in den hildesheimischen Farben gehalten ist (weil das Fürstbistum als Territorialmacht dort bis 1802 herrschte). Der Zinnenschnitt ist eine symbolisierte Darstellung der im Ölsburger Wappen enthaltenen Burg. |
Die Wirtschaft ist nach dem Weggang des Bergbaus zusammengebrochen, viele Menschen waren arbeitslos und so mussten sich viele Arbeit bei der Volkswagen AG in Wolfsburg und Salzgitter oder bei der Salzgitter AG suchen. In den Jahren nach der Schließung von Bergbau und Ilseder Hütte haben sich wenige Unternehmen auf dem Hüttenareal angesiedelt. Im Norden der Ortschaft Groß Ilsede hat sich ein Gewerbegebiet mit Unternehmen angesiedelt. Viele der Arbeitnehmer sind Pendler.
Im Gemeindezentrum (Groß Ilsede-Ölsburg) haben sich verschiedene Discounter und Supermärkte niedergelassenen.
Die Ilseder Nachrichten vom Gleitz-Verlag erscheinen alle 14 Tage kostenlos für jeden Ilseder Haushalt. Außerdem ist die Peiner Allgemeine Zeitung in Konkurrenz zu den Peiner Nachrichten im gesamten Landkreis Peine vertreten.